Zähl Pixel
Haushaltskrise

THansestadt Buxtehude fehlt das Geld - Awo schlägt Alarm

Andreas Gubernatis ist Awo-Vorsitzender in Buxtehude und SPD-Ratsherr.

Andreas Gubernatis ist Awo-Vorsitzender in Buxtehude und SPD-Ratsherr.

Wo kann in Buxtehude gespart werden? Angesichts der Wirtschaftskrise fehlt im städtischen Haushalt Geld. Nun warnt der Awo-Vorsitzende Andreas Gubernatis vor Kürzungen.

author
Von Karsten Wisser
Dienstag, 17.10.2023, 09:00 Uhr

Buxtehude. Die TAGEBLATT-Berichterstattung über die beginnenden Haushaltsberatungen veranlasst den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Buxtehude, mit Nachdruck vor Kürzungen im sozialen Bereich zu warnen.

So wird die soziale Schieflage verschärft

Der Vorsitzende Andreas Gubernatis, selbst SPD-Ratsherr, appelliert eindringlich an alle Parteien im Rat, in den Etatplanungen für 2024 keine Kürzungen in den Bereichen Soziales, Wohnen, Senioren, Jugendhilfe und Bildung vorzunehmen: „So schwierig die Situation auch sein mag: Kürzungen in diesen Bereichen, die für die Unterstützung vieler Menschen mit sozialen Problemen besonders wichtig sind, würden die soziale Schieflage in Buxtehude nur verstärken.“

Die Awo fordert, die Beratungsdienste, die Quartiersarbeit, die Schulsozialarbeit, die Förderung der Kindertagesstätten, die Stadtjugendpflege, den Kinder- und Jugendsport, die Förderung bezahlbarer Wohnungen, die Integrationsarbeit für geflüchtete Menschen sowie weitere soziale Angebote eher auszubauen als zu verringern. Die schon jetzt zu vernehmenden Kürzungsvorschläge einiger Ratsmitglieder - das TAGEBLATT berichtete - seien als kontraproduktiv einzustufen, so Gubernatis.

Sozial, generationenfreundlich und bildungsorientiert bleiben

Ähnlich wie der Awo-Bundesverband, der nach den Aussagen seines Präsidenten Michael Groß bei seinem Besuch vor wenigen Tagen in Buxtehude auf Bundesebene gegen die Kürzungen in diesen Bereichen des Bundeshaushalts energisch protestiert, wendet sich auch der Awo-Ortsverein an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Hansestadt Buxtehude. „Buxtehude muss sozial, generationenfreundlich und bildungsorientiert bleiben und werden“, fordert Gubernatis. Er weist darauf hin, dass viele Menschen mit Unterstützungsbedarf durch die Inflation und die Energiekrise trotz öffentlicher Hilfen in größere Not geraten sind. Eine Stadt, die ein Herz für ihre bedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürger habe, dürfe diese durch Kürzungen nicht in noch größere Schwierigkeiten bringen.

Zukunft der Kinder könnte gefährdet werden

„Die Vermeidung von sozialer Not ist auch ein Beitrag zur Sicherung von demokratischen Verhältnissen in der Hansestadt“, stellte der Awo-Ortsvereinsvorstand in seiner aktuellen Sitzung fest und weist auf die sich „auch in Buxtehude leider entwickelnden rechtsradikalen Tendenzen“ hin.Der Awo-Ortsverein Buxtehude verweist auch auf die am diesjährigen Weltkindertag und Internationalen Kindertag von dem von ihr initiierten „Bündnis für ein kinderfreundliches Buxtehude“ organisierten Veranstaltungen, bei denen zahlreiche Kinder ein klares Bild für die Zukunft ihrer Heimatstadt Buxtehude geäußert haben. „Wir wollen den Kindern - und damit der Hansestadt - die Grundlagen für eine gute und sichere Zukunft legen, was durch Haushaltskürzungen erheblich gefährdet oder gänzlich infrage gestellt würde“, so der Awo-Vorsitzende.

Bürgermeisterin befürchtet schwere Jahre für die Stadt

Der Entwurf für den Haushalt 2024 ist jetzt seit zehn Tagen öffentlich. Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt hatte das Zahlenwerk mit einem Volumen von 125 Millionen Euro bei der vergangenen Ratssitzung vorgestellt. Schon die jetzt bekannten Zahlen sind nicht gut. „Die schwierigsten Jahre liegen nicht hinter, sondern vor uns. Wir befinden uns an einem Kipppunkt“, ordnete die Bürgermeisterin der Hansestadt die Zahlen ein. Das Defizit liegt bei 3,64 Millionen Euro. Die Investitionen liegen im Zeitraum von 2024 bis 2027 bei rund 140 Millionen Euro.

Weitere Themen

Weitere Artikel