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Infrastruktur

TKita und Grundschule: In Bargstedt brechen neue Zeiten an

Pusteblumen-Leiterin Erdmute Beckmann und Bürgermeister Ulrich Rathjens vor der Bargstedter Kita, die um 300 Quadratmeter erweitert wird.

Pusteblumen-Leiterin Erdmute Beckmann und Bürgermeister Ulrich Rathjens vor der Bargstedter Kita, die um 300 Quadratmeter erweitert wird. Foto: Fehlbus

Weil die Gemeinde immer weiter wächst, rüstet sich Bargstedt für die Zukunft. An der Kita wird angebaut, personell ist die Einrichtung gut ausgestattet. Sorgen bereitet allerdings das Thema Grundschule.

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Von Miriam Fehlbus
Freitag, 16.02.2024, 09:30 Uhr

Bargstedt. Die Sandkiste der Bargstedter Kindertagesstätte Pusteblume hat sich verändert, zuerst in einen Sandbereich mit Absteckpfosten. Inzwischen ist die Betonplatte geschüttet worden. Der Anbau wächst. Anfang Oktober sollen die zwei zusätzlichen Krippenräume mit Schlafbereichen und der neue Bewegungsraum bezugsfertig sein. Eigentlich war dafür der 1. August 2024 als Start des neuen Kitajahres geplant. Eine verspätete Baugenehmigung und das Wetter sorgten für Verzögerungen.

Zeit drängt: Punktlandung für die Kita-Erweiterung

Die rund 100 Kita-Kinder kommen aus Bargstedt, Ohrensen und Frankenmoor. Es gibt ordentlich Zuzug in der 2000-Einwohner-Gemeinde, nicht zuletzt wegen der Neubaugebiete, bei denen einige Flächen noch folgen werden, sagt Bürgermeister Ulrich Rathjens (SPD). Die Notwendigkeit für eine Erweiterung der Kindertagesstätte wuchs. „Es war an der Zeit“, sagt Rathjens. Und: „Es wird eine Punktlandung werden.“

Zusätzlich zu den vorhandenen 17 Krippenplätzen werden 15 weitere geschaffen. „Nach jetzigem Stand sind dann noch sechs Plätze frei und die Warteliste ist komplett weg“, sagt die Leiterin der Kita Pusteblume, Erdmute Beckmann. Auch personell blickt sie zufrieden in die Zukunft nach den Sommerferien: „Der Großteil unserer Auszubildenden ist bei uns geblieben. Es beruhigt mich, weil wir so keine Kräfte aus anderen Einrichtungen rausziehen müssen“, sagt Beckmann mit Blick auf den Fachkräftemangel. „Damit ist keinem geholfen, wenn wir sie uns gegenseitig streitig machen.“

Dusch- und Schlafräume für die Kinder unter drei Jahren

1,8 Millionen Euro kostet der Anbau an das Bargstedter Kita-Gebäude, das bereits vor 20 Jahren, unter anderem durch eine fest eingebaute Küche, erweitert wurde. Jetzt kommen 300 Quadratmeter neue Fläche hinzu. Die Anforderungen haben sich verändert, unterstreicht Erdmute Beckmann. Dazu gehören seit 2013 Krippenkinder, die bereits ab einem Alter von einem Jahr betreut werden. Für sie waren in Bargstedt weder passende Dusch- noch Schlafräume vorhanden, es fehlte eine angemessen große Mensa. Diese wird im bisherigen Bewegungsraum entstehen. Nicht zuletzt braucht es einen Raum für das Personal, das jetzt größtenteils ganztags arbeitet. Mit dem Anbau soll das Angebot für Krippenkinder auf eine Betreuung bis zu 15 Uhr erweitert werden.

Das Personal der Kita übernimmt auch die Früh- und Spätbetreuung der Schulkinder der benachbarten Grundschule, mindestens so lange, bis dort der Ganztagsbetrieb aufgenommen wird. Das muss eigentlich bis 2026 geschehen. Dann beginnt der Rechtsanspruch. Aber hier gibt es größere Verzögerungen als beim Kita-Bau der Gemeinde.

Hort bleibt im Container - Neunter Klassenraum im Gebäude

Die Bargstedter Grundschule beschäftigt Politik und Verwaltung auf Samtgemeinde-Ebene. Dort wurde bereits die Entscheidung gefällt, diese über die Schuleinzugsbereiche zu stärken. Kinder aus den Harsefelder Ortsteilen Hollenbeck und Issendorf fahren jetzt mit dem Schulbus nach Bargstedt. Die Grundschule ist durchgehend zweizügig. Nach den Sommerferien könnte eine zusätzliche Klasse dazukommen, das deute sich an, sagt Fachbereichsleiter Bernd Meinke aus dem Harsefelder Rathaus.

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Wenn die magische Zahl 26 jeweils in den beiden zukünftigen ersten Klassen erreicht wird, muss geteilt werden. Die Anmeldungen hängen auch von den Schuleingangsuntersuchungen ab. Diese laufen seit Dezember. Im April wird es belastbare Zahlen geben, hoffen die Verantwortlichen. Fest steht, dass der Hort im Schulcontainer bleiben wird. Im Schulgebäude gebe es neun allgemeine Unterrichtsräume, sagt Meinke. Ein Raum mit eingeschränkter Deckenhöhe könnte vorübergehend für eine einmalige Dreizügigkeit bei kleinerer Klassengröße genutzt werden.

Noch keine Richtlinie: „Wir verfolgen das mit Unverständnis“

Mittelfristig allerdings geht in Bargstedt der Blick gen Ganztagsschule. Ein Architektenwettbewerb soll die Potenziale für das Gebäude aufzeigen. Diskutiert wird auch ein Neubau. Für die Grundschule wird mit Kosten in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro kalkuliert. Das Problem ist das Warten auf die endgültige Ausgestaltung der Förderrichtlinie. „Eigentlich sollte diese im November, dann spätestens Ende des Jahres vom Land veröffentlicht werden“, sagt Meinke, „jetzt haben wir Mitte Februar, wir verfolgen das mit Unverständnis. Ich weiß nicht, wie wir so den Rechtsanspruch bis 2026 noch gewährleisten sollen.“ Ein Architektenwettbewerb könnte als vorgezogene Maßnahme gelten und die Fördersumme von derzeit insgesamt etwa fünf Prozent der Kosten im Schulbaubereich für den Ganztag gefährden.

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