TFreibad Harsefeld: Parkplätze am Eingang und Zebrastreifen fallen weg

Vor dem Freibad-Eingang verschwinden die Parkflächen. Foto: arbos Freiraumplanung/Thiemo Tippmann
Weniger Autos, mehr Aufenthaltsqualität. Das ist die moderne Rechnung im Städtebau. Fürs Harsefelder Freibad bedeutet das kein Parken vor der Tür mehr und Straßen, die für Fußgänger und Radfahrer optimiert sind. Da fällt auch der Zebrastreifen weg.
Harsefeld. Viele Häuser in der Harsefelder Steinfeldsiedlung stammen aus den 1950er Jahren. Mit dem Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“ des Landes Niedersachsen soll das Gebiet aufgewertet werden. Mit Klosterteichen, Freibad und Eishalle gehören einige Naherholungsziele dazu. Dazwischen sollen sichere Spiel- und Bewegungsräume entstehen. Spielplätze gehören dazu, aber auch anders aufgebaute Straßen. Bei der ersten Vorstellung der Planung gab es besonders von den Anliegern dazu noch einige Fragen.
Erster großer Schritt: Das Einfallstor in die Steinfeldsiedlung
Im September 2020 wurde der Flecken Harsefeld erneut in die Städtebaufördung aufgenommen. Zuvor war die Harsefelder Ortsmitte mit der Marktstraße bereits mit diesem Programm umgestaltet worden. Die neue Maßnahme „Steinfeldsiedlung mit Klosterteichen“ betrifft 735 Haushalte auf einer Fläche von 130 Hektar. Als Kosten für die erarbeiteten Pläne wurde 31,25 Millionen Euro ermittelt. Die Laufzeit des Förderprogramms beträgt zwischen acht und zwölf Jahren. Auch deshalb hatte zuletzt die Politik auf Fortschritte gedrängt.
Den Auftakt macht nun „das Einfallstor der Steinfeldsiedlung“: Die Straßen Gierenberg, Wiesenweg, Ostlandstraße und Quellenweg treffen auf einer Kreuzung vor dem Freibad zusammen. Auf der anderen Seite ist ein öffentlicher Parkplatz, der für das Schwimmbad genutzt wird.

Das Einfallstor zur Steinfeldsiedlung: Blick von der Straße Gierenberg in Richtung Wiesenweg. Foto: arbos Freiraumplanung/Thiemo Tippmann
Barrierefreie Aufpflasterungen in den Kreuzungsbereichen
Bisher queren Freibadbesucher von dort über einen Zebrastreifen und eine Verkehrsinsel die Straße. In den neuen Visualisierungen ist auf Anhieb zu erkennen, dass diese nicht mehr neu aufgebaut werden. Die Planer erklären das mit dem Umstand, dass es dafür keine Erfordernis mehr gibt, wenn die Straßenräume neu gestaltet sind. Der Kreuzungsbereich wird durch eine Aufpflasterung verkehrsberuhigt und übersichtlicher. Die Querungsstellen werden barrierefrei. Statt mit kleinen Schwellen oder Hügeln, Zebrastreifen und Rechtsabbiegerspur den Verkehrsfluss zu beeinflussen, werden die Autofahrer gleichwertig zu anderen Verkehrsteilnehmern gesehen. Niedrige Hecken und spezielle Bordsteine sollen auch Sehbehinderten den sicheren Weg ermöglichen. Die anfängliche Skepsis der Mitglieder im Bauausschuss geht schnell zurück. Begeistert reagieren die meisten auf die Visualisierungen, die allen bereits eine gute Vorstellung davon ermöglichen, wie es einmal aussehen kann.
Keine Parkflächen vor dem Bad: Auch keine Behindertenparkplätze
Bisher sind auf Höhe der hohen Bäume Parkbuchten vor dem Freibad. Einige Besucher parken widerrechtlich auf Flächen einer ehemaligen Gaststätte gegenüber. Beide Möglichkeiten werden in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite soll wie berichtet barrierefreier Wohnraum am Quellenweg entstehen. Auf der anderen Seite haben die Planer einen durchgehenden Bordstein gezeichnet. Die Politik äußert Bedenken wegen der fehlenden Möglichkeit, dort Parkplätze für Menschen mit Handicap einzurichten. Doch Andrea Truchel, Vorsitzende des Behindertenbeirates der Samtgemeinde Harsefeld, gibt Entwarnung. Wer die Berechtigung hat, könne auch in bestimmten Halteverbotsbereichen parken. Und ist die Einschränkung besonders groß, sei es die Regel, dass eine Begleitperson dabei ist, die das Auto nach dem Aussteigen umparken kann.
Zusätzliche Ausschilderung für Parkplatz 1 und 2 angeregt
In den Sommermonaten sei es möglich, dass die Parkplätze einmal nicht ausreichen, hatten Anlieger angemerkt. Um die Autofahrer nicht auf die Idee zu bringen, dann die umliegenden Straßen zuzuparken, könnten zusätzliche Schilder aufgestellt werden. An der Eishalle im rückwärtigen Freibadbereich befindet sich ein weiterer Parkplatz, der aber sicher nicht jedem Besucher als Alternative für das Freibad bekannt sei.
Vor der Einfahrt zum Campingplatz soll es ebenfalls eine farbige Aufpflasterung geben. Auch Wohnmobile sollen hier problemlos die Kurve nehmen können. 1,2 Millionen Euro kosten die Maßnahmen. Der Hauptteil kommt aus der Städtebauförderung, ein Drittel übernimmt die Gemeinde. Für die Bauzeit wird ein Jahr angesetzt. Danach soll es zügig mit den anderen Straßen im Gebiet weitergehen.