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Justiz

TGetötete Frau in Horneburg: Angeklagter legt vor Gericht ein Geständnis ab

Nachbarn entzündeten vor der Wohnung in Horneburg zwei Kerzen für die Tote. Foto: Vasel

Nachbarn entzündeten vor der Wohnung in Horneburg zwei Kerzen für die Tote. Foto: Vasel Foto: Vasel

Im September tötete er seine Frau mit einem Messer, jetzt hat der 43-Jährige vor dem Landgericht Stade ein Geständnis abgelegt. Es war Alkohol im Spiel.

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Von Björn Vasel
Mittwoch, 21.02.2024, 13:05 Uhr

Horneburg. Unter dem Vorsitz von Richter Marc Sebastian Hase hat am Montag vor dem Landgericht Stade der Femizid-Prozess von Horneburg begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43 Jahre alten Angeklagten vor, im September 2023 mit einem Messer mehrfach auf seine Noch-Ehefrau eingestochen und sie dadurch getötet zu haben. Totschlag steht als Vorwurf im Raum, von häuslicher Gewalt war die Rede.

Der Angeklagte legte bereits am ersten Verhandlungstag vor der 3. Großen Strafkammer ein Geständnis ab. Seine Verteidigerin Karin Bartels verlas im Gerichtssaal eine Erklärung. Der 43-Jährige ließ über seine Anwältin mitteilen, dass er sich bei den Hinterbliebenen entschuldigen wolle.

Die Nebenklägerinnen, die Töchter der Getöteten, waren am ersten Verhandlungstag nicht im Saal. Zunächst seien laut Gerichtssprecherin Petra Linzer zwei weitere Verhandlungstage anberaumt worden: Am Donnerstag 29. Februar, und am Dienstag, 5. März, geht es jeweils um 9 Uhr weiter. Die Beweisaufnahme wird fortgesetzt, eine Rechtsmedizinerin wird zu Wort kommen.

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Angeklagter soll alkoholabhängig sein

Der Angeklagte soll bei der Tat stark alkoholisiert gewesen sein. Im Verfahren wird auch ein psychiatrisches Gutachten eine Rolle spielen, eine verminderte Schuldfähigkeit könnte bei dem 43-Jährigen - offenbar alkoholabhängig - in Betracht kommen. Denkbar wäre damit nach einer Verurteilung die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt und/oder in einem Gefängnis.

Die Noch-Ehefrau habe nach der Trennung einige persönliche Dinge aus der ehemals gemeinsamen Wohnung holen wollen. Nachbarn fanden sie in der Wohnung. Nach der Tat trauerten mehr als 60 Menschen um Renata S. (47), sie sprachen von Femizid und sangen am Burgmannshof das Protestlied „We Shall Overcome“.

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