TIm Fokus der Politik: Was passiert mit dem Ponton auf Krautsand?
Der Anleger samt Ponton auf Krautsand. Dort festgemacht hat bei dieser Aufnahme das Museumsschiff Greundiek. Foto: Martin Elsen
Es waren drei zentrale Themen für die Gemeinde Drochtersen, mit denen sich die Politik beschäftigte. Ein Ergebnis: Die Zukunft des Pontons auf Krautsand ist ungewiss.
Drochtersen. Friedhöfe gehören zu fast jedem Dorf, selten liegen sie so zentral wie in Drochtersen. Von der Ortsdurchfahrt sind es nur wenige Schritte bis zu dieser grünen Oase, die sich seit Jahren im Wandel befindet. Hier gibt es Sarg- und Urnengräber, Sozialgräber, einen Sternenfriedhof und Kolumbarien für Urnen.
Vor etwa sieben Jahren wurde die Idee geboren, auf dem Friedhof einen Ruhewald anzulegen. Anfragen für Bestattungen unter Bäumen gebe es schon seit langer Zeit, erzählt Heinrich Ahrens, Vorsitzender des Kirchenvorstands. Doch bisher ist die Bestattungsform auf dem Drochterser Friedhof nicht möglich. Jetzt hat der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Tourismus (GUT) mit einer Enthaltung grünes Licht dafür gegeben.
Ausschuss unterstützt Ruhewald-Idee
Das Bestattungswesen ist eine kommunale Aufgabe. Die Friedhofsfläche gehört der politischen Gemeinde Drochtersen, doch betrieben wird der Friedhof von der Kirchengemeinde. Ehrenamtliche pflegen ihn und kümmern sich um die Bestattungen.
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Mehrere Jahre war darüber diskutiert worden, einen Ruhewald auf der Friedhoferweiterungsfläche im hinteren Areal einzurichten. Denn dort hatten vor rund 15 Jahren Schüler und Schülerinnen der Elbmarschenschule mit Geldern des Dow-Spendenprogramms mehrere Bäume gepflanzt. Aber die Politik wollte die Bauleitplanung abwarten.

Heinrich Ahrens (rechts) mit Drochtersens Kirchenvorstandsmitglied und Friedhofsbeauftragtem Manfred Mahler. Foto: Helfferich
Nun rückt die etwa 700 Quadratmeter große Fläche zwischen Friedhofskapelle und Glockenturm in den Fokus. Hier will die Gemeinde sechs bis acht Bäume pflanzen, Hecken setzen, Bänke aufstellen und eine schmale Wegeführung schaffen. Heinrich Ahrens und Kirchenvorstandsmitglied und Friedhofsbeauftragter Manfred Mahler hoffen, dass die Beschlussempfehlung des GUT-Ausschusses im Verwaltungsausschuss bestätigt wird.
Gemeinde steigt in kommunale Wärmeplanung ein
Ein weiteres Thema: Vor zwei Jahren hatte der GUT-Ausschuss der Gemeinde Drochtersen das Thema Kommunale Wärmeplanung auf Antrag der CDU-Fraktion noch vertagt. Jetzt stimmten die Christdemokraten dem erneuten Antrag der SPD nach einer Beratungspause zu. Sollte der Antrag auch erfolgreich durch den Rat gehen, kann die Gemeinde zumindest noch eine Förderung von 60 Prozent einstreichen.
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2023 wurden die Kosten auf 60.000 bis 180.000 Euro geschätzt. Bei einer Förderung zu 90 Prozent hätte die Eigenbeteiligung der Gemeinde bei 18.000 Euro gelegen, heißt es im SPD-Antrag. Bei der kommunalen Wärmeplanung handelt es sich um eine gesetzliche Verpflichtung, die bis zum 30. Juni 2028 abgeschlossen sein muss. Den Bürgern sei seit 2023 genügend Zeit eingeräumt worden, um sich über ihre eigenen Planungen der Energieversorgung Gedanken zu machen, heißt es weiter im Antrag. Die Abstimmung war bei einer Enthaltung einstimmig.
Muss der Ponton auf Krautsand weichen?
Thema war auch der Ponton am Krautsander Anleger. Er soll in der Winterpause 2026/2027 technisch überprüft werden, um die Schwimmtauglichkeit zu bescheinigen. Dafür müsste der Ponton in ein Trockendock einer Werft geholt werden. Dort würden der technische Zustand erfasst und notwendige Instandhaltungs- sowie Reparaturmaßnahmen ermittelt und umgesetzt, heißt es in der Beratungsvorlage.

Das Museumsschiff Greundiek macht regelmäßig am Anleger auf Krautsand fest. Foto: Martin Elsen
Die Vorlage der Verwaltung empfiehlt, 95.000 Euro für die Wartung bereitzustellen, um reagieren zu können. Für einen Neubau des Pontons müssten rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt werden, heißt es in der Empfehlung.
Das Thema sei im Ausschuss kontrovers diskutiert worden, erklärte Bürgermeister Mike Eckhoff auf Anfrage. Der Ponton sei in erster Linie ein touristisches Ausflugsziel, Tiedenkieker und DLRG nutzten ihn, gelegentlich auch ein Krabbenkutter.

Der Anleger auf Krautsand. Im Hintergrund der Imbiss (rechts) und das Festzelt. Foto: Martin Elsen
Am Ende entschied der Ausschuss: Die Mittel werden für 2026 bereitgestellt, aber gleichzeitig werde geprüft, ob es andere Anlege-Möglichkeiten gibt. Auch werde darüber nachgedacht, den Steg zu erhalten, aber auf den Ponton zu verzichten, so Eckhoff.
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