T„Ferrarikneipe“ zuletzt geschlossen: Wie es mit dem Kultlokal in Bremerhaven weitergeht

Ferouf Besim vor seiner neuen "alten" Ferrari-Kneipe. Foto: Masorat Foto: Masorat
Die „Ferrarikneipe“ am Flötenkiel in Bremerhaven ist 25 Jahre Kult gewesen. Doch der Wirt konnte keinen Nachfolger finden. Seit Mitte Dezember 2023 war die Kneipe geschlossen. Bis jetzt. Ein neuer Besitzer hat große Pläne und will richtig Gas geben.
Bremerhaven. Die Kneipe „Zum kleinen Falken - Merlin“, besser bekannt als „Ferrarikneipe“ am Flötenkiel in Bremerhaven, ist schon am Start. Der neue Mieter, Ferouf Besim, ist Grieche und plant, in den Räumlichkeiten zukünftig auch griechische Speisen anzubieten.
Doch so weit ist es noch nicht. Die Wiedereröffnung hat er bereits am 30. April gefeiert - vorerst nur mit Getränken und Holzkohlegrill. Vieles hat er schon erneuert - doch es liegt noch ein Haufen Arbeit vor ihm.
Unterstützung von der Familie
Tatkräftige Unterstützung bei der Renovierung und Eröffnung hat Besim von seiner Familie erhalten. Die kultige Fassade und der Name sind geblieben. Drinnen hat er renoviert. Neue Wandverkleidung, Teppich, Tresen, Elektrik. Auch ein großer Fernseher für Sportübertragungen kommt bald und neue Sonnenschirme für den Außenbereich.
Dass so viel Arbeit auf ihn zukommen würde, hat Besim unterschätzt, wie er zugibt. Generell würde er den kultigen Charme von „Ferrari“ gerne erhalten, doch so vollgestopft mit Andenken ist es natürlich nicht. Knapp 7000 Ferrari-Liebhaberstücke wurden bei einem großen Flohmarkt Anfang des Jahres vom Vorbesitzer verkauft.

Der Tresenbereich wurde erneuert, die Ferrari-Zapfhähne sind geblieben. Foto: Masorat
Zweiter Gastraum bisher ungenutzt
Das Gebäude bietet neben dem ersten Gastraum - in dem Tresen und einige Tische stehen - noch einen weiteren. Ferouf Besim plant dort ein Restaurant mit griechischem Essen. Der 38-Jährige war auf der Suche nach Räumlichkeiten für eine Kneipe oder einen Imbiss.
Da er nun die Möglichkeit hat, möchte er in der Ferrarikneipe später beides anbieten. Doch vorerst konzentriert er sich auf den Tresenbereich und den Biergarten - alles „nach und nach“, wie er sagt.

Ein paar „Ferrari“-Bilder hängen noch an der Wand, ansonsten setzt der neue Mieter aber auf einen eher minimalistischen Stil. Foto: Masorat
Eröffnung mit neuen und ehemaligen Gästen
Die Resonanz bei der Neueröffnung sei schon sehr positiv gewesen, so Besim. Viele ehemalige Gäste seien gekommen, die sich freuen, dass der Charme der Ferrarikneipe zumindest teilweise erhalten bleibt. Aber auch neue und neugierige Gäste wären dort gewesen.
Und Gäste aus dem benachbarten Atlantic Hotel, erzählt Besim. Der ehemalige Kneipeninhaber Hans Sauerbrei habe sich die neu eingerichtete Kneipe bisher nicht angeschaut. Er und Besim haben keinen Kontakt und auch für die NORDSEE-ZEITUNG war „Hansi“, wie er von den Gästen genannt wurde, leider nicht zu erreichen.
In einem früheren Interview sagte er jedoch, dass er sich wünscht, die Kneipe würde im „Ferrari“-Style weitergeführt.
WNK-Immobilien hat die Kneipe gekauft
Für 120.000 Euro hatte Sauerbrei die Kneipe damals zum Verkauf bei Ebay angeboten. Die Firma WNK-Immobilien aus der Gemeinde Wurster Nordseeküste hat das Objekt gekauft. Inhaber Robert Glass fand es „einfach schade, dass die kultige Kneipe schließen musste“.
Zum Kaufpreis wollte er auf Nachfrage der NORDSEE-ZEITUNG keine Angabe machen. Verraten hat er aber, wie die Wahl des Mieters auf Ferouf Besim fiel. „Es gab mehrere Interessenten: Wäscherei, Pizzeria, Vereinsheime, Lagerräume.
Herr Besim hat mir sein Konzept vorgestellt, und ich war begeistert, da er viele Teile der Kult-Kneipe so belassen wollte. Da fiel mir die Entscheidung nicht schwer.“ Gemeinsam hätten sie nun viel Zeit und Geld investiert. Glass sieht Bremerhaven zudem als attraktiven Standort und hat vor, in der Stadt in weitere Projekte zu investieren.
Vorerst täglich geöffnet
Die Kneipe ist in der Anfangszeit täglich ab 15.30 Uhr geöffnet, samstags und sonntags bereits ab 11 Uhr. Auf lange Sicht plant Besim jedoch den Montag als Ruhetag.