TLandkreis erwischt 33.000 Menschen beim Rasen – Rekord liegt bei 91 km/h zu viel

Der Landkreis Stade hat im Jahr 2023 knapp 2,4 Millionen Euro mit seinen Blitzern eingenommen. An der B73 bei Grefenmoor ist Tempo 70 angesagt. Foto: Berlin
33.276 Menschen haben sich im Jahr 2023 im Landkreis Stade beim Rasen erwischen lassen. Der Rekordhalter war 91 km/h zu schnell unterwegs. Für drei Autofahrer wurde die Raserei auf den Straßen des Landkreises Stade richtig teuer.
Landkreis. Einer erhielt vom Landkreis Stade eine Geldbuße in Höhe von 1400 Euro, weil er an einer Stelle, wo 70 Stundenkilometer erlaubt sind, mit 161 km/h unterwegs war. Die Strafe: 1400 Euro und drei Monate Fahrverbot. Zwei weitere rasten jeweils mit 112 km/h auf einer Straße, auf der sie maximal 50 fahren durften. Das kostete ebenfalls 1400 Euro. Alle drei mussten für drei Monate ihren Führerschein abgeben.
Dabei gilt die unangepasste Geschwindigkeit deutschlandweit als eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Nach Fehlern beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, Nichtbeachten der Vorfahrt und ungenügendem Abstand liegt sie auf Rang vier in der aktuellen Statistik des Statistischen Bundesamtes.
Beträchtlich eingezahlt in die Kasse des Landkreises Stade haben 2023 zudem drei weitere Autofahrer. 49 km/h zu schnell war einer in einer Tempo-30-Zone (830 Euro, ein Monat Fahrverbot), einer fuhr 114 bei erlaubtem Tempo 60 (1210 Euro, ein Monat), einer 168 bei erlaubten 100 km/h (1210 Euro, zwei Monate).
Bußgelder im Jahr 2023 stark angehoben
Diese sechs Rekordhalter und weitere 33.270 Raser spülten im vergangenen Jahr insgesamt 2.383.482 Euro in die Kasse des Landkreises Stade. Die Pressestelle des Kreises hat die Zahlen zusammengestellt. Beachtlich ist, dass die Einnahmen im Vergleich zum Jahr 2022 um mehr als eine Million Euro gestiegen sind. „Es wurde eine Änderung des Bußgeldkataloges vorgenommen. Einige Bußgelder wurden stark angehoben“, sagt Kreissprecher Daniel Beneke.
Nach einem außergewöhnlichen Einbruch während der Corona-Pandemie 2021 steigen die absoluten Zahlen der Geschwindigkeitsüberschreitungen wieder an. 2020 registrierte der Landkreis knapp 33.200 Fälle, 2021 nur 25.400. Nach 30.400 im Jahr 2022 stieg die Anzahl 2023 auf 33.276. Die Messungen der Polizei fehlen in der Statistik des Landkreises.
Die finanziellen Einnahmen des Landkreises Stade durch die Geschwindigkeitsmessungen bewegten sich in den Jahren 2015 bis 2018 zwischen 1,4 und 1,9 Millionen Euro. Ab 2019 fuhren die Menschen offensichtlich vorsichtiger oder ließen sich nicht beim Rasen erwischen. Die Einnahmen sanken auf rund eine Million Euro jährlich. Nach der Corona-Pandemie kam jetzt wieder der Anstieg.
Landkreis setzt drei Messfahrzeuge ein
Seit nunmehr 16 Jahren setze der Landkreis Stade stationäre Blitzer ein, so der Sprecher. Zwölf dieser Anlagen stehen an den Straßen. Zudem sei die mobile Messung verstärkt ausgebaut worden. Drei voll ausgestattete Messfahrzeuge machen an den Straßenrändern Jagd auf Raser. Zwei sogenannte Semistationen benutzt der Kreis seit 2023.
Der Landkreis Stade jongliert in seinem Jahreshaushalt mit etwa 477 Millionen Euro. Ein Großteil der Einnahmen durch die Blitzer fließt in verschiedenste Posten des Gesamthaushaltes. Etwa 100.000 Euro aus diesen Einnahmen nutzt der Kreis für Verkehrssicherheitsprojekte.