T„Flemmi“ spendete für krebskranke Kinder in 30 Jahren 38.000 Euro

Wilfried Flemke sammelt für die Kinderkrebshilfe Oste und hat jede Spende in einem Ordner vermerkt. Foto: Susanne Helfferich
Mit 20 D-Mark fing im Jahr 1993 alles an. Inzwischen sind daraus fast 38.000 Euro geworden. Wilfried Flemke sammelt seit 30 Jahren Spenden. Die Geschichte eines Mannes, dessen Antrieb es ist, anderen Menschen, insbesondere Kindern, zu helfen.
Landkreis. Wilfried Flemke aus Stade war damals Fußballtrainer. Als solcher trainierte er die 1. Herrenmannschaft des SV Dornbusch in der Kreisliga. Immer schon ein Mensch, der gern anderen half, kam ihm damals - im April 1993 - die Idee, mit Hilfe eines Bundesliga-Tippspiels Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. „Warum nicht seine Leidenschaft Fußball mit der Hilfe für andere verbinden?“, so dachte er.
Zunächst unterstützte er einen an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf ansässigen Förderverein. Sehr bald schon entstand der Kontakt zur Aktionsgemeinschaft Kinderkrebshilfe Oste. Eine Gemeinschaft von Ehrenamtlichen aus Estorf und den umliegenden Ortschaften der Oste-Region. Diese sammelt seit 1987 Gelder für den Elternverein der Professor-Hess-Kinderklinik in Bremen. Bis zum heutigen Tag sind es über 550.000 Euro.
Während der WM Katar 500 Euro gesammelt
Schnell entstand ein freundschaftliches Verhältnis zu Walter Kühlke und Harald Hemp, den beiden Sprechern der Aktionsgemeinschaft. Und aus „Flemmi“ - unter diesem Spitznamen ist er in Fußballerkreisen bekannt - wurde ein Spendensammler aus Leidenschaft.
Längst war es nicht mehr nur das Bundesliga-Tippspiel. Getippt für den guten Zweck wurde auf Europa- und Weltmeisterschaften und sogar auf die Zusatzzahl beim Lotto. Wer richtig lag, bekam seinen Gewinn, der Rest ging an den guten Zweck. Allein während der Fußball-WM in Katar hat Wilfried Flemke auf diese Weise durch Tippspiel und Spenden knapp 500 Euro gesammelt.
Teil der Erlöse für die Jugendarbeit
Es wurde nicht nur getippt. Wilfried Flemke organisierte jahrelang im Rahmen großer Jugendfußballturniere (bis zu 40 Mannschaften) eine Tombola. Tausende von Losen wurden verkauft. Beim letzten Turnier 2003 waren es 7000 Stück. Ein Teil der Erlöse floss in die Jugendarbeit, der Rest ging an die Kinderkrebshilfe Oste.
Flemmis Kreativität in Bezug auf die Spendensammlung kennt keine Grenzen. Er verkaufte T-Shirts, selbstgebaute Segelschiffchen und vieles mehr. „Nur einmal hatte ich Pech“, erzählt der 66-Jährige. Da orderte er eine größere Menge Käppis und wollte sie mit etwas Gewinn weiterverkaufen und das Plus spenden. „Das war ein Flop“, gesteht er ein. Es habe längere Zeit gedauert, bis er die Kosten wieder eingefahren hatte.
Auch als ihn vor ein paar Jahren selbst eine Krebserkrankung traf, ließ er sich nicht bremsen. Er überwand seine Erkrankung - auch mit Hilfe der Krebsnachsorge Stade - und bedenkt seither auch diese mit Spenden.
Ans Aufhören denkt „Flemmi“ noch lange nicht
Und so kamen im Laufe der letzten nunmehr 30 Jahre annähernd 38.000 Euro zusammen. Weit über 36.000 Euro für die Aktionsgemeinschaft Kinderkrebshilfe Oste und inzwischen bereits über 1200 Euro für die Krebsnachsorge. „Die beispielhafte Leistung eines Einzelnen. Angetrieben von dem Willen, anderen, insbesondere Kindern, helfen zu wollen“, so Sprecher Harald Hemp.
Einer wie „Flemmi“ denkt nicht ans Aufhören. Der nächste Bundesligaspieltag kommt bestimmt „und es gibt auch immer Leute, die was spenden wollen“, so Flemke.
Der Elternverein
Die Aktionsgemeinschaft Kinderkrebshilfe Oste sammelt seit 1987 Spenden für den Elternverein Leukämie- und Tumorkranker Kinder Bremen e.V.. Der Verein vernetzt betroffene Eltern und bietet finanzielle Hilfe an.
Auch unterstützt er die Professor-Hess-Kinderklinik in Bremen bei der Anschaffung medizinischer Geräte. Die Kinderkrebshilfe Oste leitet Spenden an den Verein weiter und erhält entsprechende Spendenquittungen.