TJochen Wrage vom alten Rittergut will Drochterser Betrieb für die Söhne erweitern

Jochen Wrage vor dem Areal in Hohenblöcken, wo die Betriebsflächen erweitert werden sollen. Foto: Knappe
Das Drochterser Lohn- und Erdbauunternehmen Jochen Wrage will seinen Betrieb im Außenbereich erweitern. Dafür soll ein „Spezial-Gewerbegebiet“ ausgewiesen und ein „normales“ Gewerbegebiet verhindert werden.
Drochtersen. Die Firma Jochen Wrage Lohnunternehmen-Erdbau beabsichtigt, ihren bestehenden Betrieb auf dem früheren Rittergut Hohenblöcken an der Gauensieker Straße in Richtung Norden zu erweitern. Dafür sind eine Änderung des Drochterser Flächennutzungsplans und eine Aufstellung des Bebauungsplans „Sondergebiet Hohenblöcken“ nötig. Die Mitglieder des Drochterser Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Tourismus haben das Vorhaben jetzt einhellig befürwortet.
Wrage will Betrieb an Söhne übergeben
Geplant sind Containerstellplätze, Flächen zur Lagerung etwa von Mineralgemischen, Hackschnitzeln, Ziel- und Betonrecyclingmaterial, Baustoffen, Kies, nicht belastetem Boden. Außerdem sollen bis zu fünf Wohneinheiten, für den Betriebsinhaber, einen Betriebsleiter oder Bereitschaftspersonal mit Angehörigen und Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, möglich sein. Drei seiner vier Söhne sollen möglichst bald den Betrieb übernehmen, jeder eine Sparte, dazu sei eine Erweiterung der Flächen nötig, erläutert Jochen Wrage. Der 72-Jährige stammt aus Schleswig-Holstein, kam als 20-Jähriger nach Drochtersen und gründete in Hohenblöcken 1982 das Lohnunternehmen, das aktuell sechs Mitarbeiter und mehrere Aushilfen beschäftigt.
Planer: „Normales“ Gewerbegebiet soll verhindert werden
„Es ist momentan ein einzelner Betrieb in Außenbereichslage“, erläuterte Gerd Kruse vom Planungsbüro Elbberg. Der Landkreis sehe es in solchen Gebieten nicht gerne, wenn dort noch zusätzliche Gebäude, etwa von anderen Firmen, entstünden. Deshalb solle hier auch „eine Entwicklung zu einem ,normalen‘ Gewerbegebiet verhindert werden“, so Kruse. Geplant werde deshalb „ein Spezial-Gewerbegebiet für ein einzelnes Spezial-Unternehmen“.
Das gesamte Plangebiet mit einer Größe von etwa 78.000 Quadratmetern wird aktuell größtenteils als Lagerfläche zur Materiallagerung und für die Landwirtschaft genutzt, 25.000 Quadratmeter zählen die Erweiterungsflächen. Der südliche Teil mit der bestehenden Bebauung wird für Lohnunternehmen, landwirtschaftlichen Betrieb, Erdbaubetrieb und Wohnzwecke genutzt. Direkt östlich an das Plangebiet angrenzend verlaufen die Planungen zum Ausbau der A20.
Hofanlage Hohenblöcken steht unter Denkmalschutz
Die Hofanlage Hohenblöcken, ein einstiges Rittergut mit zwei bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Hallenhäusern, steht unter Denkmalschutz. In der Baudenkmalsbeschreibung heißt es dazu: „Kräftige Knaggen und viertelrunde Füllhölzer in der unteren Vorkragung des Giebels machen die Erbauung des Haupthauses im frühen 18 Jh., wenn nicht sogar um 1700 wahrscheinlich. Leider ist dieses Beispiel eines reich geschmückten Südkehdinger Giebels, ebenso wie die nur wenig jüngere Viehscheune mit doppelten Kopfbändern an den Hauptständern, durch Umbauten stark beeinträchtigt.“ Jochen Wrage wohnt hier mit seiner Familie, alte Bäume umsäumen die Hofanlage. Die Umgebung des Baudenkmals ist geschützt, Baumaßnahmen in der unmittelbaren Umgebung müssen deshalb entsprechenden Abstand haben und denkmalschutzrechtlich genehmigt werden. Ausgleichsanpflanzungen für das Erweiterungsgebiet sind rund um das Gebiet vorgesehen.