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Jugendhandball

THorneburgs Handball-Talente fordern künftig die besten Profiklubs heraus

Drei Siege und eine Niederlage im Qualifikationsturnier. Nach 160 Minuten Handball in zwei Tagen steigt Horneburg in die 1. Bundesliga auf.

Drei Siege und eine Niederlage im Qualifikationsturnier. Nach 160 Minuten Handball in zwei Tagen steigt Horneburg in die 1. Bundesliga auf. Foto: VfL Horneburg (nomo)

Der VfL Horneburg schafft am Wochenende ein kleines Handball-Wunder. Die A-Jugend steigt in die 1. Bundesliga auf. Trainer Stefan Hagedorn erklärt das Erfolgsrezept.

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Von Daniel Berlin
Dienstag, 20.05.2025, 05:50 Uhr

Horneburg. Die A-Jugend des VfL Horneburg spielt ab Anfang September erstklassig. In der Sporthalle an der Hermannstraße gehen dann Woche für Woche Handballvereine mit klangvollen Namen ein und aus. Die Füchse Berlin, der SC Magdeburg, der THW Kiel.

Horneburg misst sich in der 1. Bundesliga mit den besten Jugendspielern, die vor allem die Internate der deutschen Proficlubs zu bieten haben. „Was die Mannschaft im letzten Spieljahr geleistet hat, ist gigantisch“, sagt Trainer Stefan Hagedorn.

Gegen Essen schont der VfL die Topspieler

Die Qualifikation für die 1. Bundesliga bei einem zweitägigen Turnier in Essen am vergangenen Wochenende setzte dieser Erfolgsgeschichte die Krone auf. Der VfL Horneburg setzte sich gegen den Bergischen HC, den VfL Gummersbach und die SG Flensburg-Handewitt durch.

Während des letzten Spiels gegen TuSEM Essen konnte Hagedorn seine Topspieler schonen. Der VfL verlor, gewann die Qualifikation aber dennoch als Tabellenerster.

Der Deutsche Handball-Bund (DHB) teilt die erste Liga in eine Nord- und eine Südstaffel. Horneburg spielt im Norden ab September gegen neun weitere Teams. Die besten vier Mannschaften jeder Staffel spielen im K.-o.-System um die Deutsche Meisterschaft.

Die und die Fünftplatzierten qualifizieren sich automatisch für die 1. Bundesliga 2026/2027. Aktuell spielen Jano Filder, eine Spielgemeinschaft aus Neuhausen und Ostfildern, und der HC Erlangen im Finale um die Meisterschaft.

Malte Hagedorn erzielt 21 Turniertore

Der VfL Horneburg glänzte beim Qualifikationsturnier in Essen vor allem mit seiner Mannschaftsleistung, dem Tempospiel und dem Umschaltspiel. Einige Akteure ragten dabei heraus.

Der starke Torwart Luis Prochaska, Haupttorschütze Malte Hagedorn mit 21 Treffern, Josua Schleßelmann mit 16 Toren, Abwehrchef Malte Mauel oder Spielmacher Theo Bode.

Trainer Stefan Hagedorn hatte sich und die Mannschaft mit intensivem Videostudium auf die Gegner vorbereitet. „Wir wussten, was uns erwartet“, sagt Hagedorn. Der größere Druck habe aber bei den Gegnern gelegen, weil erfolgreiche Jugendmannschaften für die Bundesligavereine sehr wichtig seien.

Horneburg hatte einen entscheidenden weiteren Vorteil. In der zurückliegenden Spielzeit in der 2. Bundesliga und um den DHB-Pokal, den der VfL gewann, bestritt die Mannschaft 33 Partien und verlor davon nur drei. „In den vergangenen Wochen hatten wir nur enge Spiele, Endspiele“, sagt Stefan Hagedorn.

Seine Jungs lernten, mit Drucksituationen umzugehen, behielten die Nerven, agierten abgezockt. „Die Jungs sind in Sachen Psyche total belastbar und haben durch die Erfolge ein großes Maß an Selbstvertrauen“, sagt Hagedorn.

Sechs Abgänge - sechs Neuzugänge im Kader

Eine kleine Baustelle im Vorfeld der Saison könnte die Breite des Kaders werden. Das letzte Qualifikationsspiel gegen Essen verlor der VfL ohne seine Topleute mit 14:27. Aber das Problem ist erkannt. Stefan Hagedorn will den Kader noch verstärken.

Direkt nach dem DHB-Pokalsieg Anfang Mai mussten sechs Spieler des älteren Jahrgangs die Horneburger A-Jugend verlassen. In wenigen Trainingseinheiten hatte der VfL bereits sechs Neuzugänge im Kader integriert. Zwei davon stammen aus der eigenen B-Jugend.

Die künftigen Erstligisten erholen sich in den nächsten zwei Wochen von den Strapazen der vergangenen Saison. In der ersten Juni-Woche steigt der VfL Horneburg wieder ins Training ein. Vor allem an der Kraft will Stefan Hagedorn arbeiten, um eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu stellen.

Und der Coach sieht eine „große Aufgabe“ auf sich und die Mannschaft zukommen. Die Konkurrenz wird ab September noch stärker. „Wir müssen lernen, zu verlieren“, sagt Hagedorn.

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