THorneburger Ausnahmetalent Malte Hagedorn debütiert im DHB-Team

Malte Hagedorn spielt von klein auf beim VfL Horneburg. Foto: Scholz (Archiv)
Der Handballer Malte Hagedorn vom VfL Horneburg hat sein Debüt in der deutschen U16-Nationalmannschaft gegeben. Der Linkshänder ist jetzt urlaubsreif, fiebert aber schon der neuen Saison entgegen.
Horneburg. Jetzt kann Malte Hagedorn endlich an der Nordsee durchatmen. Hinter dem 16-Jährigen aus Horneburg liegt eine anstrengende und aufregende Saison. Mit dem VfL Horneburg qualifizierte er sich sowohl für die A- als auch für die B-Jugend-Bundesliga. Er spielte für Niedersachsens Landesauswahl und vor wenigen Tagen kam ein weiteres Highlight hinzu.
Hagedorn reiste mit der neu formierten U16-Nationalmannschaft nach Frankreich und gab dort sein Länderspieldebüt für Deutschland. Nervosität? „Eine gewisse Anspannung war schon da“, sagt Hagedorn, „aber vor allem habe ich mich auf mein erstes Spiel gefreut.“ Weil es Probleme mit der Technik gab, sangen die Spieler beider Mannschaften die Hymnen ohne musikalische Untermalung. „Das war ein besonderes Gefühl“, so Hagedorn, der nun der erste Nationalspieler des VfL Horneburg ist.
Ein Tor im ersten Länderspiel
Vor 1400 Zuschauern gewann die Mannschaft von Bundestrainer Jochen Beppler und Co-Trainer Finn Lemke (Europameister von 2016) das erste von drei Testspielen gegen Frankreich mit 23:21. „Wir haben toll gekämpft, aber im Angriff hat uns noch die Struktur gefehlt“, sagt Hagedorn. Der 1,95 Meter große Halbrechte kam bei seinem Debüt 40 Minuten zum Einsatz und erzielte ein Tor.
Beim 22:21-Sieg im zweiten Spiel fehlte Hagedorn krankheitsbedingt. Beim 25:25 im dritten Test kam er in der Schlussviertelstunde zum Einsatz, als Deutschland einen Sechs-Tore-Rückstand aufholte, und traf zweimal. „Ich denke, wir können zufrieden sein. Wir sind als Team super zusammengewachsen. Aber wir müssen daran arbeiten, unsere individuellen Stärken noch besser auszuspielen“, sagt er.
Im September steht der nächste Lehrgang mit der U16-Nationalmannschaft an und im November die nächsten Länderspiele bei einem Turnier in Portugal. Eine WM oder EM gibt es in dieser Altersklasse nicht.
Sommerpause nach anstrengender Saison
Nach dem letzten Testspiel fuhr Hagedorn direkt zu seinen Eltern auf die Ferieninsel Föhr. 21 Stunden dauerte die Fahrt mit Bus, Bahn und Fähre von Frankreich an die Nordsee. „Ich bin ganz froh, dass ich jetzt eine Pause habe. Die letzten Monate waren sehr anstrengend“, sagt er. „Aber ich freue mich schon auf die neue Saison.“
Im Gegensatz zu vielen seiner DHB-Kollegen, die für Handball-Internate namhafter Vereine wie Flensburg, Magdeburg oder Berlin spielen, wird Hagedorn bei seinem Heimatverein VfL Horneburg bleiben und in der Jugend-Bundesliga auflaufen. Er hatte unter anderem Angebote von Dormagen, Hannover-Burgdorf, Gummersbach und den Füchsen Berlin.
Aber Hagedorn schließt nicht aus, dass er eines Tages einen Weg wie sein älterer Bruder Ole (20) einschlägt. Der blieb in seiner Jugend in Horneburg und spielt jetzt beim VfL Lübeck-Schwartau in der zweiten Liga.