TKleilager am Ostesperrwerk: Nur schwer nachvollziehbar

Ein Kommentar von Grit Klempow.
Der Ärger um das Kleilager am Ostesperrwerk zeigt einmal mehr das große Dilemma um den Deichbau. Aber so geht es nicht.
Der Deichverband Kehdingen-Oste hat nicht nur große Einschränkungen durch das europäische Schutzgebiet vor dem Deich. Er braucht auch Millionen Kubikmeter Kleiboden - so wie andere Deichverbände auch.
Als das Angebot für eine relativ kleine Menge kam, schlug er zu. In gewisser Weise verständlich, zudem soll der Landkreis Stade vorab informiert gewesen sein.
Damit tut sich das zweite Dilemma auf: Den Schlick per Schute anzuliefern, Dörfer und Straßen zu schonen, ist pragmatisch gedacht. Aber Hafenschlick auf einer Fläche zu deponieren, ohne Baugenehmigung, ohne Bauvorschriften, wie ein solches Lager beschaffen sein muss, ob es eine Drainage braucht, wohin das Sickerwasser geleitet wird - das ist für jeden, der selbst auch nur ein kleines Bauantragsverfahren hinter sich hat, nur schwer nachzuvollziehen.
Deichverband muss an Kommunikation arbeiten
Hätte es von Beginn an einen transparenten Plan und die Einbeziehung der Anwohner gegeben, hätte die Irritation über einen illegalen Bau vermieden werden können. Der Deichverband hat signalisiert, dass er künftig besser kommunizieren will. Das wäre gut. Der Deichbau in Nordkehdingen wird ein Kraftakt zum Wohl aller. Aber auch Recht und Gesetz gelten für alle.