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Bargstedt

TGrößer, heller, moderner: Das ist die neue Kita Pusteblume

Dieser Bereich war früher dunkel gefliest. Wo die Leiterin steht, trennte ein Zaun die Krippenkinder von den älteren ab. Heute erobern alle zusammen die Kita.

Dieser Bereich war früher dunkel gefliest. Wo die Leiterin steht, trennte ein Zaun die Krippenkinder von den älteren ab. Heute erobern alle zusammen die Kita. Foto: Fehlbus

Für die kleine Gemeinde Bargstedt ist es ein großes Projekt: Die Kita Pusteblume wurde deutlich vergrößert und umfangreich saniert. So sieht es jetzt im Inneren aus.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 28.10.2024, 08:00 Uhr

Harsefeld. Die Kindertagesstätte Pusteblume hat ein neues Gesicht bekommen. Sie ist größer, heller und moderner geworden. 1,8 Millionen Euro hat der Anbau gekostet. Eine Investition, die angesichts der Neubaugebiete und dem Zuzug in die Gemeinde mit Bahnanschluss nötig geworden war.

„Wenn wir die Erweiterung nicht hätten, hätten wir jetzt eine Warteliste und müssten Eltern in Bargstedt absagen“, sagt Kita-Leiterin Erdmute Beckmann bei der Präsentation der neuen Räume im Jugendausschuss. „Insofern können wir von einer Punktlandung sprechen“, unterstreicht Bargstedts Bürgermeister Ulrich Rathjens (SPD). Dabei hat die Einweihung eigentlich Verspätung.

Beeinträchtigungen durch Frosteinbruch und einen Kabelriss

Ursprünglich sollte der 300 Quadratmeter große Anbau, der bei laufendem Betrieb quasi aus der alten großen Sandkiste gewachsen ist, zum 1. August bezugsfertig sein. Jetzt ist es der 1. Oktober geworden. Erdmute Beckmann beschreibt noch einmal die Bauzeit. Baustart war Ende 2023. Sie seien alle sehr glücklich über den Beginn gewesen. Doch als erstes habe der Bagger das Glasfaserkabel ins Gebäude gekappt. Elf Wochen war die Einrichtung daraufhin ohne Telefon und WLAN.

Nicht nur das Gebäude ist neu. Leiterin Erdmute Beckmann zeigt das neue Logo der Kita Pusteblume in Bargstedt: eine Pusteblume aus Händen.

Nicht nur das Gebäude ist neu. Leiterin Erdmute Beckmann zeigt das neue Logo der Kita Pusteblume in Bargstedt: eine Pusteblume aus Händen. Foto: Fehlbus

Der Frosteinbruch verzögerte das Schütten der Bodenplatte. Danach ging es mit Holzrahmenbauweise schnell weiter.

Zur dreiwöchigen Schließzeit im Sommer ging es dann an den Umzug. „Wir haben einmal die ganze Kita eingepackt vor den Sommerferien“, sagt die Leiterin. Zwischenzeitlich mussten Gruppen ins Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Primus ausgelagert werden, als der neue Boden verklebt wurde. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, staunen die Politiker.

Platz für zwei Krippengruppen und drei Elementargruppen

Die einstige Cafeteria ist jetzt Differenzierungsraum. Das steht auch für eine Neuerung in Bargstedt: Eine Elementargruppe in der Kita Pusteblume ist als Integrationsgruppe eingerichtet. Hier können Kinder mit besonderem Förderbedarf betreut werden.

Insgesamt ist in der Einrichtung jetzt Platz für 98 Kinder in zwei Krippen- und drei Elementargruppen. Die Kinder kommen aus Bargstedt, Ohrensen und Frankenmoor. Es gibt ordentlich Zuzug in der 2000-Einwohner-Gemeinde, die selbst Träger der Kindertagesstätte im Rosenweg in Bargstedt ist.

Alle Stellen besetzt: Sogar eine neue für Calle

15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter füllen die Räumlichkeiten mit pädagogischem Leben. Dazu kommen eine Absolventin des Freiwilligendienstes, eine Küchenkraft und Reinigungskräfte. „Wir werden ab Januar alle Stellen besetzt haben“, freut sich Erdmute Beckmann, zum Teil mit langjährigem Personal. Aber auch eine besondere „Neuanstellung“ gehört dazu.

Erst seit der Eröffnung der neuen Räume ist der Havaneser-Rüde Calle als Teil einer tiergestützten Intervention in der Kita. Calle ist ein Allergiker-Hund, wodurch das Risiko allergischer Reaktionen minimiert wird.

1989 als Spielkreis gegründet und mehrmals erweitert

Calles Anwesenheit soll die Entwicklung der Kinder ganzheitlich fördern. Durch die Regeln und Bedürfnisse des Hundes sollen das Einfühlungsvermögen und das Verantwortungsbewusstsein der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren gefördert werden. Calle gewöhnt sich gerade bei den Füchsen ein. Später soll er übergreifend zum Einsatz kommen.

