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Abwasserentsorgung

TAspe: Anschluss an Schmutzwasser-Kanalisation ist wieder Thema

In Aspe soll eine neue Machbarkeitsstudie zur zentralen Abwasserentsorgung erstellt werden.

In Aspe soll eine neue Machbarkeitsstudie zur zentralen Abwasserentsorgung erstellt werden. Foto: Bisping

2015 stimmte der Großteil der Grundeigentümer in Aspe dagegen, an die zentrale Schmutzwasserkanalisation angeschlossen zu werden. Warum das Thema jetzt wieder hochkommt.

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Von Alexandra Bisping
Donnerstag, 14.11.2024, 15:50 Uhr

Fredenbeck. Die Bever, 29,5 Kilometer lang und rechter Nebenfluss der Oste, fließt unter anderem durch Groß Aspe und Brest. Die Anwohner in Aspe und Brest entsorgten ihr Abwasser, vorher gereinigt durch hauseigene Kleinkläranlagen, in die Bever.

Während in Brest neu gebaut werden darf, hat der Landkreis Stade in Aspe eine Ausweitung von Baugebieten verweigert. Das soll mit der Entsorgung des Abwassers zusammenhängen.

Über Kutenholz wäre ein Anschluss möglich

Die Samtgemeinde Fredenbeck hatte einst die Abwasserbeseitigungspflicht auf die Grundstückseigentümer in Aspe übertragen. 2015 regte sie und auch einige Asper Anwohner an, Aspe an die zentrale Schmutzwasserkanalisation anzuschließen.

Grund war unter anderem, dass bis Ende 2019 bei circa 90 Prozent der Anwohner die Einleitungserlaubnisse für ihre Kleinkläranlagen abgelaufen wären. Diese Erlaubnis wird von der unteren Wasserbehörde des Landkreises erteilt.

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In der restlichen Samtgemeinde ist die Abwasser-Entsorgung Fredenbeck GmbH (AEF) zuständig. Gereinigt wird in einer 1988 erbauten Abwasserreinigungsanlage der EWE Wasser. Gemeinsam mit der EWE Wasser hatte die AEF ein Konzept für den Kanalanschluss des Ortes Aspe erstellt. Ergebnis: Technisch wäre es möglich, am wirtschaftlichsten über Kutenholz.

Dabei hätten auch Splittersiedlungen entlang der L123, die ebenfalls über Kleinkläranlagen entsorgen, mit erschlossen werden können. Die EWE hatte 2015 eine Kostenschätzung über 2 Millionen Euro für die gesamte Erschließung abgegeben. Davon wären 1,7 Millionen Euro über Kredite finanziert worden, die Restsumme über Kanalbaubeiträge.

77 Prozent stimmten gegen einen Anschluss

Wie damals berichtet, wollten viele Asper Grundeigentümer das nicht. 119 Grundbesitzer und damit 77 Prozent sprachen sich gegen das Vorhaben aus, wohl auch, weil sie hohe Kosten auf sich zukommen sahen. Daraufhin beschloss der Rat, Aspe und die umliegenden Splittersiedlungen nicht an die zentrale Schmutzwasserkanalisation anzuschließen.

Nun werden von Landkreisseite aus für Aspe keine Baugenehmigungen für Neubauten mehr erteilt. Grund ist das für die Bever geltende Verschlechterungsverbot.

Zwei Asper Ratsherren hatten deshalb im Oktober 2023 eine Machbarkeitsstudie bei der Gemeinde Kutenholz beantragt. Der Anschluss an das Abwassernetz der Gemeinde Kutenholz sowie die Kosten für Gemeinde, Samtgemeinde und Haushalte sollten dabei ermittelt werden.

In diesem September hatte der Samtgemeinderat beschlossen, die AEF mit der Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Die alte Studie werde überarbeitet, sagt Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef. Die Kosten würden neu berechnet. Es dürfte teurer werden als im Jahr 2015. „Wir werden abwarten müssen“, sagt er.

Darum darf in Brest gebaut werden

Eine Anfrage beim Landkreis, warum in Brest gebaut werden dürfe, ergab: Der Landkreis habe zur Realisierung eines Neubaugebietes einen Anschluss an die zentrale Schmutzwasserkanalisation gegenüber der Samtgemeinde Harsefeld gefordert, gibt Landkreis-Pressesprecherin Nina Dede Auskunft.

„Die Samtgemeinde Harsefeld ist dem nachgekommen und hat dort einen Anschluss an die zentrale Kläranlage umgesetzt.“ Möglich ist, dass in wenigen älteren Häusern in Brest noch Kläranlagen genutzt werden.

Für eine weitere Bebauung in Kutenholz-Aspe habe der Landkreis Stade ebenfalls den Anschluss an die zentrale Schmutzwasserkanalisation gegenüber der Samtgemeinde Fredenbeck gefordert. Das sei 2015 mit der Samtgemeinde erörtert worden.

Die Samtgemeinde habe nach Befragung der Bürgerinnen und Bürger in Aspe abgelehnt. Sie plane jetzt die Erstellung einer neuen Machbarkeitsstudie zur zentralen Abwasserentsorgung, da es dort aktuelle Bauanfragen gebe.

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