TKinder ziehen ins alte Drochterser Feuerwehrhaus

Noch ein Provisorium: Der Drachenhort soll aus der Grundschule übergangsweise ins alte Drochterser Feuerwehrgerätehaus ziehen. Foto: Knappe
In der Grundschule Drochtersen reicht der Platz nicht mehr aus. Die Kommunalpolitik rangiert weiter hin und her, um alle Kinder zumindest übergangsweise unterzubringen. Jetzt soll der Hort ins alte Feuerwehrgerätehaus ziehen.
Drochtersen. Für die Lösung haben sich die Kommunalpoltiker im Bauausschuss mehrheitlich ausgesprochen. 55.000 Euro waren Ende 2023 im Haushalt bereitgestellt worden, um den Raumbedarf der Grundschule Drochtersen zum Schuljahr 2024/2025 decken zu können. Dafür sollte eigentlich ein Container angemietet werden. Doch inzwischen wurde deutlich, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass aufgrund der Schülerzahlen noch mehr Platz, also noch ein weiterer Klassenraum in der Grundschule, benötigt wird. Deshalb fiel die Containerlösung unter den Tisch, denn für 55.000 Euro hätte nur ein Raum geschaffen werden können - benötigt werden aber voraussichtlich zwei.
Auch Überlegungen zur Auslagerung der Kindergartengruppen im Grundschulgebäude wurden verworfen. Die Kindergartengruppe ist eine Außenstelle der Kita Regenbogen und sollte in deren Nähe untergebracht werden, doch da fehlen die Räumlichkeiten.
Die Hort-Einrichtung, die im Grundschulgebäude untergebracht ist, könne hingegen grundsätzlich in einem anderen Gebäude untergebracht werden, argumentiert die Gemeindeverwaltung. Zwar bestünden enge pädagogische Verbindungen zwischen Grundschule und Hort. „Die Zusammenarbeit zwischen beiden Bildungseinrichtungen ist jedoch so gut, dass sie nicht zwangsläufig im gleichen Gebäude angesiedelt sein müssen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
400 Meter Fußweg zum neuen Hort-Standort
Das alte Feuerwehrgerätehaus am Alten Hof kam ins Spiel. In diesen Wochen wird es leergeräumt, die Ortsfeuerwehr Drochtersen zieht voraussichtlich im Mai um ins neue Domizil an der Sietwender Straße. Das alte Gerätehaus ist etwa 400 Meter von der Grundschule entfernt, ein Fußweg von fast fünf Minuten. Die Möglichkeit zur dortigen eigenständigen Unterbringung des Hortes sei attraktiv, auch unter Nachhaltigkeitsaspekten, so die Verwaltung.
Genutzt werden soll der Sozialtrakt des Gerätehauses - nicht die Fahrzeughalle. Eine erste Anfrage beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung hat nach Verwaltungsangaben ergeben, dass eine Betriebserlaubnis im Gerätehaus möglich ist, wenn die nötigen Flucht- und Rettungswege geschaffen würden. Es müssten Brandschutztüren eingebaut werden, Rauchmelder und eine Außentreppe aus dem Obergeschoss. Außerdem müssten an den Türen Fingerklemmschutze angebracht werden. Finanziell würden nach Einschätzung der Verwaltung die 55.000 Euro ausreichen, um das Feuerwehrgerätehaus fit für den Drachenhort zu machen. Das Gerätehaus bietet einen Schulungsraum mit 48 Quadratmetern Größe, und zwei Aufenthaltsräume mit 23 und 27 Quadratmetern. Als Spielfläche im Außenbereich soll der Schulhof der Grundschule mitgenutzt werden.
FWG gegen den Hort im Gerätehaus
Weiteres Argument für das Feuerwehrgerätehaus als Hort: Dadurch hätte die Grundschule die Möglichkeit, möglichen weiteren Raumbedarf zum Schuljahr 2025/2026 ebenfalls decken zu können. SPD- und CDU-Fraktion stimmten einheitlich für die Unterbringung des Horts im Gerätehaus. FWG-Fraktionschef Cornelius van Lessen war nicht einverstanden: „Warum sollen die Kiddis 400 Meter durch Eis und Schnee stapfen?“ Dann müsse die Gemeinde eben zwei Container beschaffen - „die kann man immer gebrauchen“. Er votierte gegen das Feuerwehrgerätehaus als Hort.
Das Gerätehaus gilt ausdrücklich als weitere Übergangslösung. Die Grundschule muss voraussichtlich ohnehin ausgebaut werden, um ab 2026 die Ganztagsbetreuung gewährleisten zu können.