TKlimakommune: So holte Harsefeld vor 15 Jahren den Titel
2010 konnten sich der Landkreis Stade und die Samtgemeinde Harsefeld über die Auszeichnung freuen. Nun soll der Titel das neunte Mal verliehen werden. Foto: Kordländer (Archiv)
Harsefeld gehörte 2010 zu den ersten ausgezeichneten Klimakommunen. Seitdem gibt es den vom Land geförderten Wettbewerb alle zwei Jahre. Nun startet die nächste Runde.
Harsefeld. Wer will Klimakommune 2026 werden? Diese Frage richtet sich an alle Kommunen in Niedersachsen. Der etablierte landesweite Wettbewerb mit Titelvergabe und weiteren, unterschiedlich dotierten Auszeichnungen vergibt im nächsten Jahr wieder Preisgelder in Höhe von insgesamt 190.000 Euro.
Vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger
Gesucht werden Projekte, die Schule machen und als Leuchtturmprojekte zum Nachahmen aufrufen. Die Samtgemeinde Harsefeld wurde so 2010 als eine der ersten drei Kommunen mit dem Titel Klimakommune ausgezeichnet, weil sie mit ihrem Energiemanagement überzeugte. Unter anderem wurde das Klärwerk vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger umgewandelt - und dieser Prozess endete nicht mit der Preisvergabe, von der das Schild noch heute im Ratssaal hängt.
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2014 produzierte die Kläranlage in Harsefeld erstmals mehr Kilowattstunden Strom als sie selbst verbraucht. Werden alle Maßnahmen zusammengerechnet, vermeidet die Kläranlage heute im Vergleich zu 2009, als die Energiekontrolle und die folgenden Maßnahmen starteten, ungefähr 400 Tonnen CO2 jährlich. Aus den Blockheizkraftwerken wird pro Jahr eine Wärmemenge von etwa 480.000 Kilowattstunden gewonnen.
Bewerbungsschluss 31. März 2026
Die kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens und das Umweltministerium des Landes richten den Wettbewerb „Klima kommunal“ seit 2010 alle zwei Jahre aus. Die Bewerbungsphase für 2026 ist ab sofort eröffnet. Bewerbungsschluss ist der 31. März.
Damit sind alle niedersächsischen Städte, Samtgemeinden, Gemeinden, Flecken und Landkreise aufgerufen, ihre originellen Ideen und Projekte für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung einzureichen. Veranstaltet wird der Wettbewerb zum neunten Mal - in gemeinsamer Trägerschaft des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz und der kommunalen Spitzenverbände. Die Durchführung übernimmt die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO). Die Unterlagen gibt es hier: www.klimaschutz-niedersachsen.de.
Innovative Lösungen sichtbar machen
„Niedersachsen will im Jahr 2040 klimaneutral sein“, verdeutlichte Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Christian Meyer. „Darum dürfen wir beim Klimaschutz nicht nachlassen - und bauen auf eine enge Partnerschaft mit den Kommunen.“
Für die vielfältigen Herausforderungen gebe es vor Ort innovative Lösungen, ist sich Dr. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetags, sicher. „Mit dem Wettbewerb ,Klima kommunal 2026‘ machen wir diese sichtbar, damit andere lernen können“, sagt er.
Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsprojekte
Angesprochen sind Projekte aus einem breiten Spektrum kommunaler Tätigkeitsbereiche. Im Klimaschutz zählen dazu unter anderem Maßnahmen zur Energieeffizienz in kommunalen Gebäuden und Verwaltungen, der Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien, Klimaschutzprojekte in Kitas und Schulen, eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit sowie der Ausbau klimafreundlicher Mobilität.
Im Bereich der Klimafolgenanpassung stehen Handlungsfelder wie Stadt- und Freiraumplanung, Gesundheits- und Bevölkerungsschutz, Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz, der Erhalt von Grünflächen und Biodiversität, technische Infrastruktur sowie Bildungs- und Beteiligungsprozesse im Mittelpunkt.
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