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Neujahrsempfang

TOpen-Air-Veranstaltungen und mehr Grün: Das wünschen sich die Bürger in Horneburg

Jürgen und Margret Kluit sowie Karin und Norbert Gnauck nutzten die Neujahrs-Session in Horneburg zum Gespräch mit Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel (von links).

Jürgen und Margret Kluit sowie Karin und Norbert Gnauck nutzten die Neujahrs-Session in Horneburg zum Gespräch mit Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel (von links). Foto: Vasel

Horneburg investierte im ganz großen Stil, das hatten Politik und Verwaltung schon vor dem Neujahrsempfang auf den Weg gebracht. Welche Wünsche die Bürger dennoch haben und was das Herzensprojekt von Bürgermeister Philippsen ist.

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Von Björn Vasel
Sonntag, 14.01.2024, 15:50 Uhr

Horneburg. Jürgen und Margret Kluit leben gerne in Horneburg, Karin und Norbert Gnauck auch. Einkaufsmöglichkeiten und Bahnanschluss seien für sie Pluspunkte. Dank der Städtebauförderung habe sich der Flecken gut entwickelt. Margret Kluit nutzte die Neujahrs-Session im Rewe-Markt Huber, um Gemeindedirektor und Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel den Wunsch nach „mehr Grün“ in der Langen Straße mit auf den Weg zu geben.

Ihr Mann Norbert sieht mit Blick auf die wachsende Zahl auswärtiger Fahrradfahrer den Bedarf für eine Service- und E-Bike-Lade-Station. Wenn der Reifen platt ist, könnten Radler auf dem Platz am Sande an Sechskantschlüssel, Luftpumpe oder Schlauch kommen. Die Station kommt, verspricht Willenbockel.

Mitten im Leben: Bürgermeister Jörk Philippsen begrüßt die Gäste des Neujahrsempfangs von Flecken und Förderverein im Rewe-Markt in Horneburg.

Mitten im Leben: Bürgermeister Jörk Philippsen begrüßt die Gäste des Neujahrsempfangs von Flecken und Förderverein im Rewe-Markt in Horneburg. Foto: Vasel

Die vier begrüßen, dass nach dem Spielplatz im Schlosspark jetzt auch die Burginsel neu gestaltet wird. Kulturveranstaltungen werden das gesellschaftliche Leben bereichern, sind sich die Ehepaare einig. Die Kluits denken an Open-Air-Formate - ähnlich wie Jazz beim Bäuerlichen Hauswesen in Bliedersdorf oder Boogie on the Beach an der Elbe in Jork. Die Burginsel würde sich auch für Events eignen, die der Förderverein plant. Im Juni will Eveline Bansemer vom Förderverein ein „Black & White-Dinner“ mit einer Tafel in der Langen Straße auf die Beine stellen.

Flecken und Samtgemeinde investieren Millionen

Vielen kritischen Themen hatten Flecken-Bürgermeister Jörk Philippsen und Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel bei ihrer Begrüßung den Wind aus den Segeln genommen - mit der Ankündigung umfangreicher Sanierungs- und Neubauprojekte. Im Dezember seien die, von Autofahrern und Radlern monierten, Schlagloch-Bereiche in der Stader Straße und auf dem Auedamm bereits größtenteils beseitigt worden, Restabschnitte folgen. Im Neubaugebiet Blumenthal ist die Outdoor-Fitness-Station für den Trendsport Calisthenics fertig.

Des Weiteren saniert der Flecken in diesem Jahr die Kelternborn- und die Hermannstraße sowie den Hornborstelweg. Der Wohnmobilstellplatz in der Hafenstraße - mit EU-Mitteln aus der Leader-Förderung - und der Radweg an der L123 nach Issendorf werden realisiert. Außerdem werde der Flecken das Baugebiet „Nördlich Otto-Balzer Straße“ erschließen. Dort werden auf einer vier Hektar großen Fläche ein Kindergarten mit fünf Gruppen, ein Seniorenhaus sowie Wohnungen - insbesondere in Mehrfamilienhäusern, aber auch Doppel- und Einzelhäusern - entstehen. Mehr als vier Millionen Euro wird die Kita die Samtgemeinde kosten.

Kulturschuppen am Bahnhof kommt

Für Philippsen ist auch die für 2024 geplante Sanierung des Geräteschuppens am Bahnhof ein Herzensprojekt. Dieser soll zukünftig als Kulturschuppen und Veranstaltungszentrum dienen - für bis zu 80 Personen. So etwas fehlt in Horneburg seit dem Abriss der Schützenhalle.

Willenbockel übte Kritik an der Landesregierung. Weil Niedersachsen den 30-Prozent-Zuschuss gestrichen habe, könne sich die Samtgemeinde den Neu- und Umbau der Grundschule Horneburg bei Kosten von 15 Millionen Euro aktuell nicht leisten, zumal allein der Neubau der Grundschule Bliedersdorf/Nottensdorf fast 20 Millionen Euro kosten werde. Der Grundstein soll 2024 gelegt werden. Bislang könne die Samtgemeinde lediglich mit 640.000 Euro aus Hannover für die Erfüllung des Ganztagsbetreuungsanspruchs ab 2026 rechnen - für beide Projekte. Falls die Landesregierung doch noch den Geldhahn öffne, will Horneburg gerüstet sein: „Wir planen in diesem Jahr bis zur Baugenehmigungsreife.“

Mit Blick auf die Sicherheit der Feuerwehrleute werde das über Jahre aus Finanznot geschobene Feuerwehrgerätehaus in Dollern an der B73 neben Krümet gebaut, 4,1 Millionen Euro sind für 2024 bis 2026 eingeplant. Bürger Norbert Gnauck hat während des Hochwassers an Aue/Este um Weihnachten den Wasserstand aufmerksam beobachtet. Er wohnt in den Kalkwiesen, die im Juli 2002 unter Wasser standen: „Ich bin froh, dass in Horneburg so viel Geld in den Deichschutz und Feuerwehr investiert worden ist.“ Willenbockel lobte den Einsatz von freiwilliger Feuerwehr und DLRG. Auch Bürger hätten sich im Rathaus gemeldet, um Sandsäcke im Notfall zu füllen: „Ehrenamt und Gemeinschaft funktionieren.“

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