Zähl Pixel
Rechtsanspruch

TGanztagsbetreuung in der Grundschule: Was Stader Eltern wissen müssen

Erklärten das Ganztagsschulprinzip (von links): Cordula Wuttke (GS Riensförde), Annette Müller-Borghardt (Bildung und Soziales), Jugendpfleger Marc Olszewski, Stadtrat Carsten Brokelmann, Angela Merbeth (Pestalozzi-Grundschule) und Gaby Schlichting (Abteilungsleiterin Schule).

Erklärten das Ganztagsschulprinzip (von links): Cordula Wuttke (GS Riensförde), Annette Müller-Borghardt (Bildung und Soziales), Jugendpfleger Marc Olszewski, Stadtrat Carsten Brokelmann, Angela Merbeth (Pestalozzi-Grundschule) und Gaby Schlichting (Abteilungsleiterin Schule). Foto: Stehr

Alle Stader Grundschulen bieten ab 2026 an fünf Tagen in der Woche den Ganztag an. Zudem wird die Ferienbetreuung neu organisiert. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

author
Von Lena Stehr
Freitag, 07.11.2025, 05:50 Uhr

Stade. Wie viele Grundschulkinder gibt es in Stade?

In den zwölf Stader Grundschulen wurden 2024 insgesamt 2138 Kinder unterrichtet, in diesem Jahr besuchten 2173 Kinder die erste bis vierte Klasse.

Welche Grundschulen haben bisher noch kein Ganztagsangebot?

Die Grundschule Haddorf, die Grundschule am Burggraben und die Grundschule Ottenbeck starten im kommenden Jahr ganz neu mit dem Ganztag.

Welchen Rechtsanspruch haben Eltern ab 2026?

Der Rechtsanspruch gilt zunächst nur für Kinder, die im Sommer 2026 eingeschult werden. Eltern haben den Anspruch darauf, dass ihr Kind von Montag bis Freitag acht Stunden lang in der Grundschule kostenfrei betreut wird, auch während der Ferienzeit. Ausgenommen ist eine Schließzeit von vier Wochen im Jahr.

Mit Beginn des Schuljahres 2029 haben alle Kinder vom Schuleintritt bis zum Beginn der fünften Klasse einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Wie gehen die Schulen 2026 an den Start?

Elf Grundschulen bieten ab dem Schuljahr 2026/2027 die Ganztagsbetreuung von 7.30 bis 15.30 Uhr für alle Klassenstufen an fünf Tagen in der Woche an. Einzig die Grundschule am Fleth bietet ab dem Schuljahr 2026/2027 zunächst nur für die Klassenstufen 1 und 2 einen fünftägigen Ganztag an. Für die Klassenstufen 3 und 4 bleibt es erst einmal bei einem dreitägigen Angebot. Das Angebot wird in den Folgejahren erweitert.

Kann ich mein Kind auch nach 15.30 Uhr betreuen lassen?

Ja. Von 15.30 Uhr bis 17 Uhr soll es eine kostenpflichtige, nachschulische Betreuung geben. Aktuell laufen die Planungen.

Haben alle Schulen das gleiche Ganztagskonzept?

Nein. Jede Schule hat ihr eigenes Konzept entwickelt, das gemeinsam mit den Eltern abgestimmt wurde. Die Grundschulen Bockhorster Weg, Ottenbeck, Haddorf, am Fleth, Wiepenkathen und Hagen setzen den offenen Ganztag um, die Grundschulen Riensförde, Campe, am Burggraben, Hahle sowie die Pestalozzi- und die Montessori-Grundschule das teilgebundene Ganztagsmodell.

Was ist der Unterschied zwischen dem teilgebundenen und dem offenen Ganztag?

Beim offenen Ganztag können die Kinder an fünf Tagen in der Woche das Angebot nutzen, können aber auch komplett darauf verzichten und am Mittag nach Hause gehen. Beim teilgebundenden Modell sind die Kinder verpflichtet, an bestimmten Tagen im Ganztag zu bleiben.

In Hahle und an der Montessori-Grundschule sind die Tage Dienstag bis Donnerstag obligatorisch, an den anderen teilgebundenden Ganztagsschulen sind es Dienstag und Donnerstag.

Kann mein Kind eine offene Ganztagsschule in einem anderen Stadtteil besuchen, wenn das teilgebundene Modell für mich nicht infrage kommt?

Ja. Eltern müssen sich in diesem Fall an die Grundschule wenden, in der das Kind regulär eingeschult werden würde.

Wie verbringen die Kinder den Ganztag?

Das ist von Schule zu Schule unterschiedlich. An manchen Schulen findet Nachmittagsunterricht statt. Es gibt aber immer auch Spiel- und Sportangebote, teilweise mit Kooperationspartnern wie dem VfL Stade. Alle Kinder essen mittags gemeinsam und werden beim Erledigen der Hausaufgaben betreut. Zum Einsatz kommen neben Lehrkräften auch pädagogische Mitarbeiter und Ehrenamtliche.

Was passiert mit den Horten in Stade?

Ab dem 1. August 2026 biete die Stadt keine Hortplätze mehr an. Alle Hortkinder - aktuell sind es 350 - wechseln in die Ganztagsschulbetreuung. Das gilt auch für Kinder, die Plätze in altersübergreifenden Gruppen in Kitas haben.

Gibt es Ausnahmen bei der Hortbetreuung?

Eine Ausnahme sind die Kinder der Jahrgangsstufen 3 und 4 der Grundschule am Fleth. Sie behalten ihren Hortplatz, solange es kein entsprechendes Angebot an ihrer Grundschule gibt.

Was müssen Eltern von Hortkindern beachten?

Der Wechsel in die Ganztagsschule erfolgt nicht automatisch. Eltern müssen ihre Kinder für die Ganztagsbetreuung an der Schule anmelden.

Wie ist die Betreuung in den Sommerferien 2026 geregelt?

In den Sommerferien 2026 bieten die Horte bis einschließlich 17. Juli eine Ferienbetreuung an. Eltern müssen also eine Sommerschließzeit von 3,5 Wochen überbrücken.

Wie ist die Ferienbetreuung ab Herbst 2026 geregelt?

Ab den Herbstferien 2026 organisiert das städtische Team der Kinder- und Jugendarbeit die Ferienbetreuung für Grundschulkinder. Es wird eine Schließzeit von drei Wochen im Sommer - parallel zu den Kitaschließzeiten - und einer Woche in den Weihnachtsferien geben.

Die Ferienbetreuung wird voraussichtlich 100 Euro in der Woche kosten. Dazu kommen Kosten für ein warmes Mittagessen, das an allen Tagen angeboten wird. Voraussichtlich wird es nicht an allen Grundschulen eine Betreuung geben. Eltern müssen ihre Kinder gegebenenfalls an einen anderen Standort bringen.

Wie melde ich mein Kind für die Ganztagsschule, die Ferienbetreuung und die nachschulische Betreuung an?

Ende 2025/Anfang 2026 werden die Schulen ein Anmeldeverfahren zur Betreuung in der Ganztagsschule und zur nachschulischen Betreuung durchführen. Zeitgleich soll es online ein Anmeldeverfahren für die Ferienbetreuung geben.

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel