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Kommunalpolitik

TFührungswechsel: Arnhild Biesenbach gibt den CDU-Fraktionsvorsitz ab

Arnhild Biesenbach (CDU, rechts) will im Herbst 2026 aus der Kommunalpolitik aussteigen. Hier ist sie im Gespräch mit Verena Wein-Wilke, der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag.

Arnhild Biesenbach (CDU, rechts) will im Herbst 2026 aus der Kommunalpolitik aussteigen. Hier ist sie im Gespräch mit Verena Wein-Wilke, der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag. Foto: Wisser

Sie war viele Jahre lang eine der prägenden Figuren der Buxtehuder Politik. Arnhild Biesenbach nennt gegenüber dem TAGEBLATT die Gründe für die überraschende Entscheidung.

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Von Karsten Wisser
Samstag, 28.06.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. „Irgendwann reicht es“, sagt Arnhild Biesenbach (69). Sie hat Anfang der Woche die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Buxtehude darüber informiert, dass sie den Vorsitz nach 16 Jahren abgibt. Die elf Abgeordneten der Fraktion wählten daraufhin Olaf Riesterer (55) zu ihrem Nachfolger.

Riesterer war bisher stellvertretender Vorsitzender der CDU und ist Ortsvorsteher in Eilendorf. Der neue CDU-Fraktionsvorsitzende ist zudem Vorsitzender des wichtigen Stadtplanungsausschusses.

Von diesem Mann übernahm sie die Fraktion

Für die CDU und die Politik ist der Rücktritt von Arnhild Biesenbach ein Einschnitt. Sie gehört dem Rat der Hansestadt seit 2001 an, war Schulausschussvorsitzende und seit Juni 2009 Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten.

Damals übernahm sie auch im Juni den Vorsitz von Detlef Schlenkermann - in turbulenten Zeiten für Buxtehude. In der damaligen weltweiten Finanzkrise ordnete der Landkreis Stade als Kommunalaufsicht für Buxtehude zwei Mal Haushaltssicherungskonzepte an. In Buxtehude war die Rede von Zwangsverwaltung.

Mit der nächsten Kommunalwahl ist Schluss

„Ich rede über einige Probleme schon zum zweiten oder dritten Mal in meiner politischen Laufbahn“, sagt Arnhild Biesenbach. Es gebe ein Leben nach der Kommunalpolitik. „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das so lange mache. Die Zeit ist dahingaloppiert“, sagt sie.

Die Führungsspitze der CDU Buxtehude: Die Fraktionsvorsitzende Arnhild Biesenbach und der Parteivorsitzende Marcel Haberkorn.

Die Führungsspitze der CDU Buxtehude: Die Fraktionsvorsitzende Arnhild Biesenbach und der Parteivorsitzende Marcel Haberkorn. Foto: Wisser

Sie wird ihr Ratsmandat bis zur Kommunalwahl am 13. September 2026 behalten, sich danach aber ganz aus der Kommunalpolitik zurückziehen. „Ich gehe jetzt, weil das viele überrascht und ich den richtigen Zeitpunkt für einen Abschied nicht verpassen möchte“, sagt sie gegenüber dem TAGEBLATT. Sie habe selbst erlebt, wie andere Kommunalpolitiker den richtigen Absprung verpasst hätten.

Sie leitet die Sitzungen des Stader Kreistags

Biesenbach sitzt auch seit 15 Jahren für Buxtehude im Stader Kreistag und ist dort Kreistagsvorsitzende. Damit leitet sie die Sitzungen des wichtigsten Entscheidungsgremiums im Landkreis Stade.

Für vier Jahre saß Biesenbach von 2006 bis 2010 gemeinsam mit ihrem Sohn Achim Biesenbach im Buxtehuder Rat. Als dieser nach dem Studium beruflich nach Hannover wechselte und sein Ratsmandat damals niederlegte, war sein Nachrücker Olaf Riesterer.

„So schließt sich der Kreis“, sagt die Lehrerin im Ruhestand. Sie hat mit ihrer Fraktion, oft gemeinsam mit der SPD, viele maßgebliche Entscheidungen für die Stadt getroffen und so die Entwicklung Buxtehudes mitgestaltet.

Ehrenamt: Biesenbach will Reform der Ratsarbeit

Die Christdemokratin will sich vor ihrem Abschied aus der Kommunalpolitik aber noch für eine Reform der Ratsarbeit in Buxtehude einsetzen. „Wenn wir Kandidaten für die Kommunalwahl 2026 gewinnen wollen, müssen wir etwas ändern“, sagt sie.

Biesenbach setzt sich dafür ein, dass die Zahl der Sitzungen der Fachausschüsse reduziert wird. Sie will Sitzungen nur noch dann, wenn es eine volle Tagesordnung gibt. „Sonst sind für uns Ehrenamtliche zu viele Abende kaputt“, sagt sie.

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