TFür Kitzrettung und Personensuche: Seine neue Drohne soll Leben retten
Markus Möller konnte erfolgreich Spenden für sein ehrenamtliches Projekt sammeln und damit die Drohne anschaffen. Foto: Bisping
Markus Möller will helfen, nach Menschen und Rehkitzen zu suchen. Dafür hatte er eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um eine Hightech-Drohne zu kaufen. Das steckt dahinter.
Fredenbeck. Jetzt ist sie da, die DJI M30T. Wie alle Drohnen eignet sie sich für Aufnahmen aus großer Höhe, besitzt aber außer ihrer Thermal(Wärme-)bildfunktion Eigenschaften, die für Tier- und Menschensuchen lebensrettend wichtig sein können: Das Hightech-Gerät mit der ausgefeilten Technologie trotzt widrigsten Wetter- und Windverhältnissen und Temperaturen von minus 20 bis 50 Grad.
Vor allem schlechtes Wetter bei einer Personensuche hatte Markus Möller dazu veranlasst, ein Projekt ins Leben zu rufen – er wollte so viele Spenden sammeln, dass die Anschaffung einer solchen Drohne möglich wird. Das ist ihm geglückt.
15.800 Euro für Drohne, Licht und Extra-Akkus
Gesammelt hatte Möller in seiner Freizeit über den Förderverein der Wildtierrettung und Artenschutz Schwinge und Umgebung und kam schließlich auf insgesamt 15.800 Euro. „Die Drohne selbst kostet knapp 10.000 Euro, mit Zusatz-Equipment wie Scheinwerfern und extra Akkus waren es dann 15.000 Euro“, sagt er.
Drohnen-Einsatz
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Menschenrettung
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Seit Jahren schon beteiligt sich der Ehrenamtliche bei der Kitzrettung. Er berichtet von einer Suche aus dem vergangenen Jahr, bei der ein Kitz erst nach Stunden gefunden werden konnte. „Bis auf drei Meter bin ich mit der Drohne runtergegangen, bevor wir es entdeckt haben“, sagt Möller.
Das kleine Tier habe in seine Handfläche gepasst. „Das war ein cooles Gefühl. Da weiß man, wofür man das macht.“ Möller ist Mitglied im Verein der Wildtierrettung und Artenschutz Schwinge. Der Förderverein hatte im Anschluss an die Spendenaktion die DJI 30T erworben und Möller als Drohnenpilot in seiner Satzung festgeschrieben.
Suche nach autistischem Kind gab den Ausschlag
Ausschlaggebend für das Projekt war allerdings die Suche nach dem im April 2024 vermissten sechsjährigen Arian aus Elm, an der sich Möller damals mit seiner privaten Drohne beteiligt hatte. Bei der Suche nach dem autistischen Jungen, die ganz Deutschland bewegte, erwies sich das feuchte Wetter als extrem hinderlich. Es schränkte Möllers Drohneneinsatz stark ein. Für den Ehrenamtlichen stand anschließend fest: Es muss eine wetterbeständigere Drohne her.
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„Ich bin total begeistert davon, dass alles so schnell geklappt hat“, beschreibt Möller den Verlauf der Sammelaktion. Der Artikel im TAGEBLATT und dem Wochenendjournal vom TAGEBLATT aus dem Februar dieses Jahres habe dabei geholfen, sagt er. „Dadurch wussten alle, dass ich nicht irgend so ein Spinner bin.“ Dass so viele bei seiner Sammelaktion etwas beigesteuert haben – alleine 28 Firmen haben mitgemacht – freut Möller sehr.
Altenpension in Mulsum und Kita in Schwinge helfen mit
Besonders gerührt war er über die Zuwendung des Kindergartens in Schwinge, der ihm die Spende persönlich überreicht hatte. Über die Altenpension Logehof in Mulsum und über die Spende der Landfrauen, die privat gesammelt hatten, habe er sich auch sehr gefreut.
Beerdigung und Gedenken
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Die Drohne soll, sagt Möller, bei der Kitzrettung und zur Personensuche zum Einsatz kommen, aber auch bei Feuerwehreinsätzen. Einen Einsatz gab es für sie bisher nicht. Markus Möller will jetzt ein offizielles Schreiben an Polizei und Feuerwehr aufsetzen, in dem er seine Hilfe mit der neuen Drohne anbietet.
Weitere Infos und Spendenmöglichkeiten unter www.drohnen-fotos-stade.com.
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