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Medizin und Pflege

TGesundheitscampus: Versorgungszentrum in Fredenbeck nimmt konkrete Züge an

Sie heben das Projekt auf das nächste Level (von links): Christine Becker, Liane Knabbe, Dr. Sylvia Metz, Nadine Sahr, Maren Meyer, Matthias Hartlef, Elke Heinze, Rainer Clemens-Höft und Jenny Wiese.

Sie heben das Projekt auf das nächste Level (von links): Christine Becker, Liane Knabbe, Dr. Sylvia Metz, Nadine Sahr, Maren Meyer, Matthias Hartlef, Elke Heinze, Rainer Clemens-Höft und Jenny Wiese. Foto: Bisping

Es geht um nichts weniger als die gesundheitliche Versorgung in Fredenbeck. Dafür wurde das Projekt Gesundheitscampus auf die Beine gestellt. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

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Von Alexandra Bisping
Mittwoch, 21.05.2025, 05:50 Uhr

Fredenbeck. Neues zum Projekt Gesundheitscampus: Im Fredenbecker Rathaus ist kürzlich ein Förderbescheid im Rahmen des Programms Regionale Förderzentren vom Land Niedersachsen eingetroffen. Das gab jetzt Liane Knabbe von der Koordinierungsstelle Fördermittel bekannt. Gefördert wird eine Machbarkeitsstudie zum Bau eines Regionalen Versorgungszentrums. Denn es ist geplant, dem Gesundheitscampus ein räumliches Zuhause zu geben.

Ein Regionales Versorgungszentrum soll sämtliche Angebote zum Thema Gesundheit und Prävention unter einem Dach bündeln - von Ärzten über Gesundheitsdienstleister bis hin zu Beratungsangeboten. Es soll auch ein Ort der Begegnung werden und gut erreichbar sein.

Gesundheitsexperten bilden den fachlichen Beirat

Eine treibende Kraft in dem Prozedere ist Christine Becker von Salutoconsult. „Es ist mehr als ein Ärztehaus“, sagt die externe Beraterin. Es sei aber kein Ort für Investoren. „Hohe Mieten können nicht erwartet werden.“ Ärzte und Gesundheitsdienstleister hätten schon Interesse an dem Projekt bekundet.

Die Auftaktveranstaltung zum Projekt Gesundheitscampus Fredenbeck war im Juni vergangenen Jahres. Jetzt hat sich ein fachlicher Beirat gegründet. Alle Beteiligten haben das Ziel, die gesundheitliche Versorgung in der Samtgemeinde Fredenbeck zu sichern und dabei die Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Pflegeberufen zu stärken.

Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens wirken im fachlichen Beirat mit. Auf der konstituierenden Sitzung stellen sich die Anwesenden vor.

Jenny Wiese hat Gesundheitsprävention studiert. „Ich arbeite gerne an der Weiterentwicklung des Gesundheitscampus mit“, sagt sie. Elke Heinze ist niedergelassene Ärztin in Bargstedt, wohnt aber in Fredenbeck. Rainer Clemens-Höft, Inhaber des Pflegediensts Sonnenschein aus Kutenholz, bringt Erfahrung in der Tages- und Palliativpflege ein.

Die Steuerungsgruppe des Gesundheitscampus: Matthias Hartlef, Liane Knabbe, Christine Becker und Nadine Sahr.

Die Steuerungsgruppe des Gesundheitscampus: Matthias Hartlef, Liane Knabbe, Christine Becker und Nadine Sahr. Foto: Bisping

Maren Meyer ist Pharmazeutin und Inhaberin der Mühlen-Apotheke in Fredenbeck. Die Mulsumer Ärztin Dr. Sylvia Metz ist ebenfalls mit von der Partie. Sie sagt: „Ich bin hier, weil ich denke, netzwerken angesichts der immer dünneren Ressourcen ist dringend erforderlich.“

Metz hatte sich schon im vergangenen Jahr zu einem möglichen Hausärztemangel in der Samtgemeinde geäußert. Sie sei in Sorge, weil in absehbarer Zeit einige Kollegen aufhörten und sich keine neuen Ärzte niederlassen würden. Das könnte bereits in vier bis fünf Jahren der Fall sein. Aktuell gibt es fünf Hausärzte in der Samtgemeinde.

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Den Beirat vervollständigen der Arzt Florian Rau aus Harsefeld, Logopädin Nina zum Felde und Anke Kahlich von der Pflegeeinrichtung Utspann für Menschen mit Demenz, beide in Fredenbeck. Auch Annette Lepenies, Apothekerin und Inhaberin der Geestland Apotheke in Fredenbeck, wirkt mit. An der konstituierenden Sitzung können alle vier nicht teilnehmen.

Mitwirkende begegnen sich „auf Augenhöhe“

Außer dem fachlichen Beirat gibt es die Steuerungsgruppe - das politische Gremium - bestehend aus Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef als Projektleiter, Liane Knabbe und Nadine Sahr, Geschäftsstelle Gesundheitscampus Fredenbeck. Christine Becker wirkt noch bis mindestens 30. Juni in der Steuergruppe mit. Der Beirat wird die Politik zukünftig beraten. Vermittlerin ist Nadine Sahr.

Christine Becker betont, dass sich alle Beteiligten im fachlichen Beirat auf Augenhöhe begegnen. „Jede Stimme zählt gleich viel“, sagt sie. Alle sind ehrenamtlich tätig. „Sie haben eine intrinsische Motivation“, sagt Becker. Der Zusammenschluss diene „der Zufriedenheit und dem Wohl der Patienten“.

Gesundheitscampus wird zweifach gefördert

Es gibt eine zweite Förderung durch Kontextcheck, ein Kooperationsprojekt zwischen der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen, und der Mobil Krankenkasse.

„Das Projekt Kontextcheck unterstützt seit 2016 Kommunen in Niedersachsen dabei, die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung vor Ort systematisch zu erfassen und integrierte kommunale Strategien zu formulieren“, heißt es auf der Homepage. Das Projekt will nun sechs weitere Kommunen fördern, darunter Fredenbeck.

Bei einer Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Sport und Bewegung für alle in der Samtgemeinde Fredenbeck“ am 11. Juni sollen die Bürger beteiligt werden, um festzustellen, welche Angebote und Netzwerke es gibt und was benötigt wird. Auch eine Arbeitsgruppe wird gegründet. Kontextcheck wird die Veranstaltung moderieren. Das Projekt soll bis Ende 2026 laufen.

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