TIm Video: Autofahrer filmt mutmaßlichen Wolf mitten auf Dorfkreuzung
Das Tier ergriff die Flucht vor dem Autofahrer (Symbolbild). Foto: Darek Delmanowicz/PAP/dpa
Das Video aus Lamstedt verbreitete sich in Windeseile im Internet. Auch der Wolfsberater erhielt es vielfach zugespielt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Wolf durch die Straßen zieht.
Lahmstedt. Auf der Kreuzung mitten in Lamstedt im Kreis Cuxhaven vor der Bartholomäus-Kirche wurde aus dem Auto heraus nachts mit dem Handy ein Tier gefilmt, das einem Wolf sehr ähnlich sieht. Trotz eher schlechter Qualität dient dieses Video dem ehrenamtlichen Wolfsberater Olaf Kuball als ein Beweis, dass es sich „sehr wahrscheinlich um einen Wolf handelt“.
Das Tier habe jedoch kein ungewöhnliches Verhalten gezeigt. Es sei geflüchtet und habe sich deutlich weg vom Auto und den Insassen bewegt.
Mehrere Sichtungen in der Umgebung
Olaf Kuball ist dieses Video von vielen Seiten zugespielt worden. Glücklicherweise habe er es dennoch verifizieren können, weil sich der Urheber selbst gleich bei ihm direkt gemeldet habe. Zu der Wolfsbegegnung mitten im Ort auf der Kreuzung vor der Kirche war es demnach nachts gegen 1.30 Uhr gekommen.
Zum Alter des Tieres kann Olaf Kuball allerdings keine Angaben machen. Fakt sei allerdings, dass es in den letzten Tagen in der Umgebung mehrere Sichtungsmeldungen - zum Beispiel am Westerberg - gegeben habe. Immer habe es sich dabei um nur ein Tier gehandelt.
„Wir bräuchten weitere DNA um herausfinden zu können, um welches Tier es sich handelt“, erklärt der Wolfsberater.
Meldungen sind auch per App möglich
Solche Sichtungen sind für das Wolfsmonitoring wichtig, ebenso wie das Sichern von DNA an Tierrissen oder frischer Losung. Zuletzt Mitte Januar war im Landkreis Cuxhaven ein Wolf nahe einem Altersheim in Beverstedt gefilmt worden.
„Wir haben schon oft Wölfe in der Region gesichtet. Ich finde es aber bedenklich, dass er so nahe an der Grundschule unterwegs ist und früh am Morgen, wenn er auch Kindern begegnen könnte“, sagte Wolfsexperte Hermann Kück, der sich schon lange für die Bejagung des Wolfes ausspricht. „Die Situation ist mehr als unbefriedigend.“
Was bei Wolfssichtungen zu tun ist
Wolfssichtungen können und sollten nicht nur direkt den ehrenamtlichen Wolfsberatern mitgeteilt werden, sondern es ist auch eigens eine kostenlose App des Wolfsmonitorings der Landesjägerschaft Niedersachsen entwickelt worden. Kuball ermuntert dazu, sich diese App herunterzuladen und auszuprobieren.
Mit dieser App können Wolfshinweise in der Natur auch ohne funktionierende Internetverbindung aufgenommen werden. Für die einmalige Anmeldung ist jedoch Internet Voraussetzung.
Die App ermöglicht es, dass beispielsweise bei der Aufnahme eines Hinweises gleich die GPS-Koordinaten des Smartphones direkt abgerufen werden können. Zudem können mit der Kamera des Smartphones Bilder des Hinweises erstellt und der Meldung hinzugefügt werden. Die abgeschlossene Meldung wird nach Eingabe auf dem Smartphone gespeichert und kann später in die Datenbank hochgeladen werden. Die App ist direkt mit der Online-Datenbank verbunden.