THedendorfer trauern und siegen – O/O glaubt weiter an sich

Sören Hüttmann ist derzeit der Torgarant für Hedendorf, er glich gegen den FC O/O aus. Foto: Schmietow
Ein Todesfall beschäftigt die VSV vor dem Heimspiel. Hedendorf hat dann das Glück, das O/O fehlt. Das Tabellenbild interessiert so noch nicht. So lief der gesamte Spieltag.
Landkreis. VSV Hedendorf/Neukloster - FC Oste/Oldendorf 2:1.
Das Spiel beginnt am Samstagabend mit einer Schweigeminute. Peter Zenker, der schlagfertige Stadionsprecher der VSV mit dem Schalk im Nacken, hat einen Kloß im Hals bei seiner kurzen Ansprache.
Hein Höft war im Alter von 76 Jahren am Vortag gestorben. „Hein, wir haben zusammen gespielt, dann zusammen zugeschaut und gemeckert“, sagt Zenker.
Eine „absolute VSV-Legende“
„Das hat uns sehr beschäftigt“, sagt VSV-Trainer Björn Stobbe vor dem Spiel, der Tod sei auch Thema in der Teambesprechung gewesen. Natürlich wollte die Mannschaft eine entsprechende Leistung zeigen. „Hein hat mich noch auf dem Arm gehabt“, sagt der 50-jährige Stobbe. Höft habe immer das VSV-Herz in der Brust gehabt.
Lutz Becker, VSV-Vorsitzender, bezeichnet den Verstorbenen als „absolute VSV-Legende“. Zuletzt war Höft Vorsitzender des Ehrenrates. Er gehörte den VSV seit 1958 an. „Wenn man Probleme hatte, war er immer da und hat immer im Sinne der VSV beraten und entschieden“, sagt Becker.
Das Spiel ist kein Leckerbissen - hat aber einiges zu bieten
Die noch ungeschlagenen Hedendorfer kreieren in den ersten 20 Minuten gleich drei gute Chancen, die eine Führung gerechtfertigt hätten. Der noch sieglose Aufsteiger ist in dem zerfahrenen, teils wilden Spiel aber ebenbürtig und lässt Kontertore liegen. Kurz vor der Pause ist die Gästeführung dann sogar verdient.
Es ist dann einmal mehr Routinier Sören Hüttmann, der mit seinem vierten Tor im vierten Saisonspiel nach dem Seitenwechsel schnell den Ausgleich markiert. Natürlich durch eine Einzelaktion, einem Dribbling im Strafraum.
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In dem Spiel geht es hin und her. Der FC O/O strahlt aber mehr Torgefahr aus. Janosch Lüders trifft nur den Pfosten. Zenker sagt den 2:1-Siegtreffer für die VSV in der 88. Minute voraus. Johann Stobbe, Trainervater und mit dem Ticker für FuPa beschäftigt, glaubt nicht dran, obwohl die VSV in dieser Saison „viel Spielglück“ haben, wie er sagt.
O/O trifft nicht und die VSV bekommen Elfmeter
Der FC lässt dann eine weitere Großchance aus. Die VSV überstrapazieren ihren Dusel. Und dann wird kurz darauf der flinke VSV-Zugang Shayan Bustani im Strafraum in die Mangel genommen. Schiedsrichter Calvin Meglin entscheidet auf Elfmeter. Marco Tobaben verwandelt sicher.
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In den letzten zehn Minuten wird es dann noch wilder. Es ist ein Schlagabtausch mit Großchancen auf beiden Seiten. Doch es bleibt beim VSV-Sieg. Zenker jubelt ob seiner Prophezeiung, Johann Stobbe grinst wohlwissend wegen des abermaligen Spielglücks.
„Das war ein glücklicher Sieg“, sagt Trainer Stobbe, „das Spiel hätte 4:4, 4:5 oder 5:4 ausgehen können.“
Die Tabelle lügt nicht - diese Wahrheit kommt den Trainern zu früh
Die VSV bleiben unbesiegt und haben nach vier Spielen zehn Punkte. Aufsteiger FC O/O muss weiterhin mit zwei Punkten leben. „Wir haben schlecht gespielt und gewonnen“, sagt Stobbe.
Die stark verjüngte Mannschaft steckt nach acht Abgängen und acht Zugängen im Umbruch. Gegen O/O mussten zudem die Ausfälle der „Kernspieler“ Markus Sonnabend, Felix Arlt und Dennis Maschmann kompensiert werden.

