Zähl Pixel
Trauer

THäusliche Gewalt in Gyhum: Stader Opferhilfe leistet Beistand

Kerzen als Zeichen der Anteilnahme in der Gyhumer St.-Margarethen-Kirche.

Kerzen als Zeichen der Anteilnahme in der Gyhumer St.-Margarethen-Kirche. Foto: Kratzmann

Nach dem gewaltvollen Tod einer jungen Frau in Gyhum sind die Trauer und das Entsetzen groß. Hilfsangebote stehen für Opfer und Angehörige rund um die Uhr bereit - in Stade.

Von Monika Hahn und Julia Beese Samstag, 27.09.2025, 10:50 Uhr

Stade. Nach dem Tod einer jungen Frau in Gyhum sind Trauer und Entsetzen weiterhin groß. Wo vor kurzem noch Polizeikräfte im Einsatz waren, ist es inzwischen still geworden.

In der Nacht zu Mittwoch ist in dem kleinen Ort ein schreckliches Verbrechen passiert: Ein 34-jähriger Mann soll seine 30-jährige Partnerin bei einer Auseinandersetzung getötet haben. Das Grundstück am Hülsenbusch ist nach wie vor abgesperrt und verlassen - doch die Trauer bleibt sichtbar. Immer mehr Kerzen, Blumen und stille Botschaften sammeln sich vor dem ehemaligen Zuhause des Paares und auch in der St.-Margarethen-Kirche in Gyhum brennen Lichter.

Häusliche Gewalt nimmt weiter zu

Das Geschehen rückt ein bedrückendes Thema erneut in den Fokus: Die Zahl der häuslichen Gewalttaten steigt seit Jahren. Hinter jeder Zahl stehen Menschen, die gelitten haben und leiden. Unterstützung finden Opfer und Angehörige in ganz Niedersachsen. In Stade bietet die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen eine umfassende Begleitung an.

Wichtig ist besonders: „Bei uns muss niemand über die Geschehnisse sprechen. Wenn der Bedarf dazu da ist, vermitteln wir. Unsere Arbeit beginnt mit einer individuellen Bedarfsanalyse und beinhaltet eine Begleitung und Unterstützung bei der Organisation der unterschiedlichsten Dinge. Manchmal wenden sich Betroffene direkt an uns, manchmal vermittelt auch die Polizei“, erklärt Anke Skazza aus dem Stader Büro.

Die Opferhilfe hilft nicht nur bei der Suche nach Beratung, sondern auch ganz praktisch - etwa bei der Organisation einer Beerdigung oder beim Gang vor Gericht.

Die Kerzen, die Tag für Tag am Ort des Geschehens niedergelegt werden, sind ein Ausdruck der Anteilnahme. Zugleich erinnern sie daran, dass hinter jeder Zahl eines Gewaltopfers ein Schicksal steht. Jede Form von Gewalt hat Konsequenzen - für das Opfer, den Täter und die Familien.

Rund um die Uhr Hilfe bei Gewalt - für Opfer und Angehörige

Neben der Polizei gibt es für Opfer auch das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Die Hotline ist rund um die Uhr unter der Rufnummer 116 016 erreichbar.

Kinder und jugendliche Opfer haben einen Rechtsanspruch auf psychosoziale Prozessbegleitung, die sie hier bekommen können.

Informationen zur niedersächsischen Opferhilfe: FAQ Stiftung Opferhilfe Niedersachsen und Kontakt zum Büro der Opferhilfe in Stade (das für den Raum Zeven zuständig ist): Anne Skaza, Tel.: 04141 4030430 oder Denise de With, Tel.: 04141 4030431, montags bis freitags nach Vereinbarung.

Unterstützung für Angehörige Inhaftierter

Doch nicht nur für Opfer und Angehörige von Gewaltopfern bedeuten Strafverfahren eine enorme psychische Belastung. Auch für Familienangehörige der Inhaftierten ist dieser Einschnitt hart und mitunter belastend. Auch hier gibt es Beratungsstellen: Informationsportal Straffälligenhilfe Niedersachsen oder bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e. V.

Weitere Artikel