TJörn Augustin tritt als Trainer beim VfL Güldenstern Stade zurück

Jörn Augustin gibt seinen Trainerposten beim Fußball-Landesligisten VfL Güldenstern Stade ab. Foto: JOERG STRUWE
Jörn Augustin ist nach eineinhalb Jahren als Trainer beim Fußball-Landesligisten VfL Güldenstern Stade zurückgetreten. Die Verantwortlichen haben zwei alte Bekannte als Nachfolger zurückgeholt.
Stade. Nach dem verlorenen Spiel in Verden hat Jörn Augustin dem sportlichen Leiter Niels Gramkow seine schon länger aufkeimenden Rücktrittsgedanken mitgeteilt. Nach einem verheißungsvollen Saisonstart mit 16 Punkten aus den ersten sieben Spielen war das 0:2 am Sonntag gegen den Tabellenführer die achte Niederlage in Folge.
„Das war ein Prozess und die Entwicklung ging nach unten“, sagt Augustin. Er und Co-Trainer Carsten Junge hätten alles versucht, taktisch wie personell, letztlich ohne Erfolg. Mit der Zeit sei seine jetzige Entscheidung gereift, so Augustin. „Ich denke, das ist die richtige Entscheidung. Es ist die letzte Patrone, die zünden kann“, sagt Augustin.
Es sei wahrlich nicht sein eigener Anspruch, einen Trainerposten vorzeitig zu beenden. „Aber ich bin dem Verein sehr verbunden und das Interesse des Vereins steht im Vordergrund“, sagt Augustin. Er hoffe, der Trainerwechsel bringe die erwünschten Impulse und der Klassenerhalt werde geschafft.
Als er in der Saison 2021/22 das Traineramt als Nachfolger von Matthias Quadt übernahm, hatte Augustin die Vision, beim Stadtverein mittelfristig wieder etwas aufzubauen.
Der Klassenerhalt gelang mit Platz zehn letztlich souverän. Mit den Neuzugängen vor der jetzigen Saison zeigte sich Augustin „sehr zufrieden“. Der Teamgeist der Mannschaft wurde oft beschworen. Die von Augustin angesprochene Negativentwicklung hat neben dem offensichtlichen Verletzungspech weitere Faktoren. Das Verhältnis zwischen Trainer und Team soll nicht das Beste sein, wird aber natürlich nicht offen kommuniziert.
Zwei alte Bekannte sollen die Wende schaffen
Am Dienstagabend wurde die Mannschaft informiert. Zwischen Sonntag und Dienstag - so die offizielle Information vonseiten des Vereins - konnten die Verantwortlichen die Nachfolgelösung mit Matthias Quadt und Dirk Dammann finden. Mit ihnen kehrt ein erfahrenes wie altbekanntes Trainerduo zurück.
Haben jetzt das Sagen beim VfL Güldenstern Stade: Matthias Quadt (links) und Teammanager Dirk Dammann. Foto: JOERG STRUWE-PICSELWEB
Quadt hatte den VfL Güldenstern Stade in den Saisons 2018/19 und 2019/20 trainiert, wurde in der coronabedingten Abbruchsaison 2020/21 Co-Trainer von Dennis Mandel - auch weil er kürzertreten wollte - und löste diesen in der Folgesaison in ähnlich kritischer Situation wie jetzt wieder als Cheftrainer ab. Mit Platz vier in der Abstiegsgruppe der zweigeteilten Landesliga gelang ihm der Klassenerhalt zum Abschied. Dammann stand Quadt als Teammanager oder Co-Trainer immer zur Seite.
„Beide kennen Spieler und Mannschaft, bringen reichlich Landesligaerfahrung mit und haben in den letzten Jahren unsere Mannschaft mehrfach vor einem möglichen Abstieg bewahrt“, sagt Niels Gramkow.
Mannschaft muss bis zur Winterpause liefern
Während Matthias Quadt sofort für zweieinhalb Jahre zugesagt hat, wird Dirk Dammann zunächst interimsweise bis zur Winterpause helfen. Abteilungsleiter Torben Milbredt dankte dem MTV Elm, 1. Kreisklasse Rotenburg Nord, für die sofortige Trainerfreigabe von Matthias Quadt.
Nach dem Derby am Freitagabend bei A/O stehen wegweisende Spiele an. Mit Soltau, Cuxhaven und Elstorf kommen drei Gegner, die besiegt werden sollten. Das sagte Augustin schon am Sonntag gegenüber dem TAGEBLATT. „Die Mannschaft steht jetzt in der Pflicht“, sagte er am Mittwochmorgen, nachdem der Verein den Rücktritt bekannt gegeben hat.
Niels Gramkow sieht auch die „mangelnde Trainingsbeteiligung neben Verletzungen und Sperren als logische Folge für den Absturz. Jeder Einzelne im Team steht nun in der Pflicht, für einen Umschwung zu sorgen“, sagt er. Trotzdem sieht der sportliche Leiter eine funktionierende Einheit.