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Wirtschaft

TFusionspläne: Arla Foods und DMK Group kündigen Zusammenschluss an

Freude über die Fusionsabsicht: Jan Toft Nørgaard (sitzend von links), Heinz Korte. Stehend von links: Peder Tuborgh, Inger-Lise Sjöström, Guus Mensink, Thomas Stürtz, Ingo Müller.

Freude über die Fusionsabsicht: Jan Toft Nørgaard (sitzend von links), Heinz Korte. Stehend von links: Peder Tuborgh, Inger-Lise Sjöström, Guus Mensink, Thomas Stürtz, Ingo Müller. Foto: DMK/Arla

Der Milchmarkt ordnet sich neu: Die DMK Group und Arla Foods haben am Dienstag ihre Fusion angekündigt. Was das für den Betrieb im Kreis Rotenburg bedeutet.

Von Redaktion Mittwoch, 09.04.2025, 05:45 Uhr

Bremervörde. Die beiden Unternehmen wollen so die leistungsstärkste Molkereigenossenschaft Europas schaffen. Dabei wird der Zusammenschluss mehr als 12.000 Landwirte zusammenbringen. Ziel ist es, eine gemeinsame Genossenschaft zu bilden, deren Pro-forma-Umsatz bei 19 Milliarden Euro liegt. „Dieser Schritt wird die Zukunft der Milchwirtschaft weiter voranbringen, eine hochwertige Milchproduktion fördern, Innovationen vorantreiben und gleichzeitig einen starken Milchpreis für die landwirtschaftlichen Eigentümer sichern“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung beider Unternehmen. Die Fusion bedarf der Zustimmung der Vertreterversammlung der Genossenschaften sowie der Genehmigung durch die Behörden.

„Gemeinsame Werte und sich ergänzende Stärken“

Der Zusammenschluss von Arla Foods und der DMK Group stehe für gemeinsame Werte und sich ergänzende Stärken, aus denen die größte Molkereigenossenschaft Europas hervorgehen soll. „Unsere Genossenschaften vereinen Landwirte seit vielen Generationen und das fusionierte Unternehmen wird die Zukunft der Milchwirtschaft auch für nachfolgende Generationen prägen. Die gemeinsame Genossenschaft wird in den kommenden Jahren über eine solide Milchversorgung verfügen und so die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen in die Zukunft der Milchwirtschaft sicherstellen“, teilen die Unternehmen mit.

„Arla und DMK haben in den letzten Jahren bereits erfolgreich an mehreren Projekten zusammengearbeitet, unter anderem am Joint-Venture-Projekt ArNoCo, das Molke aus der Käseproduktion von DMK zu hochwertigem Molkenproteinkonzentrat und Laktose für das globale Ingredients-Geschäft von Arla verarbeitet“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung.

Jan Toft Nørgaard, Aufsichtsratsvorsitzender von Arla Foods, erklärt: „Die Grundlage dieser Partnerschaft bilden unsere gemeinsamen Werte, und ich bin sehr stolz auf diesen geplanten Zusammenschluss, der für unsere Genossenschaften eine Win-win-Situation darstellt. Die Stärke von Arla und der DMK Group liegt in unserem gemeinsamen Engagement für Qualität und Innovation. Ich sehe in der DMK Group den perfekten Partner bei der Gestaltung einer neuen und stärkeren Arla, die bereit ist, in der Milchwirtschaft eine führende Rolle zu übernehmen.“

Korte: „Wir sind stolz auf geplanten Zusammenschluss“

„Wir sind stolz auf den geplanten Zusammenschluss mit Arla, einer Genossenschaft, die unser Engagement für Innovation und Wertschöpfung teilt“, kommentiert Heinz Korte, Aufsichtsratsvorsitzender der DMK Group, die Pläne. Diese Partnerschaft stärke die Widerstandsfähigkeit unserer Genossenschaften und trage wesentlich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit „unserer Landwirte bei“, fügt der Plönjeshausener hinzu. „Gemeinsam können wir die Reichweite unserer Milchprodukte vergrößern, unser Angebot verbessern und die Weiterentwicklung innovativer Produkte zum Nutzen unserer Mitglieder vorantreiben.“

Peder Tuborgh, Chef von Arla Foods: „Die DMK Group ist die größte Molkereigenossenschaft in Deutschland und ein sehr attraktiver Partner, der unsere Grundwerte teilt. Unsere starken Marktpositionen und Produktportfolios ergänzen sich sehr gut und unsere bewährte Zusammenarbeit in den letzten Jahren hat gezeigt, dass die DMK Group ein idealer Partner für Arla ist.“ Durch gemeinsame Marktpräsenz in Europa und weltweit könnten beide Unternehmen die Produktion hochwertigster Milchprodukte sicherstellen, eine stabile Lebensmittelversorgung in Europa gewährleisten und der Welt und unseren Kunden noch nahrhaftere Produkte anbieten, betont der CEO von Arla Foods. Dieser Zusammenschluss sei eine natürliche Fortsetzung unserer starken Zusammenarbeit und kommt den Verbrauchern, unseren Landwirten und deren Milchpreis zugute.“

Ingo Müller, CEO der DMK Group, ergänzt: „Arla hat sich als wichtiger Akteur in der Milchindustrie etabliert, und durch unseren Zusammenschluss werden wir ein starkes und attraktives Produktportfolio für alle unsere Kunden anbieten können. Durch die globale Reichweite von Arla können wir Verbraucher und Kunden außerhalb unserer derzeitigen geografischen Reichweite erreichen und gleichzeitig unsere Widerstandsfähigkeit stärken. Unsere sich ergänzenden Stärken, sowohl im Geschäft als auch in der Denkweise, werden es uns ermöglichen, die Technologie und Innovationskraft in der Milchwirtschaft weiter voranzutreiben und gleichzeitig unseren Landwirten ein starkes Zuhause zu bieten.“

Mit der geplanten Fusion wird das zusammengeschlossene Unternehmen wirtschaftlich stark aufgestellt sein und durch stärker diversifizierte Produktportfolios und Marktpositionen an Widerstandsfähigkeit gewinnen - trotz eines erwartbaren Rückgangs des gesamten europäischen Milchpools. „Als Europas größte Molkereigenossenschaft ist es unser klares Ziel, noch stärkere Partnerschaften mit Kunden aufzubauen, um deren Geschäft zu stärken und gleichzeitig ein attraktives Umfeld für Landwirte, Mitarbeitende und unsere Geschäftspartner zu schaffen“, teilen die Unternehmen mit.

Das fusionierte Unternehmen würde den Namen Arla tragen. Der Hauptsitz wäre in Viby J in Dänemark und Jan Toft Nørgaard würde den Vorsitz übernehmen. Peder Tuborgh soll CEO bleiben und Ingo Müller würde als EVP (Executive Vice President) in das Executive-Team von Arla berufen, um die Integration nach der Fusion zu leiten. Die Fusion bedarf der Zustimmung der Vertreterversammlungen der Genossenschaften sowie der behördlichen Genehmigung. Der detaillierte Fusionsvorschlag wird in den kommenden Monaten mit den Mitgliedern der Genossenschaften sowie den zuständigen Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten erörtert. Anschließend wird der Fusionsvertrag im Juni 2025 der Vertreterversammlung der Genossenschaft zur Genehmigung vorgelegt.

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