TGastronom Leopoldo Caniglia startet mit 68 Jahren neu durch

Wieder da: Leopoldo Caniglia und seine Ehefrau Inge haben ihr Restaurant „Da Leo“ jetzt im Hasengarten in Bad Bederkesa eröffnet. Foto: Schoener
Erst wollte er weg, jetzt ist er wieder da, in seinem Revier. Gastronom Leopoldo Caniglia hat sein Traditionsrestaurant „Da Leo“ im Landkreis Cuxhaven neu eröffnet. Die Reaktion der Gäste ließ nicht lange auf sich warten.
Bad Bederkesa. Zum Ende vergangenen Jahres hatte Leopoldo („Leo“) Caniglia die gemieteten Räume am Berghorn in Bad Bederkesa aufgegeben. Es sollte Schluss sein mit „Da Leo“ - nach mehr als 20 Jahren. Der gebürtige Italiener - mittlerweile 68 Jahre alt - wollte mit seiner Ehefrau Inge einen Gang zurückschalten. Das ehemalige „Alfstedter Eck“ in Alfstedt schien ihm zum Weiterkochen auf kleinerer Flamme die beste Adresse. Doch es kam anders.
Werbebanner wieder heruntergenommen
Nach kurzer Zeit war klar: Die Sanierung der Immobilie an Kreisstraße 2 am Ortseingang von Alfstedt sollte länger dauern als erwartet. Also verständigte sich die Familie Caniglia mit Eigentümer Marco Hermann darauf, das Restaurantprojekt an dieser Stelle nicht zu realisieren. Die bereits angebrachten Werbebanner wurden wieder abgenommen.
Seit Pfingsten sind Leopoldo Caniglia und sein Team jetzt an neuer Wirkungsstätte angekommen - wenige Meter entfernt von jener Stelle, wo er zuvor sein Restaurant betrieben hatte, um mit Pizza, Pasta und anderen Gerichten aus der italienischen Küche zu verwöhnen: in der Straße Hasengarten, gleich neben dem „Sportival“. Hier verfügt der Routinier über 60 Plätze im Inneren und weitere 30 bis 35 auf der Terrasse. „Ich bin froh, dass ich in Bad Bederkesa bleiben kann“, sagt der Gastronom.

Hier geht's lang: Ein kleines Schild im Hasengarten weist den Weg. Foto: Schoener
„Die Leute haben offensichtlich darauf gewartet“
„Schon am ,Eröffnungswochenende‘ war die Hütte voll“, erklärt Caniglia und freut sich über den großen Zustrom der Gäste. „Die Leute haben offensichtlich nur darauf gewartet.“ Selbst draußen auf der Terrasse - sonniges Pfingstwetter sei dank - wären die meisten Tische rasch besetzt gewesen. Kein Wunder also, dass die ersten Arbeitstage im neuen „Da Leo“ lang waren.
Neben Ehefrau Inge, die im Service die Fäden zieht, steht Sohn Dario jetzt am Pizza-Ofen. Insgesamt besteht das Team aus fünf Mitarbeitern, im Bedarfsfall werden Zusatzkräfte „bestellt“. Sie werden reichlich zu tun haben, wenn man die Reaktionen der Gäste richtig deutet. „Schön, dass Du in Bederkesa bist“, sagt etwa ein Kunde, der am Pfingstmontag ein telefonisch bestelltes Gericht abholt. Auch die Resonanz in den sozialen Netzwerken fällt durchweg positiv aus.
Neues auf der Speisekarte
Leopoldo Caniglia freut sich. Nicht nur über den Zuspruch, sondern auch darüber, dass er seiner ureigensten Leidenschaft nachgehen kann. „Ich koche für mein Leben gern“, sagt er, „es ist die Liebe zur italienischen Küche, das selbstständige Arbeiten und die Tatsache, dass ich meine Gäste gern verwöhne.“
Veränderungen am neuen Restaurant-Standort gibt es auch. Dario hat eine Pizza entworfen, die mit Bolognese, Peperoni, Zwiebeln und Fetakäse belegt ist. „Die ist richtig gut gelaufen“, erinnert sich Leopoldo Caniglia mit einem Anflug von Stolz auf den Sohnemann. Darüber hinaus gibt es neue Salat-Kompositionen, Rinderfilet mit Pfeffersauce und selbst gemachtes Tiramisu. „Wir lassen uns etwas einfallen, ohne die Traditionsgerichte zu vergessen“, sagt der 68-Jährige.
Gastronomie-Erfolg
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Die eine oder andere Preiserhöhung musste sein
Ohne Preiserhöhungen kann auch Leopoldo Caniglia nicht wirtschaften. „Alles ist teurer geworden“, sagt er und spricht von Energie, Lebensmitteln und Mehrwertsteuer. Von seinen Plänen bringen derlei Entwicklungen den Gastronomen jedoch nicht ab: „Ich verspüre neue Energie und will solange weitermachen, wie ich Freude daran habe.“