TIssendorfs alte Schmiede: Auf dem Weg zum neuen Schmuckstück

Wohnhaus und Werkstatt der Familie Meyer im Jahr 1920. Foto: Samtgemeindearchiv
Die Baumaßnahmen laufen. Am Ende wird das denkmalgeschützte Gebäude wieder eine Werkstatt sein. Seine Geschichte in Bildern gibt es jetzt im Harsefelder Rathaus zu sehen.
Harsefeld. Die Geschichte der Issendorfer Schmiede beginnt im Jahr 1889. Da stand das damals etwa 50 Jahre alte Issendorfer Schulhaus zum Verkauf. Der damalige Schmied auf dem Gut Wiegersen, Johann Meyer, erwarb es vom Issendorfer Schulvorstand. Und neben dem Wohnhaus wurde die Schmiedewerkstatt als Fachwerkhaus mit Harsefelder Falzpfannen errichtet. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Zu seinem Werdegang gibt es ab sofort eine Ausstellung im Harsefelder Rathausfoyer zu sehen.
Für 60 Pfennig pro Hufeisen einen neuen Beschlag
Das Harsefelder Samtgemeindearchiv hat in seinem reichhaltigen Fundus gegraben und Bilder aus zwei Jahrhunderten zusammengetragen. Dazu kommen Berichte von Zeitzeugen, die dabei waren, als der Dorfschmied noch alle Arbeiten ausführte, die irgendwie mit Metall zu tun hatten, also auch Schlosser-, Klempner- und Installationsarbeiten sowie an erster Stelle den Hufbeschlag.
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Damals gab es die Hufeisen nach Recherchen des Samtgemeindearchivs noch für 60 Pfennig pro Eisen. Die im jeweiligen Frühjahr geborenen Fohlen bekamen im Sommer vom Schmied das Brandzeichen der Hannoveraner auf den Hinterschenkel. Diese Kennzeichnung, bei der mit einem erhitzten Brandeisen das H für die Hannoveraner Zucht eingbrannt wurde, ist seit 2019 aus Tierschutzgründen verboten. Bis dahin war es die übliche Kennzeichnung der Zuchtverbände.
Seit 1986 unter Denkmalschutz und jetzt bald restauriert
Die Issendorfer Schmiede wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Auch heute stehen in der alten Schmiede noch die alten Maschinen und Geräte, teilweise mehr als 100 Jahre alt. Das schon fast verfallende Wohnhaus wurde 1980 neu aufgebaut und die Schmiede äußerlich instandgesetzt.
Seit 2022 wird die ehemalige Schmiede nun durch die neuen Besitzer aufwändig restauriert. Nach Abschluss der aktuellen Baumaßnahmen soll in der ehemaligen Schmiede eine Töpferwerkstatt entstehen. Die Geschichte der Issendorfer Schmiede lässt sich kostenlos in den Vitrinen im Foyer des Rathauses verfolgen.