TIllegales Autorennen durch Bremerhaven: Zwei Verletzte und Totalschaden

An dem Renault wurde ein Hinterrad abgerissen, der Fahrer wurde verletzt. Foto: Polizei Bremerhaven
Auf einer Kreuzung endet die rasende Rausch aus gefährlichen Spurwechseln in einem Crash. Am Steuer: junge Männer.
Bremerhaven. Gegen 23.50 Uhr ging der Notruf am Dienstag bei der Polizei in Bremerhaven ein. Die Georgstraße in Geestemünde hatte sich an der Kreuzung mit der Georg-Seebeck-Straße in ein Trümmelfeld verwandelt: Einem Renault war durch die Wucht des Aufpralls das Hinterrad von der Achse gerissen, ein Mercedes war so kaputt, dass auch er nicht mehr fahrbereit war. Öl und Benzin lief aus. Der verletzte Mercedes-Fahrer (20) saß noch im Wagen, musste an Ort und Stelle behandelt werden.
Die Polizisten nahmen zahlreiche Zeugenaussagen zum Hergang auf, die alle zum gleichen Ergebnis kamen: Mindestens zwei Autos, beides Mercedes, hätten sich auf der Georgstraße in Richtung Wulsdorf ein Rennen geliefert. Die Wagen sollen auch ständig die Fahrspur gewechselt haben.
Zur gleichen Zeit fuhren ein BMW und ein Renault Clio stadteinwärts. Aber an der Kreuzung mit der Georg-Seebeck-Straße machte der BMW-Fahrer eine - auch nicht erlaubte - Kehrtwende, um wieder in Richtung Wulsdorf zurückzufahren. Dabei kreuzte er den Weg des mutmaßlichen Rennens. Um nicht in den BMW zu krachen, wich der 20-jährige Mercedes-Fahrer nach links in den Gegenverkehr aus und traf den Renault Clio an der Fahrerseite. Der stark beschädigte Kleinwagen wurde herumgeschleudert, das Hinterrad riss von der Achse.
Der zweite Mercedes-Fahrer fuhr dem BMW-Fahrer hinterher, um ihn auszubremsen und zum Unfallort zurückzubeordern. Offenbar hatte der 24-Jährige gar nicht mitbekommen, dass er Beteiligter des Geschehens war.
Was die Polizei den Fahrern vorwirft
Die Polizei ermittelt nun wegen einer ganzen Reihe von Verstößen, darunter fahrlässige Körperverletzung und Teilnahme an illegalen Kraftfahrzeugrennen, die seit 2017 als Straftat geahndet werden.
Die beiden Mercedes wurden beschlagnahmt, beiden Fahrer mussten ihre Führerscheine abgeben. Die Polizei spricht in der Regel von Rasern bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h im Stadtgebiet, häufig wollten die Fahrer ihr Auto austesten und zeigen, was es kann.
Allein im Juli hat die Polizei im Stadtgebiet drei Autos beschlagnahmt und den Fahrern - zwei 18-Jährige und ein 24-Jähriger - die Führerscheine abgenommen, weil ihnen ein Rennen vorgeworfen wurde. Ähnliche Fälle wurden im Mai und im März notiert.
Koalition und Stadtverwaltung haben sich gerade darauf verständigt, den Verkehr auf der H.-H.-Meier-Straße vor dem Zoo am Meer zu beruhigen. Der Parkplatz soll verstärkt Treffpunkt junger Autofahrer sein, dort bei Treffen die Motoren ihrer Fahrzeuge aufheulen zu lassen oder ebenfalls auf dem kurzen Straßenstück Gas zu geben.