TIst das „Fiddler’s“ noch zu retten? Petition gegen Aus der Kult-Kneipe gestartet

Kirsten „Kirsche“ Quell öffnet das „Fiddler‘s“ in Stade Ende Februar zum letzten Mal. Foto: Anping Richter
Das „Fiddler’s“ in Stade macht dicht. Ende Februar öffnet Kirsten Quell ihren Irish Pub am Pferdemarkt zum letzten Mal. Das Aus wollen einige offenbar nicht hinnehmen – und haben jetzt eine Petition gestartet.
Stade. Die traurige Nachricht kam Anfang Dezember: Kirsten „Kirsche“ Quell schließt ihren Irish Pub im Zeughaus in Stade – nach mehr als 20 Jahren. Am 29. Februar öffnet die Kult-Kneipe am Pferdemarkt zum letzten Mal. Das bedauern viele, wie aus den zahlreichen Kommentaren unter dem Posting auf der TAGEBLATT-Facebook-Seite hervorgeht.
„Sehr schade und ein Verlust für die Stader Kneipen- und Musikszene“, schreibt ein Nutzer. „Und wieder verliert Stade einen tollen Treffpunkt für Jung und Alt, der 20 Jahre ein Highlight war“, postet ein anderer.
Einige gehen jetzt einen Schritt weiter. Weil sie das Aus des „Fiddler’s“ offenbar nicht hinnehmen wollen, wurde jetzt eine Petition zur Rettung des Irish Pubs gestartet, Titel: „Fiddlers Stade muss bleiben!!!“. Ins Leben gerufen hat sie „L W“, wie auf der Seite zu lesen ist.
Petition gestartet: Was die Initiatoren erreichen wollen
„Mit dieser Petition möchten wir verdeutlichen, wie viele Menschen, unabhängig von ihrem Alter, emotional an dem Fiddlers hängen.“ Der Pub sei ein kultureller Fixpunkt und gehöre genauso zum Stadtbild wie die Cosmae-Kirche und der Pferdemarkt. Vor allem Jugendliche, „die bereits zwei Jahre durch die Auswirkungen von Corona beeinträchtigt wurden, verlieren einen weiteren Ort, an dem sie sich treffen, den Alltag vergessen und gastfreundlich bewirtet werden können“. Von einem weiteren Rückschlag für die Stader Innenstadt ist die Rede.
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Wer sich hinter „L W“ verbirgt, ist bislang unklar. Auch Kirsten Quell weiß nach eigenen Angaben nichts Genaues. Sie habe lediglich die Nachricht bekommen, dass sich Mitarbeiter und Stammgäste zusammengetan hätten – und will Nachforschungen anstellen.
Bisher haben 316 Unterstützer (Stand: 4. Januar, 14 Uhr) die Petition unterzeichnet. Warum sie sich für das „Fiddler’s“ starkmachen? „Stade ohne Fiddler’s ist wie Fußball ohne Ball“, postet Henning Knorr. Für Sabine Herzig ist es „enorm wichtig, das einzige Lokal in der Innenstadt für Jugendliche zu erhalten“.
Warum Kirsten Quell das Fiddler’s aufgibt
Was die Petition bewirkt, bleibt abzuwarten. Kirsten Quell jedenfalls ist fest entschlossen, das „Fiddler’s“ zu schließen, wie sie seinerzeit dem TAGEBLATT sagte. Sie hat sich aus mehreren Gründen entschieden, den Pub aufzugeben.
Eine große Herausforderung sei die Corona-Pandemie gewesen, aber auch der Pferdemarkt sei immer mehr zum Problem geworden – wegen der Angst-Atmosphäre, Männern, die sich gegenüber Frauen respektlos verhalten und Trinkern, die ihre Notdurft im Lieferanteneingang verrichten. Hinzukommt, dass „Kirsche“ vor zwei Jahren zusätzlich das Restaurant „Eysten“ auf dem Gelände des Golfclubs Deinste übernommen hat und beides parallel zu managen nur schwer möglich ist.
Einfach hat sich Kirsten Quell die Entscheidung nicht gemacht. „Es tut verdammt weh. Ich liebe das ja.“ Sie war 29 Jahre jung, als sie am 16. August 2002 erstmals als Chefin im Pub stand. Ob die jetzt gerade gestartete Petition etwas bewirkt, lesen Sie zeitnah bei TAGEBLATT online. (mit ari)