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Nachholtermine

T„Heilloses Durcheinander“: Wirbel um Spielansetzungen in Fußball-Landesliga

A/O hätte am Sonntag in Soltau antreten müssen. Glücklich war bei A/O keiner mit dieser Ansetzung.

A/O hätte am Sonntag in Soltau antreten müssen. Glücklich war bei A/O keiner mit dieser Ansetzung. Foto: Jörg Struwe

Plötzlich Punktspiel? Der Niedersächsische Fußballverband hatte Nachholspiele in der Landesliga für das bevorstehende Wochenende angesetzt. Bei den Vereinen herrschte Aufregung. Die Hintergründe.

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Von Tom Stahmann
Donnerstag, 25.01.2024, 14:25 Uhr

Landkreis. Die Fußball-Landesligisten aus dem Landkreis Stade haben turbulente Tage hinter sich. Wenn es nach dem Verband gegangen wäre, hätten sie nämlich am kommenden Wochenende Nachholspiele bestreiten sollen. Gut fand das keiner. Die meisten sprachen von einer „Katastrophe“.

Bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf warf die kurzfristige Ansetzung des Nachholspiels beim MTV Soltau Fragen auf. A/O ist gerade erst in die Vorbereitung gestartet. Am Montag wurde erstmals auf dem Kunstrasenplatz in Sittensen trainiert, nun sollten sie am Sonntag um 14.30 Uhr zum Auswärtsspiel antreten. Als das Team am vergangenen Freitag von der Ansetzung erfuhr, hielten sie es für einen Scherz, berichtet Co-Trainer Kevin Speer. Am Mittwochabend kam nun die Absage seitens der Soltauer.

Das hohe Verletzungsrisiko ist der größte A/O-Kritikpunkt. Die Spieler fühlten sich physisch noch nicht bereit, so Speer. Im Ernstfall wären sie aber angetreten. A/O hätte außerdem wegen der Ansetzung fast ein Testspiel absagen müssen. „Für die Planung unserer Spieler ist es bescheiden“, sagt Speer.

Vereine reagieren auf Ansetzung mit Spielverlegungen

Auch der TuS Harsefeld, der VfL Güldenstern Stade und die SV Drochtersen/Assel II waren von den kurzfristigen Ansetzungen betroffen. „Sportler brauchen Vorbereitungszeit, sonst sind Verletzungen vorprogrammiert“, sagt Harsefelds Trainer Julian Geils. Bisher konnte witterungsbedingt erst eine richtige Trainingseinheit stattfinden.

Deswegen einigten sich die Harsefelder mit dem MTV Treubund Lüneburg auf eine Spielverlegung auf den 30. März. Dass gerade kein Team körperlich für die Nachholspiele bereit sein kann, hätte auch der Verband erkennen müssen, befindet Geils.

Auch der VfL Güldenstern Stade ist nach der kurzen Winterpause noch nicht wieder fit. Trotzdem setzte der Verband für Sonnabend das Nachholspiel gegen den FC Cuxhaven an. „Es bringt nichts, sich lange darüber aufzuregen“, sagt Trainer Matthias Quadt. Auch er moniert das zu hohe Verletzungsrisiko für seine Spieler. Die Partie wurde inzwischen ebenfalls auf den 28. März verlegt.

Auch die SV Drochtersen/Assel hätte am Sonnabend gegen den TB Uphusen antreten sollen. Auch diese Partie wurde verlegt, auf den 30. April.

Rahmenspielplan sieht Nachholtermine vor

Der verantwortliche Funktionär vom Verband, Jürgen Stebani, kann die ganze Aufregung nicht verstehen. In der Vergangenheit haben sich viele Spielabsagen aufgestaut. Die Partien müssen jetzt irgendwo untergebracht werden. Der vor der Saison abgesteckte Rahmenspielplan sah bereits das vergangene Wochenende als Nachholtermin vor. Entsprechend dürfte das für die Vereine nicht überraschend gekommen sein.

„Man kann es keinem recht machen“, sagt Stebani. Er bewege sich in den vorher festgelegten Grenzen, sei aber „zu jeder Schandtat bereit“. Stebani sagt, er sei der Letzte, der nicht zustimmt, wenn sich die Vereine untereinander einig werden. Letztendlich bezeichnet er die Ereignisse der letzten Tage als „heilloses Durcheinander“.

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