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Zustellärger

FedEx pinkelt, DHL faltet kreativ: Paketboten auf Abwegen

Immer wieder ein Ärgernis: Wenn Paketboten mit ihren Lieferungen nicht pfleglich umgehen.

Immer wieder ein Ärgernis: Wenn Paketboten mit ihren Lieferungen nicht pfleglich umgehen. Foto: Sven Hoppe/dpa

Immer wieder hagelt es Beschwerden über verantwortungslose Paketzusteller. Lieferungen, die einfach vor der Haustür abgestellt werden, sind dabei noch die harmlosen Fälle. Hier äußerst fragwürdige Methoden.

Von Redaktion Sonntag, 03.11.2024, 19:02 Uhr

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Paketzustellung ist kein Tauschgeschäft. Ein Paket hinstellen, ein anderes dafür stehlen - das sollte nicht der Standard sein. In Bremerhaven ist das trotzdem vorgekommen. Dumm nur: Der DHL-Bote wurde dabei gefilmt: Das Video dazu ging viral.

Bei Weitem nicht der einzige Fall, bei dem man sich über die Herren und Damen aus der Paketzustellung ärgern kann. Hier ein paar Beispiele aus dem Netz:

Ein Reddit-Nutzer hat sein Staatsexamen von der Deutschen Post erhalten, leider ist diese nicht besonders gut damit umgegangen. Damit der große Umschlag in den Briefkasten passt, wurde er einmal in der Mitte geknickt. Glücklicherweise konnte der Nutzer sein Staatsexamen zurückschicken und hat ein neues bekommen.

Pakete werden nicht selten einfach vor der Tür abgelegt. Auch teure Ware wird vor der Verantwortungslosigkeit mancher Paketzusteller nicht verschont. Der Bote legte das Paket mit dem teuren Inhalt offen einsichtlich in den Carport.

Selbst wenn es die Pakete mit einer Ecke in den Briefkasten schaffen, sind sie nicht vor Diebstahl geschützt...

Hier kann man sehen, wie grob manche Lieferanten mit den Paketen umgehen. Oder wollte er einfach nur versuchen, den besten Drei-Punkte-Wurf der Paketzusteller-Geschichte hinzulegen? Leider war es dann doch nur ein „Airball“.

Auch hier fliegt ein DHL-Paket - immerhin mit „freundlichem“ Hinweis.

In den USA wurde ebenfalls ein Video von einem Paketboten aufgezeichnet, dieses sorgte für eine Menge Aufsehen. Der Lieferant versuchte gar nicht erst zu klingeln, sondern ging am Haus vorbei, bis er an einem Zaun ankam, über den er mehrere Pakete warf.

Aber das ist noch nicht der Höhepunkt des Videos, denn anschließend beginnt der Lieferant, neben die Pakete zu urinieren.

Dieser Hermes-Bote legt scheinbar keinen Wert auf den Inhalt des Pakets. Nach drei Versuchen schafft er es, das Paket auf den Balkon zu befördern.

Dieser Zusteller hatte immerhin eine kreative Idee. Er platzierte das Paket über der Tür, eingeklemmt zwischen dem Vordach und der Außenbeleuchtung des Empfängers.

Auch hier interessierte es den Paketboten nicht, ob der Empfänger eine intakte Lieferung bekommt.

Pakete: Zusteller muss über abgestellte Sendung informieren

Per Abstellgenehmigung können Paketempfänger veranlassen, dass der Zustelldienst eine Sendung an einem vereinbarten Ort hinterlässt, wenn sie selbst nicht zu Hause sind.

Der Zusteller muss die Empfängerin oder den Empfänger aber in der Regel zusätzlich darüber informieren, dass die Sendung abgelegt worden ist. Darauf macht die Verbraucherzentrale aufmerksam, die mit einer Klage vor dem Bundesgerichtshof (Az. I ZR 212/20) genau das erwirkt hat.

Das Problem beim betreffenden Paketdienstleister lag im Kleingedruckten, wie die Verbraucherzentrale informiert. Laut den AGB galt die Sendung mit Ablage am vereinbarten Ort als zugestellt. Das ist so nicht zulässig, entschied der BGH.

Der Paketdienst müsse sicherstellen, dass Empfängerinnen und Empfänger über die Zustellung in Kenntnis gesetzt werden - etwa per E-Mail oder App, erklärt die Verbraucherzentrale.

Extra-Benachrichtigung ist zumutbar

Nach Ansicht des BGH ist dem Paketzusteller eine solche Benachrichtigung möglich und auch zumutbar. Eine entsprechende Klausel in den AGB müsse daher sicherstellen, dass das Unternehmen sich zur Benachrichtigung verpflichtet. (mit dpa/tmn)

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