THier müssen sich Bauwillige in Buxtehude gedulden

Auf dieser Fläche entlang der Straße Heitmannshausen in Neukloster ist die Ausweisung von sechs bis acht Baugrundstücken im Gespräch. Foto: Wisser
Die Ausweisung von Bauland lässt in einigen Ortschaften der Stadt Buxtehude seit Langem auf sich warten. Das wollten CDU und SPD ändern. Doch die Initiative brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Gründe.
Buxtehude. Die Ortschaften der Stadt Buxtehude entwickeln sich unterschiedlich schnell: Während in Hedendorf, Ottensen, Eilendorf und Immenbeck in den vergangenen Jahren kontinuierlich zusätzliches Bauland ausgewiesen wurde, steht das Wachstum in Neukloster und Ovelgönne still. Mit einem gemeinsamen Antrag im Stadtentwicklungsausschuss wollten CDU und SPD das ändern. Doch das Ergebnis in der Sitzung am vergangenen Dienstagabend fiel für Bauwillige ernüchternd aus.
Neukloster: Es geht um sechs bis acht Grundstücke
Der Ortsrat Neukloster hatte bereits Ende Juni die Stadt Buxtehude gebeten, sechs bis acht Baugrundstücke entlang der Straße Heitmannshausen in der Nachbarschaft zur Park & Ride-Anlage am Bahnhof auszuweisen. Einheimische, so die Idee, sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, in Neukloster wohnen zu bleiben.
Den Wunsch des Ortsrates brachten jetzt CDU und SPD im Stadtentwicklungsausschuss auf die Tagesordnung. Der gemeinsame Antrag sieht die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplanentwurfs vor. Ein „paar kleine Baugrundstücke“ in Neukloster würden die Kita- und Schulsituation nicht überfordern, argumentierte Arnhild Biesenbach (CDU) für das Baugebiet. Und Gerrit Steffens (SPD) erinnerte daran, dass Neukloster ja in den vergangenen Jahren bei der Baulandausweisung „ins Hintertreffen“ geraten sei.
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Wert der Grundstücke würde erheblich steigen
Die Stadtverwaltung aber hat erhebliche Bedenken gegen die Bauland-Initiative in Neukloster. Denn Eigentümerin der vorgesehenen Grundstücke sei nicht die Stadt. Es sei „total unüblich“, dass aus öffentlichen Mitteln für private Eigentümer Immobilien geschaffen werden, sagte Annette Mojik-Schneede, Leiterin der städtischen Stadtplanung. Mit der Ausweisung zu Bauland würde der Wert der Grundstücke erheblich steigen.
Eine Bebauung auf den vorgesehenen Grundstücken sei allenfalls denkbar, wenn die privaten Eigentümer selbst die Initiative ergriffen. Das bedeutet: Sie müssten die Kosten für das Bauleitverfahren übernehmen. Zudem hätten die privaten Projektentwickler mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Wegen der Nähe zu den Bahngleisen müsse eine Lärmschutzanlage errichtet werden, sagte Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede.
Vom Tisch ist die Bauplanung für Neukloster damit noch nicht
Ob Bauflächen an der vorgesehenen Stelle städtebaulich Sinn machen, wollte Philipp Bravos (Die Grünen) wissen. Auch hier fällt das Urteil der Stadtplanerin ablehnend aus: Sie sehe darin keine logische Siedlungsentwicklung. So ein Anhang an einen Park & Ride-Platz erschließe sich ihr städtebaulich nicht.
Vollends gestorben ist die vom Ortsrat Neukloster gewünschte Bauplanung damit noch nicht. Über die Prioritäten der städtischen Bauplanung entscheidet die Politik Anfang des nächsten Jahres in einem Workshop mit der Verwaltung.
Ovelgönne hat nicht Priorität
Bauwillige in Ovelgönne müssen sich unterdessen in Geduld üben. Ob und wo eine sogenannte Nachverdichtung denkbar sei, darauf soll ein aktualisiertes Ortsentwicklungskonzept Antworten liefern. Das bestehende Konzept stammt aus dem Jahr 2006 und sei nicht mehr aussagekräftig. „Das können wir jetzt nicht leisten. Wir möchten das auf das nächste Jahr verschieben“, sagte Annette Mojik-Schneede.