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Kultur

Georg Büchners „Woyzeck“ kommt erstmals als Punk-Rock-Musical ins Stadeum

Musiker Manuel de Rien komponierte mit „Woyzeck“ erstmals ein Musical.

Musiker Manuel de Rien komponierte mit „Woyzeck“ erstmals ein Musical. Foto: Clemens Heidrich

Georg Büchners Elends-Drama „Woyzeck“ ist auf deutschen Bühnen stets ein willkommener Gast. Nun wagt sich das „Theater für Niedersachsen“ an eine moderne Neuinterpretation in Form eines Punk-Rock-Musicals, das gesellschaftlichen Zündstoff bietet.

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Von Steffen Buchmann
Dienstag, 23.01.2024, 08:50 Uhr

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Stade. sDas Ensemble von „Theater für Niedersachsen“ bringt am Dienstag, 6. Februar, die Uraufführung einer modernen Interpretation von Georg Büchners „Woyzeck“ ins Stadeum. Das Dramen-Fragment kommt als Punk-Rock-Musical auf die Bühne. Vorangetrieben von der Musik Manuel de Riens stellt Regisseur Amit Epshtein das Individuum einer Gesellschaft entgegen, die versucht, den Einzelnen nach ihren eigenen Normen und Werten zu erziehen.

Franz Woyzeck, ein schlichter Soldat, hetzt von einem Job zum nächsten. Sein einfacher Sold genügt nicht, um Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind zu ernähren. So verkauft er seinen Körper für scheinbar wissenschaftliche Experimente und unterzieht sich einer „Erbsen-Kur“. Doch der Arzt missbraucht ihn ebenso wie sein Hauptmann. Als körperliches Wrack gleitet Woyzeck immer tiefer ab in Wahn und Verzweiflung. Als Marie ihn zu guter Letzt mit einem Tambourmajor betrügt, kommt es zur Katastrophe.

Georg Büchner beschäftigte sich in seinem kurzen Leben mit mehreren Mordfällen und ließ sich davon in den 1830er-Jahren zur Arbeit am „Woyzeck“ inspirieren. Zur eigens für das Theater für Niedersachsen komponierten Musik im Stile des Punk-Rocks zieht Woyzeck sein Publikum mit in die Abgründe der menschlichen Seele. Manuel de Rien ist Mitglied der Punk-Rock-Band Narcolaptic, des Post-Rock Duos Silvertongues und außerdem treuer Anhänger der Rockmusik. Für die Uraufführung von Woyzeck hat sich der gebürtige Hamburger, der bereits von Kindheit an auch durch elektronische Musik sozialisiert wurde, zum ersten Mal an die Komposition eines Musicals gewagt.

Karten für den Klassiker in modernem Gewand kosten zwischen 22 und 44 Euro, erhältlich unter 04141/ 409140 sowie im Internet unter www.stadeum.de.

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