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THimmelpforten hat ausreichend Kita-Plätze - aber immer weniger Kinder

Im April waren noch die Spuren des nassen Winters zu sehen. Mittlerweile ist der Freizeit- und Begegnungsplatz in Himmelpforten eröffnet.

Im April waren noch die Spuren des nassen Winters zu sehen. Mittlerweile ist der Freizeit- und Begegnungsplatz in Himmelpforten eröffnet. Foto: Klempow

Eine positive Nachricht mit Nebenwirkungen: Die Gemeinde Himmelpforten steht mit Blick auf das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder gut da. Die Zahlen zeigen aber auch: In Himmelpforten wachsen in den nächsten Jahren immer weniger Kinder auf.

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Von Grit Klempow
Dienstag, 14.05.2024, 15:42 Uhr

Himmelpforten. Der aktuelle Kindertagesstättenbericht zeigt: Im kommenden Jahr kann allen Eltern in Himmelpforten ein Betreuungsplatz angeboten werden. Das ist für andere Kommunen nicht selbstverständlich. Vor allem im Krippenbereich für Kinder unter drei Jahren gibt es im Landkreis zu wenige Plätze.

In der Gemeinde Himmelpforten ist das anders, die Zahlen stellte Marian Burfeind jüngst im zuständigen Sozialausschuss vor. Sie ist bei der Samtgemeindeverwaltung im Rathaus für die Kitas zuständig. Derzeit seien insgesamt 13 Krippenplätze in den Einrichtungen „Himmelspforte“ und „Zwergenland“ nicht vergeben.

Landkreisweit sinkende Kinderzahlen

Aktuell melden die Eltern 69 Prozent der Zwei- bis Dreijährigen für einen Krippenplatz an, bei den ein- bis zweijährigen Kindern liegt die Bedarfsquote in Himmelpforten bei 50 Prozent und damit auch im Rahmen der Empfehlungen des Landkreises. Die Sozialplanung geht zudem bei den Krippenkindern von sinkenden Kinderzahlen vom Jahr 2024 bis zum Jahr 2029 aus.

In Himmelpforten bestätigen die Zahlen die Prognose. Allerdings setzt der Trend schon früher ein: Nach den Einwohnermeldedaten sind die Kinderzahlen in der Gemeinde Himmelpforten stark rückläufig.

Die mit jeweils 70 Kindern starken Jahrgänge 2016/2017 und 2017/2018 kommen nun zur Schule. Nur noch 54 bis 56 Kinder zählten die späteren Jahrgänge bis 2021/22. Schon ab dem Geburtenjahrgang 2022 verringern sich die Zahlen auf nur noch 46 oder nach der Vorausberechnung auf 37 Kinder.

Fraglich ist, ob diese Entwicklung nur auf den allgemeinen Trend zurückzuführen ist: In Himmelpforten fehlt zusätzlich der Zuzug, es mangelt seit Jahren an verfügbaren Bauplätzen. „Seit 2018 haben wir kein neues Baugebiet“, so Ausschussvorsitzender Ludwig Oellerich (CDU).

Start im Abenteuerland zum August

Ein anderer Mangel wird nun behoben: Zum neuen Kindergartenjahr ab August sollen an der Kita „Abenteuerland“ zwei weitere Gruppenräume fertig sein. Dort soll es in der Trägerschaft der Lebenshilfe ab August eine Integrationsgruppe geben, empfiehlt der Ausschuss.

Zwei Integrationsgruppen gibt es bereits in Burweg und Hammah, mit Himmelpforten könnten auf Ebene der Samtgemeinde zwölf erforderliche Plätze angeboten werden.

Auch die Betreuungszeiten für die neue I-Gruppe stehen zur Debatte: Bislang werden die Kinder im Abenteuerland in der Kernzeit von 8 bis 13 Uhr betreut. Die Kernzeit soll nun auf sechs Stunden mit einem Angebot für Mittagessen erweitert werden, empfahl der Ausschuss.

Eine darüber hinaus gehende Betreuung könnte über eine gruppenübergreifende Randzeit möglich sein. Ob es ein solches Angebot bis 14.30 Uhr oder 15 Uhr geben kann, soll noch einmal nachgefasst und auch mit der Lebenshilfe geklärt werden.

Neuer Platz: Einweihung im Mai

Ein neues Angebot für Kinder, Jugendliche und Eltern in Himmelpforten soll der Freizeit- und Begegnungsplatz an der Tennishalle sein. Nach langer Bauzeit soll der Platz nun offiziell am 22. Juni von 10 bis 16 Uhr eingeweiht werden.

Etwa 210.000 Euro hat die Gemeinde in die Anlage mit Kletter- und Balanciergerüsten in der Nähe der Porta-Coeli-Schule gesteckt. Vorbild war ein ähnlicher Platz in Hammah. Auch Himmelpforten rechnet mit 60 Prozent Fördermitteln aus dem Leader-Programm.

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