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Landkreis Stade

Hacker-Attacke auf Parkschein-App: Das müssen Kunden aus dem Kreis Stade jetzt beachten

Der Anbieter einer Parkschein-App fürs Handy wurde jetzt Opfer eines Cyberangriffs.

Der Anbieter einer Parkschein-App fürs Handy wurde jetzt Opfer eines Cyberangriffs. Foto: Soeren Stache/dpa

Parkplatz suchen und bezahlen, alles mit der App auf dem Handy. Eigentlich praktisch, jetzt ist der Anbieter einer Parkschein-App, die auch in Stade, Buxtehude und der Samtgemeinde Lühe genutzt wird, Opfer eines Cyberangriffs geworden.

Von dpa Mittwoch, 20.12.2023, 13:25 Uhr

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Beim Anbieter der Parkschein-App Easypark, die über den Anbieter Smartparking auch unter anderem in Stade, Buxtehude und der Samtgemeinde Lühe im Einsatz ist, hat es einen Abfluss von Kundendaten gegeben.

Das Unternehmen Easypark selbst benennt in einer Mitteilung einen Cyberangriff als Ursache für den Datenschutz-Zwischenfall und rät Kundinnen und Kunden, nun ganz besonders auf der Hut vor Phishing-Angriffen zu sein.

Denn es habe einen Zugriff auf Kontaktinformationen wie Name, Telefonnummer, Anschrift oder E-Mail-Adresse gegeben. Zudem seien einige Ziffern der zum Zahlen des Parkvorgangs hinterlegten Kreditkarte, Debitkarte oder IBAN abgeflossen.

Kein Betrug mit Zahlungen möglich

Mit diesen unvollständigen Informationen sei es aber nicht möglich, Zahlungen vorzunehmen, heißt es auf einer Info-Seite, die das Unternehmen zu dem Zwischenfall eingerichtet hat.

Zudem seien keine Daten zu Standorten, Parkvorgängen oder registrierten Fahrzeugen abgegriffen worden. Es habe auch keine unberechtigten Parkvorgänge gegeben.

Betroffene Kundinnen und Kunden sollen per Info-Banner beim Öffnen der App bereits über den Vorfall informiert worden sein oder noch informiert werden.

Wie Sie unseriöse SMS und Mails erkennen

Enthält eine Mail einen Link, sollten Empfänger ihn nicht einfach anklicken. Denn die Nachricht könnte von Betrügern verschickt worden sein, die so unter anderem sensible Daten abgreifen wollen. Davor warnt der Verein „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN). Solche Betrugsversuche passieren besonders gerne in der Vorweihnachtszeit, wenn Leute ihre Geschenke etwa online bestellen.

Seltsame Nachrichten ignorieren

Verschickt ein unbekannter Absender einen Link oder fragt also nach sensiblen Daten wie der Adresse, den Kontodaten oder etwa der Kreditkartennummer, sollten Verbraucher die Nachricht ignorieren, rät DsiN. Das gilt auch für Mails mit seltsamer Anrede sowie für Anhänge von unbekannten Absendern - insbesondere bei Dateien mit den Endungen „.exe, .bat, .com oder .vbs.“. Denn dabei kann es sich um sogenannte ausführende Dateien handeln, die automatisch eine Software installieren.

Die DsiN-Experten raten: Prüfen Sie, ob Sie den Absender kennen und ob er Sie mit vollem Namen anspricht. Sollte die Mail eines Unbekannten im Betreff ein „Re:“ enthalten, kann dies eine Rückantwort vortäuschen, also auf einen Betrugsversuch hindeuten.

SMS von Paket- oder Parkscheindiensten?

Solche Betrugsversuche kommen aber nicht nur per Mail, wie ein Beispiel der Verbraucherzentrale zeigt: In einer SMS steht, dass ein Paket zugestellt werden soll. Über einen Link kann der Empfänger die Sendung verfolgen. Solche Botschaften verschicken derzeit angeblich Paketdienste. Dahinter stecken Betrüger, warnen Verbraucherschützer.

Auch hier versuchen die Betrüger über Links schädliche Apps zu installieren, Massen-SMS zu verschicken oder ebenfalls Daten abzugreifen. Manchmal stecken auch Abofallen dahinter.

Wie Sie sich schützen können

Neben gesunder Skepsis können Verbraucher noch mehr tun, um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen. So raten die DsiN-Experten dazu, die eigene Software durch Updates zu aktualisieren und passende Schutz-Software wie Phishing-Filter und Spamfilter zu installieren.

Wer dennoch einen Link angeklickt hat oder einen Anhang geöffnet hat, sollte die Internetverbindung kappen beziehungsweise das Smartphone in den Flugmodus schalten, rät die Verbraucherzentrale. So kann man verhindern, dass schädliche Apps weitere Daten über das Internet senden.

Betrüger anzeigen und Probleme beheben

Zunächst gilt es Beweise zu sammeln, um eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Möglich ist dies etwa mithilfe von Bildschirmfotos. Am besten bringt man das betroffene Gerät zur nächsten Polizeiwache.

Danach sollte man schädliche Apps deinstallieren. Dafür kann man im gesicherten Modus nach kürzlich installierten und unbekannten Apps suchen. Im schlimmsten Fall hilft nur ein Zurücksetzen des Geräts in den Auslieferungszustand, so die Verbraucherschützer.

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