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Zugabe

TFußball als Sauerbier und ein unfreundlicher Akt im Stader Chemie-Park

Der Minister für Industrie und Handel der Tschechischen Republik, Jozef Síkela, in Stade - ein Pendant aus Berlin fehlte.

Der Minister für Industrie und Handel der Tschechischen Republik, Jozef Síkela, in Stade - ein Pendant aus Berlin fehlte. Foto: Georg Wendt/dpa

Die Zugabe heute mit zwei Themen: Warum die Zweitliga-Fußballer vom Hamburger SV in Drochtersen und nicht in Stade spielen und was beim Ersten Spatenstich fürs LNG-Terminal für Empörung sorgte.

Von Redaktion Sonntag, 30.06.2024, 08:50 Uhr

Landkreis. Eigentlich sollten die Fußballprofis des HSV am 12. Juli in Stade andribbeln. Der VfL Güldenstern Stade als Gastgeber des großen Hamburger SV. Das wäre zu schön gewesen. Die Geschichte hatte nur einen Haken. Gastgeber ja, aber Gegner nein. So wollte es die Agentur, die den Deal eingefädelt hatte. Die wollte einen Regionalligisten als Gegner und hätte Kickers Emden nach Stade geholt.

Wen interessiert in Stade schon Kickers Emden?

Kickers Emden interessiert in Stade nur bedingt. Und der Aufwand für den VfL Güldenstern Stade als Veranstalter wäre immens gewesen. 50 Helfer aus dem eigenen Verein besorgen, Sicherheitsdienst, Ordner, die Erlaubnis von der Stadt - und das innerhalb weniger Tage. Völlig unklar wäre gewesen, ob der VfL als Gastgeber überhaupt profitiert. Finanziell zum Beispiel.

Der VfL Güldenstern Stade traf die wohl richtige Entscheidung und sagte der Agentur ab. Die stand aber jetzt vor dem Problem, ein neues Stadion zu finden. Da liegt es nahe, sich mal an die SV Drochtersen/Assel zu wenden.

D/A hätte den HSV im Kehdinger Stadion natürlich nie gegen Kickers Emden spielen lassen. Der Verein hat einen eigenen Regionalligisten. So kam es, dass der HSV in Drochtersen jetzt am 12. Juli gegen D/A spielt. Mit guter Verhandlungsposition gegenüber der Agentur wird D/A wahrscheinlich seinen Schnitt machen.

Diplomatischer Fauxpas beim LNG-Terminal

Viele Honoratioren und Beteiligte aus Politik und Wirtschaft fanden den Weg nach Bützflethersand, um das besondere Ereignis des Ersten Spatenstichs fürs LNG-Terminal zu würdigen. Doch eine, nicht ganz unwichtige Institution fehlte.

Klar, Bürgermeister Hartlef war da, Landrat Seefried sowieso. Fürs Land kam der oberste Repräsentant Stephan Weil. Aus Hamburg kam Staatsrat Andreas Rieckhof. Aber die Bundesregierung wurde beim Akt von nationaler Bedeutung vermisst. Vielleicht lag es daran, dass das Bundeswirtschaftsministerium grün geführt ist.

Da wollten die Herren Habeck als Minister und sein Stellvertreter Wenzel als Staatssekretär womöglich nicht unbedingt mit dem von Umweltschützern verteufelten LNG in Zusammenhang gebracht werden. Dass aber auch die angemeldete Abteilungsleiterin kurzfristig absagte, kam nicht so gut an. Das Fehlen wurde auch als diplomatischer Affront gegen den tschechischen Minister Jozef Síkela gewertet.

Immerhin war einer aus Berlin vor Ort: Der Stader CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann, immer Kämpfer fürs LNG-Terminal - aber eben von der Opposition.

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