Der Blick in den neuen Eingangsbereich der Kita Pusteblume: Die Tür am Ende des Flurs entspricht dem alten Eingang.

Der Blick in den neuen Eingangsbereich der Kita Pusteblume: Die Tür am Ende des Flurs entspricht dem alten Eingang. Foto: Fehlbus

Die Ratsmitglieder, die sich am Mittwochabend auf den Weg durch das Gebäude machten, kannten die alten Räume nur zu gut, aus der Kindheit, beruflichem Hintergrund oder durch die eigenen Kinder. Das führte zu einigem Staunen.

1989 wurde die Kita Pusteblume als Spielkreis gegründet.

Kindergarten ist sie seit 1991. Die erste Erweiterung um ebenfalls 300 Quadratmeter erfolgte 2001. Im Jahr 2011 kam es zum Um- und Anbau und der Einrichtung der Cafeteria im Zwischenbereich.

Hort ist als außerschulisches Angebot jetzt ausgegliedert

Während früher in der „Abstellkammer“ Hausaufgaben gemacht wurden, ist der Hort inzwischen ausgezogen. Zunächst befand er sich in der Grundschule. Seit dort der Platz knapp geworden ist, befinden sich Früh- und Nachmittagsbetreuung in einem Container auf dem Parkplatz an der Schule. Diese außerschulische Betreuung ist auch nicht mehr der Kita Pusteblume unterstellt, sondern eigenständig. Vier weitere Mitarbeiterinnen arbeiten hier.

Die Angebote für Krippe und Elementarbereich gehen von 8 bis 15 Uhr, ein kleiner Teil ist auch nur vormittags von 8 bis 12 Uhr in der Einrichtung.

Eine Kita für alle: Die Kleinsten haben den größten Raum

Beim Gang durch die Räume zaubern besonders die Toilettenräume den Ausschussmitgliedern ein Lächeln ins Gesicht. Die kleinen Toiletten erinnern daran, wie klein die Kinder hier noch sind - und auch die Wickeltische, zum Teil mit einer kleinen Handbrause und einem Becken für ein „Malheur“ ausgestattet, wie Erdmute Beckmann erklärt.

Die Ausschussmitglieder bestaunen die kleinen Toiletten. Alles ist durchdacht.

Die Ausschussmitglieder bestaunen die kleinen Toiletten. Alles ist durchdacht. Foto: Fehlbus

Der neue Gruppenraum im Anbau für die Krippenkinder ist vom Wickeltisch durch eine Glasscheibe einsehbar. Ein gemütliches Sofa, eine Wellenbahn und kleine Tische und Stühle erwarten die jüngsten Besucher in diesem größten Raumangebot. Nebenan gibt es Schlafräume und einen Bewegungsraum mit Schaumstoffkissen. Alle Kinder können sich altersübergreifend durch die Kita bewegen.

Neues Logo für die Kita Pusteblume und neue Technik

Weitere sichtbare Änderungen: Der alte Mehrzweckraum ist jetzt Mensa. Die alte Küche wurde praktisch erneuert und durch eine Durchreiche mit der Mensa verbunden. Die Kinder gehen jetzt hier nacheinander zum Frühstücken, in den Gruppenräumen wird nicht mehr gegessen, dafür wurden die Küchenzeilen ausgebaut.

Betreuung von 8 bis 15 Uhr: Aus dem einstigen Bewegungsraum ist die Mensa geworden.

Betreuung von 8 bis 15 Uhr: Aus dem einstigen Bewegungsraum ist die Mensa geworden. Foto: Fehlbus

Und auch das ist neu: Es gibt bald nur noch Tablets statt Gruppenbücher, die Kita wird digital, auch bei der Kommunikation mit den Eltern mittels App. Im ganzen Gebäude gibt es jetzt WLAN. Eine neue E-Mail-Adresse wurde eingeführt: kita@bargstedt.de ist jetzt die Sammeladresse. Dazu kommt ein neues Logo: Die namensgebende Pusteblume hat - erst auf den zweiten Blick erkennbar - kleine Hände statt der schwebenden Samen.

Besuch von Clownin Zitronella am Sonnabend zur Einweihung

Was nicht zu sehen ist: Der Brandschutz ist jetzt auf dem neuesten Stand. Das war vorher nicht so. Im Außenbereich stehen noch einige Baumaßnahmen an. Gerade wird ein Teil des Rundwegs befestigt, der für Fahrzeuge wie Roller, Tretautos und ähnliches geeignet ist.

Links der alte Bau, rechts der neue: Die Kita Pusteblume wurde für 1,8 Millionen Euro um 300 Quadratmeter erweitert.

Links der alte Bau, rechts der neue: Die Kita Pusteblume wurde für 1,8 Millionen Euro um 300 Quadratmeter erweitert. Foto: Fehlbus

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