Zähl Pixel
Flüssiggas-Import

TLNG-Terminal: Betreiber stehen Bürgern in Stade Rede und Antwort

Die Info-Box über das schwimmende LNG-Terminal kommt nach Stade, wo die Deutsche Energy Terminal den Bürgern Rede und Antwort steht.

Die Info-Box über das schwimmende LNG-Terminal kommt nach Stade, wo die Deutsche Energy Terminal den Bürgern Rede und Antwort steht. Foto: Deutsche Energy Terminal

Seit März liegt das schwimmende LNG-Terminal im Stader Industriehafen. Doch vor dem Winter soll es in Betrieb gehen. Die staatliche Betreiberfirma bittet nun zur Infobox Am Sande.

author
Von Anping Richter
Mittwoch, 16.10.2024, 19:00 Uhr

Stade. „In den kommenden Wochen möchten wir persönlich mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie allen Interessierten im Umfeld unserer Terminals ins Gespräch kommen und sie über unsere Arbeit informieren“, teilt die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) über ihren Sprecher Dirk Lindgens mit. In Stade wird dafür eine Info-Box auf dem Platz am Sande aufgestellt: Am Freitag, 25. Oktober von 10 bis 19 Uhr und am Samstag, 26. Oktober von 8 bis 13.30 Uhr stehen die Türen auf dem Platz Am Sande für alle Interessierten offen.

Die DET betreibt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vier schwimmende LNG-Terminals - in Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven. Über die Terminals wird verflüssigtes Erdgas (LNG) regasifiziert, also wieder in einen gasförmigen Zustand versetzt und ins deutsche Gasnetz eingespeist. Die DET vermarktet die Regasifizierungskapazitäten der Terminals.

Die LNG-Info-Box ist bald nach Stade unterwegs.

Die LNG-Info-Box ist bald nach Stade unterwegs. Foto: Deutsche Energy Terminal

Die begehbare Infobox soll mit interaktiven Elementen und einem 3D-Modell die Technik in den schwimmenden LNG-Terminals der DET veranschaulichen. Sie soll auch erklären, was der Import von LNG mit der eigenen Strom- und Gasrechnung zu tun hat. Für Fragen stehen Mitarbeiter der DET zur Verfügung.

DET hofft auf Inbetriebnahme vor dem Winter

Wann genau das erste LNG am schwimmenden Terminal in Stade, der Energos Force, angeliefert werden kann, ist noch immer unklar. Die Inbetriebnahme werde weiter vorbereitet, heißt es bei der DET. „Wir werden alles daran setzen, das alles noch vor dem Winter zu schaffen“, sagt Pressesprecher Lindgens. Der Inhalt der deutschen Gasspeicher reiche in einem normalen Winter etwa zwei Monate, in einem kalten noch kürzer. Danach müssten die Speicher wieder befüllt werden.

Noch fehlen aber Restarbeiten und Dokumentationen. Dabei wirkt schon jetzt die HEH mit, die am Stader Industriehafen ein landseitiges LNG-Terminal bauen will. Die HEH will in das Projekt eine Milliarde investieren und über Stade ab 2027 bis zu 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr importieren. Sie hat die europaweite Ausschreibung für den technischen Betrieb und die Instandhaltung des schwimmenden Terminals gewonnen. Gesellschafter der HEH sind die Buss-Gruppe, die spanische Enagás, die Dow sowie eine Schweizer Holding namens Partners Group.

Die Bereederungskosten sind hoch - und geheim

Die DET hatte eigentlich auf eine frühere Inbetriebnahme der Energos Force gehofft und Slots der Regasifizierungs-Kapazität 2024 bereits zur Auktion gebracht. Auch, wenn es ohne laufenden Betrieb im Hafen liegt, verursacht das schwimmende LNG-Terminal nämlich hohe Bereederungskosten. Branchen-Insidern zufolge sollen es 120.000 bis 200.000 Euro täglich sein, die letztlich die Steuerzahler tragen. Doch die DET wollte diese Angaben gegenüber dem TAGEBLATT nicht bestätigen.

„Wir bitten (...) um Verständnis dafür, dass wir als Betreiber kritischer Infrastruktur und Partner zahlreicher Dritter keine geschäftlichen Details über die allgemeinen Berichtspflichten hinaus kommunizieren“, lautete die Antwort auf die Anfrage. Das Bundeswirtschaftministerium hielt sich mit der gleichen Begründung bedeckt. Die Energos Force verfügt über eine Speicherkapazität von 174.000 Kubikmetern und eine maximale Regasifizierungskapazität von fünf Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr. Sobald die Leistung getestet und bestätigt ist, sollen die verbleibenden Slots zur Auktion gestellt werden - und damit Geld in die Kasse des Bundes bringen.

Weitere Artikel