TFridays for Future geht in Buxtehude auf die Straße – und ist ernüchtert

Im vergangenen September beteiligte sich Fridays for Future in Buxtehude am bundesweiten Klimastreik. Bei der Neuauflage am Freitag, 14. Februar, wird der Demonstrationszug wieder über die Bahnhofstraße führen. Foto: Sulzyc
Fridays for Future Buxtehude beteiligt sich am Freitag an einem bundesweiten Klimastreik. Vor der Bundestagswahl formuliert die Klimaschutzbewegung konkrete Forderungen.
Buxtehude. Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future ruft für diesen Freitag, 14. Februar, zum Klimastreik in Buxtehude auf. Um 16 Uhr soll die Kundgebung im Stadtpark beginnen. Anschließend ziehen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem Demonstrationszug um die Altstadt herum. Geplant ist, dass die Big Band des Gymnasiums Süd Musik dazu macht.
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl will Fridays for Future Kundgebungen an mehr als 120 Orten in Deutschland abhalten. Damit solle ein Zeichen für Klimaschutz und Demokratie gesetzt werden - und gleichzeitig gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft.
Vor der Wahl zeigen, wie wichtig Klimaschutz ist
Kurz vor der Bundestagswahl möchte Fridays for Future an das Thema Klimaschutz erinnern. „Statt rechte Anti-Klima-Rhetorik zu kopieren und gegen Klimaschutz Stimmung zu machen, müssen die Parteien ihre Realitätsverweigerung dringend beenden“, sagt Charlotte Freudenthal (17) von Fridays for Future Buxtehude. Regierungen seien in der Pflicht, die Menschen vor den Folgen der Klimakrise zu schützen.
Bei der Bundestagswahl 2021 war das Thema Klimaschutz den Wählerinnen und Wählern besonders wichtig. Das hat sich zu der vorgezogenen Wahl zum Deutschen Bundestag am 23. Februar verändert. „Es war schon mal leichter, mit Klimaschutz an die Öffentlichkeit zu gehen“, sagt Klimaaktivistin Charlotte Freudenthal im Gespräch mit dem TAGEBLATT ein wenig ernüchtert.

Klimaaktivistin Charlotte Freudenthal sprach im September beim Klimastreik in Buxtehude auf der Kundgebung im Stadtpark. Foto: Sulzyc
Laut dem Statistikportal Statista benannten im Januar 2025 knapp 48 Prozent das Thema Frieden und Sicherheit als wichtigstes Thema bei der Wahlentscheidung. 41 Prozent sahen die Wirtschaft als wichtiges Thema für ihre persönliche Wahlentscheidung. Lediglich 23 Prozent fanden Klimaschutz am wichtigsten.
Auffällig und interessant: Bei der TAGEBLATT-Umfrage zur Bundestagswahl in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Corrctiv war den Teilnehmern Klimaschutz am wichtigsten, gefolgt von Migration, Wirtschaft und erst dann Krieg und Frieden.
Forderung: Plan für Erdgasausstieg bis 2035
Fridays for Future spreche keine Wahlempfehlung aus, sagt Charlotte Freudenthal. Die Klimabewegung stellt Forderungen an eine neue Bundesregierung. So erwarten die Klimaaktivisten einen Plan für den geordneten Gasausstieg bis 2035.
Globaler Klimastreik
T Rund 200 Teilnehmer bei Fridays for Future: Kritik an der Stadt Buxtehude
Klimaschutzmaßnahmen sollen für alle bezahlbar werden. Ein Fonds für den Schutz vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise soll her. Zur Finanzierung verlangt Fridays for Future die Besteuerung von Superreichen und sogenannten fossilen Konzernen.

Banner beim Klimastreik im September 2024 in Buxtehude. Foto: Sulzyc
Fridays for Future hatte zuletzt auch zu Kundgebungen für Demokratie mit aufgerufen. Am vergangenen Wochenende beteiligten sich Sprecherinnen von Fridays for Future Buxtehude an einer Kundgebung des Bündnisses Bunter Block für Demokratie und gegen Extremismus vor dem Buxtehuder Rathaus.
Fridays for Future Buxtehude arbeitet mit dem Bunten Block Buxtehude und der Initiative Omas gegen Rechts zusammen. Beide Gruppen werden sich am Klimastreik am kommenden Freitag beteiligen.
14 bis 17 Jahre alt sind die Aktiven in Buxtehude
Im Landkreis Stade bildet Fridays for Future Buxtehude die einzige Ortsgruppe. 14 bis 17 Jahre alt sind die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten. 13 Aktive bilden den harten Kern, der regelmäßig mitarbeitet. Bis zu 30 engagieren sich bei Projekten wie zum Beispiel dem Klimastreik.
Hierarchien habe Fridays for Future nicht. Zu der Rolle der in Medien viel gefragten Luisa Neubauer sagt Charlotte Freudenthal: „Es gibt keinen Personenkult.“