THier gibt es Pizza aus dem Automaten – Schmeckt das?

Christian Schwabe (links) und Thorsten Heitland haben einen Pizza-Automaten an der Bahnhofstraße in Stubben aufgestellt. Foto: Jan Iven
Gute Geschäftsidee oder verrückter Trend? Zwei Beverstedter wollen es wissen und lassen die italienische Spezialität nun am Bahnhof 24 Stunden am Tag zubereiten. So funktioniert die Automaten-Pizza.
Landkreis Cuxhaven. Neugierig betrachten Passanten den neuen Kasten, der seit ein paar Tagen an der Bahnhofstraße in Stubben im Kreis Cuxhaven steht und mit italienischen Fahnen verziert ist. „Ist das ein Pizzaautomat?“, fragt jemand. Christian Schwabe aus Hollen steht daneben und bejaht. Gerade stellt er mit seinem Geschäftspartner Thorsten Heitland aus Lunestedt das neue Gerät der Öffentlichkeit vor.
So funktioniert der Pizzaautomat
Aber tiefgefrorene Pizza aus dem Automaten – frisch gebacken innerhalb von vier Minuten – kann das schmecken? Der Test verrät es:
„Ich habe so einen Automaten auf einem Campingplatz auf Fehmarn ausprobiert und war begeistert“, erzählt Heitland. Zusammen mit seinem Bekannten informierte er sich über verschiedene Modelle und entschied sich für ein gebrauchtes Gerät. Das stellten die beiden nun an Schwabes Haus an der Bahnhofstraße 93 in Stubben auf. Auch eine Firma wurde gegründet, die den Namen „Pizza Mampf“ trägt.
Doch wie funktioniert das Gerät? Wie bei jedem Automaten muss der Kunde erst einmal bezahlen. Pizza Margherita kostet 7 Euro, Salami 7,50 Euro. Bezahlt wird mit EC- oder Kreditkarte sowie allen üblichen mobilen Bezahldiensten per Smartphone. Nur Bargeld nimmt der Automat nicht. Zu unsicher und zu aufwendig.

Im Automaten werden die Pizzen in einem Fach gelagert und bei Bestellung automatisch in den Ofen geschoben. Foto: Jan Iven
Als Nächstes wird die gewählte Pizza automatisch in den Ofen geschoben. Dort wird sie in nur vier Minuten bei 300 Grad gebacken. Ein Countdown zeigt an, wie lange die Zubereitung noch dauert. Am Ende ertönt ein Piepton und die Pizza rutscht im Karton ins Ausgabefach. Fertig.
Nun geht es ans Probieren. Eigentlich sollte die Pizza vorgeschnitten sein, aber ein paar Schnitte kann sie noch vertragen. Die Pizza ist ziemlich dünn, um einiges dünner als die übliche Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt. Zudem ist der Teig noch leicht mehlig, was ihr einen Hauch von „frisch gemacht“ verleiht.
Zielgruppe: Reisende, Pendler, Partygänger
Einmal zubeißen und – die Pizza aus dem Automaten schmeckt besser als erwartet. Tatsächlich eher nach Pizza-Stand als nach Supermarkt. „Das liegt am echten Mozzarella. Das ist kein Analogkäse“, betont Heitland. Gerade, wer dünne Pizza mag, könnte mit dem Automaten zufrieden sein.
Bleibt die Frage: Wer soll eine Pizza aus dem Automaten essen? „Eigentlich jeder“, sagt Schwabe. „Der Vorteil ist ja, dass der Automat rund um die Uhr Pizza zubereitet.“ Außer einem Döner-Imbiss gebe es nun mal kein gastronomisches Angebot in Stubben.
Zur Zielgruppe zählen die beiden Unternehmer nicht zuletzt Reisende, die am Stubbener Bahnhof ankommen, seien es Berufspendler, Berufsschüler oder am Wochenende Partygänger. Auch die Feuerwehr und der Fußballverein befinden sich in der Nähe. Nicht zu vergessen Stubbener, die einfach mal schnell eine Pizza essen möchten.
Für die beiden Beverstedter, die eigentlich in der Logistik und der Immobilienbranche tätig sind, ist der Automat ein Test. „Der Januar ist der schlechteste Monat für die Gastronomie und die Bahnhofstraße ist auch nicht beste Lage“, so Schwabe. „Wenn es hier klappt, funktioniert es überall.“ Bei technischen Problemen bekommen die beiden übrigens eine Nachricht auf ihr Handy und können helfen.
Kommen weitere Automaten in die Region?
Im besten Fall könnten sich beide vorstellen, weitere Automaten in der Region aufzustellen. Doch die Geräte sind nicht günstig. Der Preis liegt bei bis zu 60.000 Euro. Wobei das gebrauchte Gerät in Stubben deutlich günstiger war. „Wir probieren das einfach aus und schauen, wie das ankommt“, sagt Schwabe.