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Schützenfest

TJungschützen der Buxtehuder Gilde: Warum sie so viel Spaß an Tradition haben

Immer gut drauf: die Jungschützen der Gilde.

Immer gut drauf: die Jungschützen der Gilde. Foto: Felsch

Zapfenstreich und Tradition gehören zur Buxtehuder Schützengilde von 1539. Die Jungschützen freuen sich seit Monaten auf das Schützenfest und erklären, warum das so ist.

Von Franziska Felsch Sonntag, 06.07.2025, 10:00 Uhr

Rauchgeruch liegt in der Luft: Im Gildehaus wird scharf geschossen. Die Jungschützen legen pünktlich um 14 Uhr an und sind relativ schnell fertig mit ihren drei Durchgängen im Schießstand. „Wir sind ja leider nur zehn“, sagt Oskar Hell. Der Kommandeur der Jungschützen bedauert das. Denn die Truppe sei einfach toll - allgemeines Nicken in der Runde. „Wir haben zusammen immer viel Spaß“, sagen die fünf Jungs und fünf Mädels.

Dass die Atmosphäre stimmt und alle gut miteinander können, beweist auch das Gruppenfoto nach dem Ausschießen, das unter dem Motto stehen könnte: (Allzeit) zu (fast) jedem Blödsinn bereit.

Oskars Traum geht in Erfüllung

Oskar Hell stieß durch seine Freundin Johanna Meyer vor drei Jahren zur Gilde. „Das läuft meistens über Freunde oder Bekannte“, weiß der 24-jährige Auszubildende aus Buxtehude-Süd. Ihn reizt besonders der Schießsport. Der ist für ihn ein Hobby mit besonderen Vorteilen: Schießen schule die Konzentration, die Körperhaltung und die Körperspannung. „Du musst dich sammeln und aufs Ziel fokussieren“, erklärt der Kommandeur der Jungschützen.

Kommandeur der Jungschützen Oskar Hell.

Kommandeur der Jungschützen Oskar Hell. Foto: Felsch

Deshalb lässt er kaum ein Training, das einmal die Woche stattfindet, ausfallen. Der zweite Grund: „Hier unterstützt jeder jeden und man kommt viel herum durch die Einladungen zu befreundeten Schützenvereinen“, sagt Oskar, der am Nachmittag kundtut, dass er gerne die oberste Würde der Jungschützen erreichen möchte.

Dass sein Traum am Abend wahr wird, hat er aufgrund seiner Schießergebnisse vermutet. Trotzdem ist der Jubel groß, als sein Name dann am späten Abend fällt.

Svenja Dierks wird Jungschützenkönigin

Der neue Jungschützenkönig ist nicht nur ein hervorragender Schütze, sondern auch ein guter Tänzer, was er nach der Proklamation mit der neuen Jungschützenkönigin Svenja Dierks unter Beweis stellt.

Tanz ins Jungschützenkönigsjahr: Svenja Dierks und Oskar Hell.

Tanz ins Jungschützenkönigsjahr: Svenja Dierks und Oskar Hell. Foto: Felsch

Die 24-Jährige, seit 15 Jahren aktives Mitglied, liebt den Schießsport, aber ebenso wichtig sind ihr der Spaß und das Zusammensein mit Gleichgesinnten, betont die zweite Kommandeurin der Jungschützenabteilung. Dass es zwei Kommandeure in der Gilde gibt, ist neu, dafür wurde extra die Satzung geändert, erzählt die Kommunikationdesign-Studentin.

Lutz Reinecke, der seine Königskette abgeben muss, ist darüber nicht traurig. Er schätzt vor allem die nette Gesellschaft in der Gilde.

Johanna Meyer bedauert, dass so wenig Jugendliche bei der Gilde mitmachen wollen.

Johanna Meyer bedauert, dass so wenig Jugendliche bei der Gilde mitmachen wollen. Foto: Felsch

Johanna Meyer stammt aus einer Schützenfamilie, gehört seit ihrer Kindheit dazu. Die 22-jährige Auszubildende war schon mal Jungschützenkönigin und könnte sich vorstellen, das Amt wieder auszufüllen. Obwohl es stressig werden kann, wenn man an einem Wochenende drei Schützenfeste besucht, sagt sie. Aber ihr gefällt die Tradition, die sie mit ihrer Mitgliedschaft unterstützt.

Franziska Velten ist im Schützenverein, weil sie gerne feiert.

Franziska Velten ist im Schützenverein, weil sie gerne feiert. Foto: Felsch

Gut drauf ist auch Franziska Velten, ehemalige Jungschützenmajestät. Dass sie die höchste Würde schaffte, sei wohl mehr Glück gewesen, meint die 17-Jährige. Ihr liege eher das Feiern. Die Horneburgerin lobt den Zusammenhalt der Gruppe, mit der sie viel gemeinsam unternimmt. Dennoch ist sie auch ein bisschen stolz auf ihre Schießergebnisse, für die sie eine silberne Eichenlaub-Brosche erhielt.

Vom Zapfenschlag zum Zapfenstreich

Tradition ist das, wozu sich die jungen Schützen bekennen. Und da sind sie in der 1539 gegründeten Buxtehuder Gilde genau richtig. Zur lieb gewonnenen Tradition gehört der Zapfenstreich am Sonnabend. Das Schwarze Rott, das Grüne Rott und das Joppenrott marschieren unter dem Kommando von Sascha Tiedemann unter blau-gelben Fahnen und mit dem amtierenden König Alexander Quade zum historischen Rathaus. Mehrere hundert Zuschauer erwarten sie schon und singen die Nationalhymne mit.

„Die Musiker spielen auf höchstem Niveau, das macht das Ganze zu etwas Besonderem“, meint Peter Meyer, für den die feierliche Zeremonie zu den Höhepunkten des Schützenfestes gehört. Denn wann könne man das schon mal live erleben, meint Meyer und weist auf die Geschichte hin, die dahintersteckt.

Der Kommandeur als Hahn im Korb: links Franziska Velten, rechts Johanna Meyer.

Der Kommandeur als Hahn im Korb: links Franziska Velten, rechts Johanna Meyer. Foto: Felsch

1596, rund 50 Jahre nach Gründung der Gilde, findet der Begriff seine erste Erwähnung. Damals hieß es „Zapfenschlag“ - weil der Wirt auf den Zapfen des Getränkefasses schlug, um damit den Soldaten in der Schänke zu bedeuten, dass der Ausschank beendet sei. Aber es sollen noch andere Erklärungen existieren. Der große Zapfenstreich, wie man ihn heute kennt, ist eine militärische Zeremonie, deren Ursprung auf den 12. Mai 1838 zurückgeht - damals wurde der russische Zar Nikolaus I. in Berlin geehrt.

Großes Feuerwerk am späten Abend

Nach dem Buxtehuder Zapfenstreich folgt das Feuerwerk auf dem Festplatz und die Bekanntgabe der neuen Jungschützenmajestäten, die die Party eröffnen und mit allen in der Festhalle bis zum Morgen feiern.

Schützenfeste 2025 - Wo im Kreis Stade gefeiert wird

Welche Schützen ihr Fest noch vor sich haben, und wer bereits gefeiert hat, verrät ein Blick in die Schützenfestkarte:

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Schützenfest der Buxtehuder Schützengilde 2025

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch

Foto: Felsch

Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest.
Die Buxtehuder Schützengilde feiert ihr Schützenfest. Foto: Felsch
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