Förderstopp: Aufatmen bei der EVB

Die Wasserstoffzüge verkehren auf der Strecke des RB33 zwischen Cuxhaven, Bremervörde und Buxtehude Foto: Björn Vasel
Für Stade liegen gut 23 Millionen Euro auf Eis. Aber betreffen die jüngsten Wasserstoff-Turbulenzen im Bundesministerium noch weitere Projekte in der Region? Die EVB erklärt sich.
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Bremervörde. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will vorerst keine neuen Mittel mehr zur Wasserstoffförderung bewilligen. Hintergrund sind Medienberichten zufolge Vorwürfe der Vetternwirtschaft im Zusammenhang mit der Mittelvergabe. Ein Abteilungsleiter des Ministeriums wurde von seinen Aufgaben entbunden, ein Referatsleiter versetzt.
„Das Wasserstoffzugprojekt in Bremervörde ist von dem durch Herrn Wissing initiierten Stopp von Wasserstoffprojekten nicht betroffen. Das Projekt ist bereits umgesetzt und wird planmäßig fortgeführt“, sagte EVB-Sprecherin Andrea Stein. Die Wasserstofftankstelle werde weiterhin wie gewohnt betrieben und die Wasserstoffzüge verkehren fahrplanmäßig auf der Strecke des RB33 zwischen Cuxhaven, Bremervörde und Buxtehude. Der aus Berlin kommende Stopp der Förderung von Wasserstoffprojekten habe auch keine Auswirkungen auf die weitere Durchführung des Wasserstoffprojektes in Bremervörde.
Wasserstoffprojekt in Stade von Fördergeldstopp betroffen
Wie berichtet, sollen bundesweit alle Fördermittelzusagen neu und unabhängig geprüft werden. Das hat in Stade Auswirkungen. Die Zusage, dass die Hansestadt zu den förderfähigen Standorten für den Bau eines Wasserstoff-Forschungszentrums in Ottenbeck gehört, stammt aus dem Jahr 2021. Seitdem wartet die federführende Wirtschaftsförderung der Stadt auf die konkrete Umsetzung. Allein für Stade geht es um einen Betrag von gut 23 Millionen Euro.
Die Stadt war im Verbund mit Hamburg und Bremen, also eine länderübergreifende Zusammenarbeit, ausgeguckt worden, um mit Wasserstoff befeuerte Antriebe für die Luftfahrt und die Schifffahrt zu entwickeln. Ein Grundstück am CFK-Forschungszentrum in direkter Nachbarschaft zum Stader Airbus-Werk ist für den Bau des großen Forschungslabors reserviert. Airbus will 2035 den ersten CO2-freien Wasserstoffflieger präsentieren.
Offiziell firmiert das Projekt unter Innovations- und Technologiezentrum (ITZ Nord). Niedersachsen, Hamburg und Bremen/Bremerhaven wollten sich an dem norddeutschen Forschungszentrum beteiligen. Insgesamt waren den drei Ländern vom Bund 70 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden, um die Forschung voranzubringen. (sal/ing)