Zähl Pixel
Handball 3. Liga

TIst der VfL Fredenbeck zu abhängig von seinen lautstarken Fans?

Die Fredenbecker werden von ihren lautstarken Fans gepusht. Auswärts läuft es noch nicht.

Die Fredenbecker werden von ihren lautstarken Fans gepusht. Auswärts läuft es noch nicht. Foto: Struwe (Archiv, nomo)

Nach acht Spielen ist der 8. Platz mit 7:9 Punkten für Aufsteiger VfL Fredenbeck ein zufriedenstellender Zwischenstand. Trotzdem irritieren unnötige Auswärtsniederlagen.

author
Von Wilhelm Thiele
Freitag, 24.10.2025, 05:50 Uhr

Fredenbeck. Bestes und aktuelles Beispiel: Die liegengelassenen Punkte beim Wilhelmshavener HV können in der Schlussabrechnung noch wichtig werden. Für den Klassenerhalt sollten solche Spiele gewonnen werden.

Trainer Matthias Steinkamp spricht von den zwei Gesichtern seiner Mannschaft. Zu Hause sei man ungeschlagen. Die Mannschaft zeige im Training regelmäßig bessere Leistungen. Das alles sei Kopfsache.

Die Umsetzung der Trainingsleistung auch in Pflichtspielen komme. Aber wann? Lähmen hohe Erwartungen die in Teilen noch junge und wenig erfahrene Mannschaft?

Dem Heimdruck bestens gewachsen

Unwahrscheinlich, denn dann müssten die Folgen gerade in heimischer Halle, wo der Erfolgsdruck am unmittelbarsten ist, als Erstes sichtbar werden. Zuhause aber sammelt der VfL Punkte. Es wäre der Mannschaft zu wünschen, dass sie schnell auch auswärts ihr tatsächliches Leistungsvermögen zeigen kann.

Seit Saisonbeginn steht „Morph“ Bowes, ein renommierter Sportpsychologe, für die Betreuung der Mannschaft zur Verfügung. Kann er helfen?

Zu Beginn der Saison hatte Steinkamp seinem Angriff Drittligatauglichkeit attestiert. Der Abwehr dagegen nicht. Nun ist es umgekehrt. 26 Fehlwürfe, dazu neun technische Fehler gegen den Wilhelmshavener HV sprechen eine deutliche Sprache.

Gehen die Fredenbecker auswärts nicht ans Limit?

Die Abwehr hat Steinkamp stabilisiert. Der Schwung aus Regionalligazeiten des auf schnellem Umschaltspiel basierenden Fredenbecker Angriffsspiels blitzt nur noch selten auf. Das Spiel in der 3. Liga ist schneller, variabler und auch härter. Die Videoanalyse legt Stärken und Schwächen der Mannschaft, auch jedes einzelnen Spielers, offen. Eine flexibel, auf die Situation ausgerichtete Spielweise wird spielentscheidend.

Warum gelingt es den Handballern des VfL zu Hause diese Fähigkeiten besser zu aktivieren als auswärts? Eine mögliche Antwort scheint paradox: gerade die lautstarke Unterstützung der heimischen Fans, der auf den Spielern lastende Druck, den Erwartungen gerecht zu werden, setzt die Kräfte frei, die beim Schlusspfiff den Unterschied ausgemacht haben.

Das Spiel beim unter Profibedingungen arbeitenden haushohen Favoriten TV Emsdetten können die Fredenbecker entspannt angehen (So., 26. Okt., 17 Uhr). „Es ist für uns vielleicht das leichteste Spiel des Jahres,“ so Trainer Steinkamp. Die Mannschaft wolle eine ordentliche Leistung zeigen und den Leistungsunterschied so gering wie möglich halten.

Zur Erinnerung: die letzte Partie beider Mannschaften in Emsdetten endete am 8. Oktober 2023 mit einer Fredenbecker 19:38-Niederlage.

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel