TFeldsteinkirche in Bliedersdorf wird mit Licht in Szene gesetzt
Die 1234 erbaute Katharinenkirche in Bliedersdorf wird abends und nachts illuminiert. Foto: Uhrig
Die Bliedersdorfer feiern die Erleuchtung ihrer Kirche. Doch bis zur Illuminierung ihrer romanischen Feldsteinkirche war es ein dorniger Weg.
Bliedersdorf. Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg - so heißt es in einem bekannten Kirchenlied von Alfred Hans Zoller aus dem Jahr 1964. Mit einem eigenen Stern können die Bliedersdorfer nicht glänzen. Trotz alledem: Ab sofort wird Besuchern ein hell erleuchteter Bau auf dem Hügel über dem Dorf ins Auge fallen: Die 1234 erbaute Katharinenkirche in Bliedersdorf wird abends und nachts illuminiert.
Aktuelle und frühere Mitglieder des Kirchenvorstandes und der Stiftung der Feldsteinkirche hatten sich seit 2020 für eine Beleuchtung der Feldsteinkirche eingesetzt. Diese ist nicht nur der Mittelpunkt des kleines Dorfes, sondern auch eines der ältesten Feldsteingotteshäuser zwischen Elbe und Weser.
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Finanzen und Fledermäuse verzögerten die Umsetzung. 24.000 Euro hatten die Bliedersdorfer Kirchenfreunde veranschlagt. Ein erster Vorstoß scheiterte. Die Kirchengemeinde musste einen neuen Anlauf nehmen, um Fördermittel einzuwerben. Dann kam die Corona-Pandemie. Damit nicht genug: 2023 wurden die Bliedersdorfer aufgrund eines „falsch erstellten Gutachtens eines ehrenamtlichen Fledermausspezialisten aus dem Rennen geworfen“, sagt Michael Uhrig.
EU-Förderung ermöglicht Beleuchtung der Kirche
Dank einer Förderung aus EU-Mitteln über die Leader-Region Altes Land und Geestrand und der Unterstützung der Gemeinde Bliedersdorf konnten die Bliedersdorfer das Projekt jetzt umsetzen. Michael Uhrig dankte dem Bliedersdorfer Bürgermeister Tobias Terne (CDU) und seinem Nachfolger im Kirchenvorstand für Kirchenbau, Tischlermeister Hans-Heinrich Augustin, für die Unterstützung. Die Licht-Firma Lucente aus Sittensen habe trotz der mehrjährigen Verzögerung ihr Angebot nicht verändert und die Umsetzung des Lichtkonzepts letztlich sogar über einen Preisnachlass ermöglicht. „Lucente-Geschäftsführer Jürgen Klensang lag die Kirche am Herzen“, sagt Uhrig. Er habe ein besonderes Faible dafür, sakrale Bauten innen und außen in Szene zu setzen.
Er freut sich, dass bei der Umsetzung örtliche Unternehmen wie die Baufirma TSB aus Bliedersdorf und der Elektrikerbetrieb Masopust aus Buxtehude zum Zuge kamen. Beleuchtet werden Kirche und Hauptweg.

Erleuchtet: Blick auf die romanische Kirche und den 1708 errichteten Turm. Foto: Uhrig
Die Feldsteinkirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von Iwan von Bliedersdorf errichtet. Es handelt sich um eine romanische Saalkirche. Das massive Mauerwerk des Gebäudes mit kleinen Fenstern lässt vermuten, dass der Bau auch Verteidigungszwecken diente. Der Turm steht extra, er wurde erst 1708 errichtet.
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