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Leader-Fördermittel

TFrist verpasst: Ist das Geld für den Dollerner Glockenturm futsch?

2017 musste der Glockenturm am Dollerner Friedhof wegen Einsturzgefahr verstummen.

2017 musste der Glockenturm am Dollerner Friedhof wegen Einsturzgefahr verstummen. Foto: Buchmann (Archivbild)

Der marode Holzturm in Dollern sollte längst saniert sein, die Mittel sind da. Doch passiert ist bisher nichts. Jetzt gerät die Kommune unter Zeitdruck.

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Von Steffen Buchmann
Freitag, 18.07.2025, 13:50 Uhr

Dollern. Im Oktober 2024 gab es gute Nachrichten für den maroden Glockenturm in Dollern. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der Leader-Region Altes Land und Geestrand hatte EU-Fördermittel von 32.500 Euro bewilligt, um den Holzturm am Dollerner Friedhof zu sanieren. Passiert ist seitdem am Turm jedoch noch nichts. Woran liegt das?

Um Fördermittel aus dem Leader-Topf zu erhalten, müssen Antragsteller die Richtlinien der Leader-Region einhalten. Wenn die LAG zugunsten eines Projektes abstimmt, beginnt eine sechsmonatige Frist zu laufen. In dieser Zeit muss der Projektträger „einen möglichst vollständigen Antrag“ beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) in Lüneburg einreichen. Das ArL ist für die Auszahlung der Fördermittel zuständig. Wird diese Frist überschritten, besteht kein Anspruch mehr auf die Fördermittel.

LAG gewährt Aufschub für Förderantrag

Bei der LAG-Sitzung am 2. Juli kam jedoch heraus: Die Gemeinde Dollern hat fast neun Monate später immer noch keinen Antrag in Lüneburg vorgelegt. Sind die Fördermittel für den Glockenturm jetzt weg? Noch nicht, denn Projektträger können eine Fristverlängerung beantragen. Bauamtsleiter Roger Courtault hatte stellvertretend die Anfrage in die Sitzung eingebracht. Die LAG stimmte für zwei Monate Aufschub.

Aber warum hat Dollern bisher nichts für den Glockenturm eingereicht? Grund seien die benötigten Unterlagen. „Der Förderantrag braucht detaillierte Kostenvoranschläge“, sagt Gemeindedirektor Mirko Sturm. Zwei Firmen seien bereits vor Monaten angefragt worden. Sie hätten jedoch bisher nichts vorgelegt, was die Antragsanforderungen erfüllt. Das ArL akzeptiere nämlich keine Pauschalen, sondern benötige genaue Angaben mit einer exakten Summe, bestätigt Lydia Goldschmidt aus der Leader-Geschäftsstelle in Jork.

Sanierung sollte schon begonnen haben

Eigentlich sollten die Arbeiten am Glockenturm bereits im ersten Halbjahr 2025 erfolgen, sagt Bauamtsleiter Roger Courtault. Die Eigenmittel in Höhe von 17.500 Euro seien aber weiterhin im Haushalt eingeplant. Derzeit seien Dollerns Bürgermeister Jan-Hinnerk Burfeind und CDU-Ratsmitglied Ralf Kimmel damit beschäftigt, detaillierte Kostenvoranschläge einzuholen. Courtault zeigt sich optimistisch, dass die Sanierung noch erfolgen wird.

Das Dollerner Projekt ist nicht das einzige Leader-Projekt, das seinen Zeitplan nicht einhalten kann. Der LAG-Vorsitzende und Jorker Bürgermeister Matthias Riel hatte zuletzt angemahnt, dass es viele tolle Ideen gebe, sie aber nicht in die Umsetzung kämen.

Samtgemeinde nimmt weiterhin Spenden an

Seit Jahren kämpfen die Dollerner für die Sanierung des 1977 eingeweihten Glockenturms. Das Holz des Turms ist marode, es herrscht Einsturzgefahr. Seit Jahren wird Glockengeläut deswegen vom Band über Lautsprecher abgespielt.

Die Samtgemeinde hat für die Sanierung des Glockenturms in Dollern ein Spendenkonto eingerichtet. Bisher sind dort 725 Euro gesammelt worden. Unterstützer der Sanierung können unter dem Verwendungszweck „Glockenturm Dollern“ ihre Spende auf eines der Konten der Samtgemeinde Horneburg einzahlen: Kreissparkasse Stade (IBAN: DE48 2415 1116 0000 4003 66) oder Volksbank Geest (IBAN: DE97 2006 9782 0068 4309 00). Für eine Spendenbescheinigung können Spender ihre Kontaktdaten ans Rathaus schicken: per Mail an info@horneburg.de oder per Post an Lange Straße 47 - 49, 21640 Horneburg.

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