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Energiewende

TKlimaneutrales Heizen: Start der kommunalen Wärmeplanung in Buxtehude

Um die klimaneutrale Wärmeversorgung geht es bei der kommunalen Wärmeplanung, mit der die Stadt Buxtehude begonnen hat. Das Foto zeigt eine Wärmepumpe auf einem Grundstück der Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft.

Um die klimaneutrale Wärmeversorgung geht es bei der kommunalen Wärmeplanung, mit der die Stadt Buxtehude begonnen hat. Das Foto zeigt eine Wärmepumpe auf einem Grundstück der Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft. Foto: Sulzyc

Partner der Stadt ist die Genossenschaft Green Planet Energy aus Hamburg. Wann Buxtehude mit ersten Ergebnissen rechnen kann.

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Von Thomas Sulzyc
Donnerstag, 19.09.2024, 11:50 Uhr

Buxtehude. Die Stadt Buxtehude beginnt mit der gesetzlich vorgeschriebenen kommunalen Wärmeplanung. Sie hat die Genossenschaft Green Planet Energy mit Sitz in Hamburg beauftragt, den Wärmeplan zu erstellen. Im Buxtehuder Stadtentwicklungsausschuss erläuterten drei Mitarbeiter des Unternehmens die Vorgehensweise und den Zeitplan.

Ziel der Wärmeplanung ist es, bis zum Jahr 2045 eine verlässliche, kostengünstige und von fossilen Rohstoffen (Öl, Erdgas, Kohle) unabhängige Wärmeversorgung zu entwickeln.

Wärmeplan muss bis Mitte 2028 vorliegen

Laut dem Bundesbauministerium sollen bis spätestens Mitte 2028 alle etwa 11.000 Kommunen in Deutschland eine Wärmeplanung haben: Buxtehude muss sie wie alle anderen Städte und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2028 aufgestellt haben. Großstädte (mehr als 100.000 Einwohner) sollen sie bis zum 30. Juni 2026 vorlegen.

Buxtehude gehöre zu den Kommunen, die sich früh entschieden haben, einen Wärmeplan aufzustellen. „Andere Kommunen warten noch ab“, sagte Dr. Erich Pick von Green Planet Energy im Stadtentwicklungsausschuss. Voraussichtlich im dritten oder vierten Quartal 2025 werde der kommunale Wärmeplan der Stadt Buxtehude fertig sein.

Der Wärmeplan wird Auskunft darüber geben, wo in Buxtehude Wärmenetze, an die Gebäude angeschlossen werden, entstehen könnten - oder wo eine Einzelversorgung über dezentrale Heizungssysteme, meistens wohl Wärmepumpen, sinnvoll ist.

Mit Spannung warten Grundeigentümer auf Aussagen, wie Privathaushalte und Gewerbeunternehmen in Buxtehude zukünftig heizen werden. Viele dürften auf die Möglichkeit zu einem Anschluss an ein Wärmenetz hoffen.

Erste Ergebnisse in fünf Monaten

Erste belastbare Ergebnisse wird Green Planet Energy voraussichtlich in fünf Monaten präsentieren, sagte Dr. Erich Pick. Zunächst erhebt das Unternehmen in den nächsten drei Monaten Daten über die bestehende Wärmeversorgung in Buxtehude. Dazu nutzt es zum Beispiel Daten von Schornsteinfegern und Netzbetreibern. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und von Green Planet Energy werden am 16. Oktober zu einem Workshop zusammenkommen.

Eine Bürgerbeteiligung sei vorgesehen. Wann und in welcher Form blieb im Stadtplanungsausschuss offen.

Am Ende wird Green Planet Energy Buxtehudes Politikern und Politikerinnen fünf Szenarien für den Umbau zu einer Wärmeversorgung, die von fossilen Rohstoffen frei ist, vorschlagen. Die Experten werden sich dazu äußern, wo im Stadtgebiet sich Wärmenetze lohnen - und wo nicht.

Auch Kostenschätzungen wird das Unternehmen der Politik nennen. Die seien allerdings nur grob. „Ein Blick in die Kristallkugel“, antwortete Dr. Erich Pick dem Ausschussmitglied Katharina Mewes (BBG).

Wärmeplan ist vor Gericht nicht einklagbar

Die kommunale Wärmeplanung entfaltet keine Rechtskraft. Dr. Erich Pick: „Der Wärmeplan begründet keine einklagbaren Rechte oder Pflichten.“

Die Wärmeversorgung in Deutschland macht laut dem Bundesbauministerium mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Von den circa 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt nahezu jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Fernwärme macht aktuell etwa 14 Prozent aus, jedoch wird diese bisher ebenfalls überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.

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