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Gedenktafel

THarsefelder Schüler holen Schicksale von sieben Kriegsopfern ans Licht

Bei der Einweihung der Gedenktafel auf dem Oberen Friedhof (von links): Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück, Geschichtslehrer Robin Rosendahl, Schülerin Sontka Polle und Landrat Kai Seefried.

Bei der Einweihung der Gedenktafel auf dem Oberen Friedhof (von links): Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück, Geschichtslehrer Robin Rosendahl, Schülerin Sontka Polle und Landrat Kai Seefried. Foto: Meyer

Schüler des Harsefelder Gymnasiums wollen den Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs ein Gesicht geben. Das Ergebnis ist nun auf dem Friedhof zu sehen.

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Von Pauline Meyer
Donnerstag, 11.09.2025, 12:50 Uhr

Harsefeld. „Auch heute, 80 Jahre nach Kriegsende, geht es darum, den Menschen ein Gesicht zu geben und die Erinnerung an sie zu erhalten", sagt Landrat Kai Seefried bei der Einweihung einer Gedenktafel für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene auf dem Oberen Friedhof in Harsefeld. Die Ausarbeitung dieser Tafel entstand im Rahmen eines Geschichtskurses des 12. Jahrgangs des Harsefelder Aue-Geest-Gymnasiums.

Jugendliche recherchieren zum Leben und zum Tod von sieben Menschen

Die Schülerinnen und Schüler haben sich unter der Leitung von Geschichtslehrer Robin Rosendahl intensiv mit einzelnen Schicksalen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in Harsefeld auseinandergesetzt.

In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dem Heimatforscher Heiko Kania und dem Landesarchiv Stade recherchierten die 17 Jugendlichen zum Leben und zum Tod von sieben Menschen. „Projekte wie diese zeigen, dass der Krieg auch hier in Harsefeld stattfand“, betonte Karl-Friedrich Boese vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

 Die Gedenktafel auf dem Oberen Friedhof in Harsefeld wurde eingeweiht.

Besonders emotional wurde es bei der ersten Begehung des Friedhofs. „Die Geschichten wurden real. Die Schüler haben gemerkt, wie individuell die Schicksale sind. Das war bewegend und holt das Geschehene in die heutige Zeit“, so Robin Rosendahl.

Bei der Einweihung der Tafel gab Zwölftklässlerin Sontka Polle einen Einblick in das Leben der sieben Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, die ihre Leben während des Zweiten Weltkriegs verloren. Sie berichtete von Eugen Pabianski, einem polnischen Zwangsarbeiter, der auf der Flucht in der Kirchstraße starb, und von Michael Kontschakow, einem Zwangsarbeiter aus der UdSSR, der sich vermutlich wegen schlechter Behandlung das Leben nahm.

Der Geschichtskurs des AGG vor der Gedenktafel auf dem Oberen Friedhof gemeinsam mit am Projekt Beteiligten sowie Vertretern aus der Politik.

Der Geschichtskurs des AGG vor der Gedenktafel auf dem Oberen Friedhof gemeinsam mit am Projekt Beteiligten sowie Vertretern aus der Politik. Foto: Pauline Meyer

„Wir haben realisiert, wie tiefgreifend die Auswirkungen des Krieges sind und wie erstrebenswert Frieden wirklich ist", sagt Sontka Polle abschließend. Sie ist stolz und beeindruckt von dem, was sie herausfinden konnten. Auch Kai Seefried hob noch einmal das außerordentliche Engagement der jungen Menschen hervor und überreichte ihnen eine Urkunde.

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