TGroße Überraschung: SPD setzt bei der Bundestagswahl auf ein neues Gesicht

Gruppenbild mit SPD-Kandidatin (von links): Ina Hellwig, Kai Koeser, Frauke Langen, Corinna Lange, Sebastian Brandt. Foto: privat
Einstimmige Entscheidung für Frauke Langen: Die Frau aus Harsefeld soll die Sozialdemokraten im Herbst 2025 in den Bundestagswahlkampf führen. Wie kam es zu der Nominierung?
Landkreis. Viele Menschen werden sie vermutlich noch nicht kennen: Frauke Langen (46) soll für die SPD im Herbst 2025 das Direktmandat bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Stade I/ Rotenburg II holen. Darauf hat sich der Vorstand des SPD-Unterbezirks Stade festgelegt.
SPD: Frauke Langen die optimale Abgeordnete
„Für uns war bei der Entscheidung wichtig: Was sind die Herausforderungen unserer Zeit - sowohl bei uns im Wahlkreis als auch im gesamten Land?“, sagt Kai Koeser, gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Corinna Lange Vorsitzender des Unterbezirks.
„Dann haben wir uns überlegt, wie das Profil des optimalen Abgeordneten für unsere Region aussehen müsste. Welche Themen unserer Region sollen im Bundestag vertreten sein? Mit Frauke Langen hat sich genau die richtige Kandidatin beworben“, sagt Corinna Lange.
Rotenburger SPD entscheidet nächste Woche
Teilgenommen an der Vorstandssitzung hatten auch die beiden Vorsitzenden der SPD Rotenburg, Ina Hellwig und Sebastian Brandt. Auch sie begrüßten die Bewerbung von Frauke Langen.
Der Rotenburger Kreisvorstand setzt sich in der kommenden Woche mit der Nominierung auseinander. Hellwig und Brandt werden den Vorstandsmitgliedern empfehlen, sich dem Stader Votum anzuschließen: „Die SPD in Stade und Rotenburg ist fest geschlossen und wir freuen uns auf den Wahlkampf“, so die Rotenburger Sozialdemokraten.
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Bewerbungen konnten bis Ende Mai abgegeben werden. Die endgültige Nominierung erfolgt auf einer Delegiertenversammlung im September.
Das macht die Kandidatin Frauke Langen bisher
Auf Kreisebene hat Frauke Langen außerhalb der SPD noch keine Rolle gespielt. Sie ist derzeit Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Harsefeld, stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirks und sie sitzt als Nachrückerin im Stader Kreistag. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von sieben und 13 Jahren und arbeitet bei Airbus in Stade als Fachkraft für Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Dank einer Zusatzqualifikation ist Frauke Langen auch Fachexpertin für die Wasserstoffanwendung.

Frauke Langen ist Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Harsefeld. Außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirks. Das ist bei der SPD der Kreisverband. Foto: privat
Auf die Frage, warum sie sich zu einer Kandidatur entschlossen hat, sagt Frauke Langen: „Die Zeiten sind herausfordernd. Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Zeit vielfältiger Umbrüche. Aber die Herausforderungen sind beherrschbar.“ Die Politik der Bundesregierung sei weit besser als ihr Ruf, so Langen gegenüber dem TAGEBLATT.
Kinder sollen gut aufwachsen und das Geld soll reichen
„Wir als SPD wollen aber noch mehr für die Mitte der Gesellschaft erreichen. Wir wollen, dass jeder, der sich anstrengt, bei uns seine Träume verwirklichen kann“, so Frauke Langen, „dass Kinder gut bei uns aufwachsen können und das Geld zum Leben reicht.“
„Wir brauchen hier jemanden als Abgeordneten, der wirklich den ganzen Wahlkreis im Blick hat. Frauke Langen kennt den Alltag der Leute. Sie weiß, wo der Schuh drückt und was die Sorgen sind“, beschreibt Corinna Lange die Kandidatin.
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„Ich kenne Frauke gut. Ihre Antwort ist dieselbe, wie die der SPD: Politik muss alltagstauglich sein.“ Als erfahrene Praktikerin aus der Wirtschaft, wisse Frauke Langen nicht nur, was wichtig ist, sondern sie wisse auch, wie man es anstelle, das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Deshalb ist Kai Koeser nicht wieder angetreten
Die Nominierung von Frauke Langen wäre bis vor sechs Wochen eine faustdicke Überraschung gewesen. Der Stader Kai Koeser, 2021 dem CDU-Sieger Oliver Grundmann knapp unterlegen, galt lange als Favorit. Er hat sich aber nicht wieder beworben.
„Frauke Langen ist die richtige Kandidatin zur richtigen Zeit“, sagt Koeser auf die Frage, wieso er nicht wieder angetreten ist.