Alireza und Mohammad Mozafari freuen sich über den Heimsieg. Sie sind Gesichter, die für den Umbruch stehen. Foto: Schmietow
„Wir nehmen die bisherigen Punkte gerne mit“, sagt Stobbe, die Liga sei in der jungen Phase aber „komisch“, jeder könne jeden schlagen. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen“, sagt Stobbe. Er wisse, dass es Rückschläge geben wird und sich das Tabellenbild noch verändert.
Daran, mit positivem Trend, glaubt auch O/O-Trainer Arne Hees. Die jetzige Niederlage sei schwer zu akzeptieren.
„Wir gehen aber einmal mehr aus dem Spiel mit der Gewissheit, dass wird mithalten können und in die Bezirksliga gehören“, so Hees. Der Aufsteiger ließ auch schon gegen Apensen und Hammah zu viele Großchancen liegen.
Das werde sich ändern, die Saison ist noch lang, so Hees. „Wir müssen nur aufpassen, dass bei uns die Stimmung nicht kippt.“
- Tore: 0:1 (41.) Hammann, 1:1 (54.) Hüttmann, 2:1 (83. FE) Tobaben.
TuS Harsefeld II – TSV Altenwalde 4:2.
Mit dem zweiten Sieg am Stück klettert der TuS Harsefeld II auf den vierten Platz. Der frühe Rückstand brachte den TuS nicht entscheidend aus dem Tritt, schließlich machte Tim Meinke spät den Deckel drauf. Tore: 0:1 (3.) Mergard, 1:1 (23., ET) Mehaux, 2:1 (30.) Alarbinieh, 3:1 (34.) Kurz, 3:2 (76.) Yunus, 4:2 (88.) Meinke.
SV Ahlerstedt/Ottendorf II – TSV Apensen 5:1.
Während sich A/O den Startfrust von der Seele schießt, bleibt der dünn besetzte TSV Apensen mit der Roten Laterne im Tabellenkeller zurück. Neu-Coach Marco Dierks muss weiterhin auf seinen ersten Sieg mit dem TSV warten. Tore: 1:0 (7.) T. Löhden, 2:0 (17.) Hamann, 3:0 (20.) Licht, 3:1 (48.) Lohse, 4:1 (50.) Hamann, 5:1 (69.) Abdel-Hadi.
Deinster SV – MTV Bokel 1:3.
Deinste befand sich auf einem guten Weg, den ersten Sieg einzufahren. Schließlich bekam der DSV einen Elfmeter und eine Ampelkarte gegen sich ausgesprochen, die die Partie zum Kippen brachten. Tore: 1:0 (23.) Reinecke, 1:1 (63., FE) Holscher, 1:2 (83.) und 1:3 (90.+3) beide Westphale.
TSV Sievern – SV Drochtersen/Assel III 3:0.
Für D/A III war beim makellosen Tabellenführer, der bislang nicht mal ein Gegentor bei voller Punktausbeute kassiert hat, nichts zu holen. Die Kehdinger stehen aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Apensen auf dem vorletzten Platz. Tore: 1:0 (12.) Schümann, 2:0 (25.) und 3:0 (65.) Strauß.
TSV Stotel – MTV Hammah 1:2.
Geburtstagskind Jan Michel beschenkte sich am Freitagabend mit einem ansehnlichen Lupfer (4.) und einem feinen Schlenzer (38.) selbst. Obwohl sich Stotel nach einer Tätlichkeit von Nico Kuck selbst dezimierte (42.), schwanden den gebeutelten Gästen (u.a. durch das Hamburger Stadtderby) die Kräfte. Nico Solle verkürzte für die Hausherren (65.), doch Hammah verteidigte den Vorsprung bis ins Ziel.
„Wir haben es nicht mehr geschafft, die Kontrolle zu behalten“, sagt Trainer Sebastian Frost. „Der Kampf und die Leidenschaft waren der Schlüssel, um die Punkte mitzunehmen.“ Der MTV wollte unbedingt oben dranbleiben und zählt mit sieben Zählern aus vier Partien zur Spitzengruppe.
- Tore: 0:1 (4.) und 0:2 (38.) beide Michel, 1:2 (65.) Solle-Kreikenbohm. (stu)
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