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Ehrenamt

THeizöl im Bach: Mulsumer Feuerwehr zwölf Stunden im Einsatz

Gewässerverunreinigung in der Samtgemeinde Fredenbeck.

Gewässerverunreinigung in der Samtgemeinde Fredenbeck. Foto: Feuerwehr

Bei drei eher untypischen Einsätzen waren am Montag die Feuerwehren im Landkreis Stade gefordert. Sie zeigen die ganze Bandbreite der Aktivitäten - und verwundern zum Teil.

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Von Lars Strüning
Mittwoch, 10.12.2025, 05:58 Uhr

Stade. Herausragend zum Wochenstart war ein kaum enden wollender Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Mulsum. Sie hatte mit einer Gewässerverunreinigung am Kühlhornsbach zu kämpfen - ganze zwölf Stunden lang. Der Einsatz war vor allem wegen der langen Dauer für die ehrenamtlichen Kräfte herausfordernd. Denn die Feuerwehrleute haben alle einen Job, bei dem sie bezahlt werden und von dem sie freigestellt werden müssen. Was war passiert?

Mulsum: Heizöl lief in den Kühlhornsbach

Aus einem defekten Behälter, so berichtet die Feuerwehr auf Instagram, war Heizöl ausgetreten und in den Kühlhornsbach gelaufen. Die Feuerwehr stoppte die Ausbreitung. Eine Spezialfirma habe die fachgerechte Entsorgung bewerkstelligt. Gecheckt wurde auch, ob sich das Öl bis in die Schwinge ausgebreitet hatte. Das habe sich glücklicherweise nicht bestätigt, teilt die Feuerwehr Mulsum mit.

Die Hallen stehen relativ nah zusammen. Die Feuerwehr verhinderte aber ein Übergreifen.

Die Hallen stehen relativ nah zusammen. Die Feuerwehr verhinderte aber ein Übergreifen. Foto: Feuerwehr Stade

Glimpflich verlief auch ein Einsatz in Stade, als es vis-à-vis der Feuerwehr in der Hansestraße brannte. Bei Eisen Trabandt hatte sich ein Schwelbrand in einem Lagerraum entwickelt. Geschäftsführer Kai Trabandt spricht deswegen am Tag danach auch von einem „kleinen Lagerfeuer“.

Weil die Rauchentwicklung gegen 18.30 Uhr früh erkannt wurde und die Einsatzkräfte schnell eingreifen konnten, breitete sich das Feuer nicht weiter aus. Der Schaden hielt sich so glücklicherweise in Grenzen. Betrieb und Verkauf laufen ungestört weiter.

Die Einsatzkräfte schafften in Stade das Brandgut ins Freie.

Die Einsatzkräfte schafften in Stade das Brandgut ins Freie. Foto: Feuerwehr Stade

Das Besondere an diesem Einsatz: Die Feuerwehrleute hatten vielleicht den kürzesten Anrückweg ihrer Geschichte. Sie mussten nur die Hansestraße queren und die Wasserversorgung quer über die Fahrbahn sicherstellen. Dafür musste der Verkehr angehalten werden.

Warum hing der Schlauch aus dem Fenster?

Rätselhaft war das Geschehen kurz darauf in der Innenstadt. Aus einem Haus am Schiffertorkreisel drang starker Qualm. Die Freiwilligen betraten die Wohnung unter Polizeischutz - und fanden einen Schlauch vor, der aus dem Fenster hing und aus dem warmes Wasser ins Freie trat - Entwarnung.

Was sich der Verursacher bei der Aktion gedacht hat, ist unbekannt. Es soll sich um den Mann handeln, der einst im Alten Land häufiger für Polizei- und Feuerwehreinsätze gesorgt hatte und jetzt offenbar in die Stader Altstadt gezogen ist.

Feuerwehr-Pressesprecher Stefan Braun sagte am Dienstag: „Es sah wirklich aus, als ob es brennt.“ Derartiger Unfug passiere häufiger, sagt er, gerade in der Stadt. Und er sagt auch: „95 Prozent unserer Arbeit beruht auf der Leichtfertigkeit der Menschen.“ Und wäre zu vermeiden.

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