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Havarie

TFrachtschiff läuft in der Weser auf Grund

Die Wasserschutzpolizei (Symbolbild) war wegen eines auf der Weser havarierten Seeschiffs im Einsatz.

Die Wasserschutzpolizei (Symbolbild) war wegen eines auf der Weser havarierten Seeschiffs im Einsatz. Foto: Seeland

Der Kapitän hatte laut Wasserschutzpolizei keine Chance, die Havarie zu vermeiden. Schlepper zogen das Schiff an die Pier des Braker Hafens. Was war an Bord geschehen? Hat eine Gefahr für die Umwelt bestanden?

Von Redaktion Donnerstag, 02.11.2023, 09:35 Uhr

Harriersand. Im nördlichen Bereich der Weserinsel Harriersand ist ein Seeschiff auf Grund gelaufen. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilt, ereignete sich der Unfall am vergangenen Montag gegen 20.15 Uhr

Das unter der Flagge Zyperns fahrende Schiff hatte in Brake Ladung gelöscht und sollte leer nach Hamburg fahren, um dort wieder Ladung aufzunehmen. Der 35-jährige Kapitän bemerkte kurz nach dem Ablegen, dass das Ruder des Schiffes sich nicht mehr verstellte und das Schiff drohte, auf die gegenüberliegende Insel Harriersand aufzulaufen. Er leitete ein sofortiges „Voll-Zurück-Manöver“ ein.

Bug des Schiffs bleibt im Schlick stecken

Aufgrund des starken Ebbstromes konnte der Kapitän jedoch nicht verhindern, dass der Bug des Schiffes am Ufer aufkam und dort im Schlick stecken blieb. Unverzüglich beauftragte Schlepper konnten das 85 Meter lange Schiff im zweiten Versuch aus dem Schlick befreien und gegen 23 Uhr wieder an die Pier des Braker Hafens schleppen.

Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Brake ergaben, dass keine Hinweise vorliegen, die auf menschliches Versagen hindeuten. Das Küstenmotorschiff ist erst seit einem Jahr in Dienst. Dennoch hat die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr als zuständige Hafenstaatskontrolle eine Festhalteverfügung erlassen. Da das Schiff eine Grundberührung hatte, könnte der Rumpf unter Wasser beschädigt worden sein.

Unfall ereignete sich im Naturschutzgebiet

Daher muss zuerst die Klassifikationsgesellschaft bestätigen, dass durch die Grundberührung keine Gefahr für die Schiffssicherheit ausgeht. Die Besatzung hat unmittelbar nach Festkommen des Schiffes überprüft, ob ein Austreten von Stoffen zu erwarten ist. Das war laut Wasserschutzpolizei nicht der Fall, und es konnte ausgeschlossen werden, dass durch den Unfall eine Gefahr für die Umwelt ausgeht.

Der Unfall ereignete sich im Bereich des Naturschutzgebietes „Tideweser“. Daher haben die Beamten der Wasserschutzpolizei sofort nach Bekanntwerden des Unfalls die Leitstelle im Maritimen Sicherheitszentrum Cuxhaven in Kenntnis gesetzt. Im Falle einer Gewässerverunreinigung hätten unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden können. Der Kapitän wird seinen Aufenthalt in Brake unfreiwillig verlängern müssen, anschließend aber mit einem sicheren Schiff seine nächste Reise antreten können.

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